Mit der Verwandtschaft am Tisch sitzen und Brettspiele spielen: Das dürfte beim dem ein oder anderen von euch sicherlich gerade zu Weihnachten und Silvester Tradition sein. Und da kommen wahrscheinlich oft die altbekannten Klassiker auf den Tisch, Monopoly, Risiko oder Mensch ärgere dich nicht kennt ja schließlich jeder.
Ich sage dazu zunächst mal: Super! Denn Brettspiele sind gerade im Vergleich zu Videospielen allein schon wegen ihres haptischen Elements eine tolle Abwechslung, meine Brettspiel-Leidenschaft habe ich erst 2016 wieder entdeckt.
Dennoch gibt es es viel mehr - und vor allem bessere - Spiele als die oben genannten Klassiker. Ich habe in diesem Jahr neben etlichen Videospielen auch wieder viel analog gespielt und kann nur sagen: Die Brettspiel-Vielfalt war selten so groß wie heute.
Genau aus diesem Grund ist es mir wie in den letzten beiden Jahren ein besonderes Anliegen, euch zehn meiner aktuellen Lieblinge zu präsentieren. Rein subjektiv natürlich, ohne Gewähr darauf, dass sie jedem von euch gefallen.
Aber vielleicht finden ja ein paar von euch hier eine Idee für eine Weihnachtsgeld-Investition, ein Geschenk, ein Spiel für Silvester etc.
Meine Empfehlungen aus den letzten Jahren haben natürlich weiterhin Bestand, ihr findet sie hier:
Aber jetzt los zu meinen Brettspiel-Empfehlungen 2018!
Dice Throne
Verlag: Roxley
Spielerzahl: 2-6
Altersempfehlung: Ab 8 Jahren
Spielzeit: 20 bis 40 Minuten
Preis (ca.): 40 Euro
Website: Dice Throne
Dice Throne erinnert schon optisch an ein Beat'em Up, das Spielprinzip ist ebenfalls ähnlich. Ihr schnappt euch einen von sechs Charakteren und müsst dann in 1-gegen-1-, Jeder gegen jeden- oder Team-Spielen euren Kontrahenten möglichst zuerst die Energiepunkte abziehen. Das wiederum macht ihr über eine Variation von Attacken, die durch Würfel ausgelöst werden. Zusätzlich habt ihr noch Karten auf der Hand, die die Würfelwerte manipulieren können, eure Fähigkeiten verbessern oder andere Boni bringen.
Das Spiel ist im Grunde ein abgewandeltes Kniffel und macht durch die unterschiedlichen Charaktere und deren besondere Fähigkeiten unglaublich viel Spaß, zumal die Figuren wie "Barbarian", "Monk" oder "Pyromancer" auch recht ausgewogen wirken. Natürlich ist durch die Würfel Glück im Spiel, durch die Karten und viel Optionen habt ihr aber stets sehr guten Einfluss darauf, dieses im Rahmen zu halten.
Das Spiel ist bislang nur auf englisch erhältlich, zudem gibt es bereits eine zweite Season mit acht neuen Charakteren. Ein Blick lohnt sich definitiv, Dice Throne ist bei mir derzeit ein echter Dauerbrenner!
Meeple Circus
Verlag: Pegasus
Spielerzahl: 2-5
Altersempfehlung: Ab 8 Jahren
Spielzeit: 30 bis 60 Minuten
Preis (ca.): 35 Euro
Website: Meeple Circus
Wer noch ein Spiel für lustige Partyabende wie zum Beispiel Silvester sucht, dem lege ich Meeple Circus ans Herz. Hier ist es eure Aufgabe, in insgesamt drei Vorführungen unter Zeitdruck kleine Holzmännchen und andere Materialien möglichst punktebringend aufeinanderzustapeln. Wer bestimmte Voraussetzungen beachtet und auf Zuschauerwunsch-Karten angezeigte Posen verbaut, bekommt Extrapunkte, vor einer Runde werden reihum weitere Materialien gezogen.
Meeple Circus ist eins dieser Spiele, bei denen es eher ums spielen selbst als ums gewinnen geht. Insbesondere in der dritten Aufführung kommt noch einmal besondere Spannung auf, weil jeder Spieler allein unter kritischen Blicken seiner Mitspieler baut. Wenn dann kurz vor Ablauf der Zeit alles in sich zusammenkracht, bleibt kaum ein Auge trocken.
Ebenfalls ein Highlight: Die kostenlose Companion App, die als Timer dient und zudem die obligatorische Ohrwurm-Musik liefert.
Die Quacksalber von Quedlinburg
Verlag: Schmidt Spiele
Spielerzahl: 2-4
Altersempfehlung: Ab 10 Jahren
Spielzeit: 30 bis 60 Minuten
Preis (ca.): 30 Euro
Website: Quacksalber
Quacksalber sorgte in diesem Jahr für viel Aufsehen, gewann unter anderem den renommierten "Kennerspiel des Jahres"-Preis. Dabei sind die Regeln nicht sonderlich kompliziert. Als einer der namensgebenden Quacksalber braut ihr mit verschiedenen Zutaten Tränke zusammen, die Zutaten dafür zieht ihr in Plättchenform nach und nach aus einem Beutel. Je mehr ihr zieht, desto mehr Punkte gibt es. Aber Achtung: Wer mehr als sieben Knallerbsen aus dem Beutel angelt, lässt seinen Kessel explodieren und muss dann auf Siegpunkte oder Einkommen für die nächste Runde verzichten.
Mir macht Quacksalber vor allem wegen seiner "Push your Luck"-Komponente Spaß. Denn beim brauen der Tränke stellt man sich immer die Fragen: Geht noch einer? Lässt die nächste Zutat möglicherweise alles in die Luft fliegen? Die Gier nach mehr Punkten ist dann aber meistens größer, so dass vor allem in größerer Runde eine tolle Atmosphäre entsteht.
Durch die unterschiedlichen Zutatenbücher ist zudem für genügend Wiederspielwert gesorgt. Allerdings leidet Quacksalber an ein paar Materialschwächen, beispielsweise ziehen die beigelegten Stoffbeutel schnell Fäden.
Klong
Verlag: Schwerkraft
Spielerzahl: 2-4
Altersempfehlung: Ab 12 Jahren
Spielzeit: 30 bis 60 Minuten
Preis (ca.): 60 Euro
Website: Klong
In Klong steigt ihr als Mitglied einer Diebesgilde in eine dunkle Drachenhöhle hinab, um Schätze einzusammeln. Eure Bewegungen durch die einzelnen Räume steuert ihr dabei über Karten. Ihr startet mit einem vorgegebenen Deck, kauft euch während des Spiels aber nach und nach immer weitere Karten in euer Deck, so dass ihr selbst eine Strategie festlegen könnt.
Allerdings ist Vorsicht geboten. Denn durch bestimmte Karten werden laute Geräusche (die namensgebenden "Klong") erzeugt, was ab einem gewissen Punkte die Herrin der Höhle, einen Drachen, auf den Plan ruft. Und wer von dem zu oft angegriffen wird, kommt nicht rechtzeitig aus der Höhle.
Klong vereint viele Mechanismen sehr geschickt, denn es verknüpft klassisches Wettrennen mit Elementen von Push Your Luck und Deckbau. Wer viel wagt, riskiert auch viel und trotz vorgegebener Wege auf dem Plan ist jede Partie aufgrund zufällig platzierter Schatzplättchen anders.
Auf der Rückseite des Brettes gibt es zudem eine etwas anspruchsvollere Kartenvariante, mittlerweile sind zudem zwei Erweiterungen zum Spiel erschienen, die euch unter anderem in eine überflutete Höhle schicken.
Imhotep - Das Duell
Verlag: Kosmos
Spielerzahl: 2
Altersempfehlung: Ab 10 Jahren
Spielzeit: 30 Minuten
Preis (ca.): 15 Euro
Website: Imhotep - Das Duell
Imhotep - Das Duell ist noch nicht lange auf dem Markt, aber schon jetzt meine Empfehlung für alle, die ein kurzweiliges, aber nicht zu seichtes Zweipersonenspiel suchen. Die Spieler setzen abwechselnd Figuren auf ein drei mal drei Felder großes Brett. Daran angeschlossen sind insgesamt sechs Boote, die mit Plättchen beladen sind. Stehen mindestens zwei Männchen in einer Reihe, kann ein angrenzendes Boot entladen werden.
Mit den ergatterten Plättchen baut ihr dann vor euch verschiedene Monumente, etwa Pyramiden oder einen Tempel. Je mehr Plättchen ihr legt, desto mehr Punkte gibt es.
Die Duell-Variante von Imhotep aus dem Jahr 2016 ist sehr konfrontativ, aber gerade deshalb auch sehr spannend. Denn bei jedem Zug müsst ihr überlegen, ob und welche nützlichen Plättchen ihr abstauben könnt, welche Plättchen ihr eurem Gegner überlasst etc. Viel Spiel also in kleiner Schachtel!
Auf Seite 2 findet ihr 5 weitere Brettspieltipps!
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