Da Mutter Erde im Jahr 2151 zerstört wurde, liegt es jetzt an uns, eine neue Behausung für die obdachlos durchs Weltall schwebende Menschheit zu finden. Nicht gerade eine kleine Bürde, die uns in The Solus Project auferlegt wird.
Im Alleingang sollen wir im Survival-Adventure herausfinden, ob der Planet Gliese-6143-C das Zeug hat, die Menschheit zu beheimaten. Blöd nur, dass wir auf dem Erden-Ersatz notlanden müssen, nachdem uns jemand oder etwas von dessen Oberfläche aus abgeschossen hat.
Dabei scheint Gliese - zumindest auf den ersten Blick - völlig unbewohnt zu sein. Oder vielleicht doch nicht? Doch egal, wer oder was da im Dunkeln lauern mag, der größte Feind auf Gliese-6143-C ist defintiv, zumal wir nicht davor wegrennen können: unsere eigene menschliche Sterblichkeit.
Early-Access und Release
Anders als viele andere Entwickler verwenden die Teotle Studios die Early Access-Phase von The Solus Project lediglich für den letzten Feinschliff und nicht zur Finanzierung ihres Projekts. Inhaltlich steht nämlich schon alles bereit und soll Stück für Stück bis zum finalen Release veröffentlicht werden.
Während der Early Access-Zeit, die sozusagen der Beta-Test für The Solus Project ist, merzt der Entwickler hauptsächlich Bugs aus und möchte Feedback von der breiten Masse der Spieler einholen. Als Belohnung für den Vertrauensvorschuss kostet das Survival-Adventure bis zum Release im Mai 25% weniger.
Zwischen Kältetod und Hitzschlag
Denn um nicht ins Gras zu beißen, gilt es nicht nur, immer ausgeschlafen, wohlgesättigt und gut hydriert zu sein, sondern ebenso, unsere Körpertemperatur im Auge zu behalten. Sinkt diese auf ein ungesundes Niveau, steht uns der langsame Kältetod bevor.
Ebenso beschert uns brennende Hitze einen Hitzschlag. Daher gehört es zur Lernkurve von The Solus Project, ein Kenner des Wetters auf Gliese-6143-C zu werden. Die Außentemperaturen reichen nämlich von sibirischen -30 Grad Celsius bis zu wüstenähnlichen 70 Grad Celsius und werden zusätzlich mit zufälligen Tornados, Gewittern oder Meteoritenschauern garniert.
Praktischerweise finden wir auf unseren ersten Metern einen handlichen World Independent Local Survival Overseer Node, kurz WILSON - Namensähnlichkeiten zu einem hollywood-bekannten Volleyball sind sicher rein zufällig.
Wilson informiert uns per Sprachausgabe über unsere Vitalstatistiken sowie über Wind und Wetter und warnt uns etwa vor dem drohenden Hungertod, wenn wir das Schnabulieren vergessen.
Rettung der Menschheit? Nebensache.
Fast noch wichtiger: Der plauderfreudige Handcomputer erinnert uns regelmäßig daran, dass es eine Menscheit zu retten gibt. Denn zumindest in den ersten drei der geplanten elf Abschnitte von The Solus Project verlieren wir unser eigentliches Ziel immer wieder aus den Augen und stromern einfach so über die verwinkelten Inseln.
Das Erkunden von Gliese-6143-C stellt ohne Zweifel den Hauptreiz des Survival-Adventures dar und es belohnt uns außerdem fleißig mit Artefakten, die uns etwas widerstandsfähiger machen. Wir hoffen aber, dass das Erkunden in den kommenden Leveln enger mit der Hauptstory verknüpft wird.
Aktuell ziehen wir unsere Überlebensmotivation viel mehr daraus, dass sich da hinten noch eine unerkundete Höhle befindet, statt uns auf die Suche nach besserem Empfang für unser Funkgerät zu begeben.
Die Nebenziele sind derzeit schlicht spannender als unsere eigentliche Mission: Wir finden zum einen immer wieder Tagebuchseiten früherer Expeditionen, die uns weiteren Aufschluss über das namensgebende Solus Projekt geben, also der Suche nach einer neuen Erde.
Zum anderen laufen wir an Ruinen und Steintafeln vorbei, die uns Geschichten eines (vermutlich) ausgestorbenen Volkes erzählen und finden Mechanismen, die Türen öffnen oder andere Effekte haben.
All das spornt uns an, Gliese-6143-C genauer unter die Lupe zu nehmen, um herauszufinden, ob nicht doch noch jemand den Exoplaneten bewohnt. Die Rettung der Menschheit kann warten.
Flexibler Stoffwechsel
Größter Schwachpunkt von The Solus Project dürfte für viele Survival-Fans das derzeit noch arg rudimentäre Crafting-System sein: Wir kombinieren gleich zu Beginn ein paar Gegenstände, um eine endlos brennende Fackel herzustellen, und auch später genügt es meist, lediglich zwei Gegenstände miteinander zu kombinieren.
Einnen Genre-Standard setzt dafür der umfangreich konfigurierbare Schwierigkeitsgrad: Visuelle Marker lassen sich bei Bedarf an- und ausschalten, unser Kalorienverbrauch stufenlos zwischen »Stoffwechsel? Nie gehört!« und »Durchlauferhitzer« einstellen.
Und es ist durchaus verführerisch, den Survival-Aspekt auf ein Minimum zu reduzieren, denn schließlich können wir die fasnzinierende Spielwelt dann ungestört erforschen - egal ob stimmig designte Strände, geheimnisvolle Höhle oder gar einfach nur ein Blick in den Sternenhimmel.
The Solus Project wartet nämlich mit einer der schönsten Skyboxen auf, die wir je in einem Spiel gesehen haben. Und die Wetterwechsel wurden so fließend gestaltet, dass sie sich schon nach wenigen Minuten Spielzeit vollkommen natürlich anfühlen.
Dank der enorm atmosphärischen Soundkulisse beschleicht uns zudem vor allem in den Höhlensystemen ein ebenso subtiles, wie allgegenwärtiges und paranoides Gefühl, dass wir vielleicht doch nicht das einzige lebende Wesen auf Gliese-6143-C sind.
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