Normalerweise fällt es mir nicht sonderlich schwer, Texte über Spiele zu schreiben, die ich anderen unbedingt ans Herz legen möchte. Bei The Stanley Parable ist das ein bisschen anders. Vielleicht liegt es daran, dass es kein wirkliches Spiel ist. Sondern eher eine "Experience", wie man so schön neudeutsch sagt, die man schlicht erlebt haben muss, um ihre Faszination zu verstehen. Das klingt abgedroschen, ich weiß, aber hier stimmt es wie bei kaum einem anderen Titel.
The Stanley Parable ist eigentlich schon fast zehn Jahre alt und erschien erstmals im Jahr 2013 auf dem PC. Ihr schlüpft in die Rolle des namensgebenden Stanley, der in einem Büro einer recht monotonen Arbeit nachgeht, bis er sich eines Tages dazu entschließt, in dem Gebäude herumzulaufen. Der Clou: Es gibt einen Erzähler, der aus dem Off die Geschichte von Stanley erzählt und Dinge vorschlägt, die man aber nicht befolgen muss. Erzählt er also von einer bestimmten Tür, durch die Stanley ging, könnt ihr euch auch bewusst für eine andere Möglichkeit entscheiden – und die Off-Stimme so dazu zwingen, seine Geschichte abzuändern.
In diesem Video gibt es ein paar bewegte Szenen zum Spiel
Adieu, vierte Wand
Es gibt natürlich einige Elemente, die The Stanley Parable als Spiel erkennbar machen. Beispielsweise die Ego-Perspektive oder die Möglichkeit, an bestimmten Stellen Knöpfe zu drücken. Dennoch ist es hier – und so steht es zum Beispiel auch in der offiziellen Steam-Beschreibung – dass Stanley Parable mit euch spielt und nicht umgekehrt.
Dadurch dass es an manchen Stellen die sogenannte Vierte Wand durchbricht, also direkt mit euch in Verbindung tritt, gibt es einige WTF-Momente und Entwicklungen, die ich persönlich vermutlich niemals vergessen werde. Es reflektiert und bringt zum Nachdenken und hat zumindest mich so sehr gepackt, dass ich den Controller nicht aus der Hand legen konnte.
Dabei solltet ihr das, zumindest wenn ihr euch die Platin-Trophäe schnappen wollt:
Und auch wenn das jetzt noch nicht viel an Information war, will ich mehr zu diesem Kleinod auch gar nicht schreiben, schlicht, weil man sehr schnell in Spoiler-Territorien abrutscht und das wäre gerade hier ganz besonders schlimm. Die seit Ende April erhältliche "Ultra Deluxe"-Version erweitert das Spiel übrigens um einige neue Inhalte und Secrets und auch optisch wurde auch hier und da etwas aufpoliert. Der Preis liegt in den digitalen Stores bei ca. 22 Euro. Bei Open Critic liegt der Titel derzeit bei einer 89er-Durchschnittswertung und die ist meiner Meinung nach auch völlig verdient.
Es ist schön, dass es eins der ungewöhnlichsten Spiele/Erlebnisse der letzten zehn Jahre jetzt auch auf Konsole gibt. Empfohlen hätte ich euch The Stanley Parable aber auch in der ganz "normalen" PC-Version. Auch weil es selten vorkommt, dass es mir schwer fällt, über Spiele zu schreiben, die ich euch ans Herz legen möchte.
Tobias Veltin
@FrischerVeltin
Falls es noch nicht klar geworden sein sollte: Ihr solltet The Stanley Parable unbedingt spielen. Klar, man muss sich darauf einlassen. Aber es lohnt sich. Einfach weil es so anders ist als vermutlich alles, was ihr bisher so gespielt habt. Für mich war es jedenfalls ein außergewöhnliches Erlebnis, das den Begriff "WTF-Moment" neu definiert. Wie sagte Kollege Dennis neulich so schön: "The Stanley Parable ist WTF: Das Spiel". Und ich will einfach, dass ihr das auch erlebt. Punkt.
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