Achtung, Spoiler: In diesem Artikel erwähnen wir wichtige Schlüsselszenen sowie das Ende von The Last of Us 2.
Nachdem man ein Spiel beendet hat, ist es immer spannend zu erfahren, welche Szenen es nicht in die finale Version geschafft haben. Für The Last of Us 2 waren ebenfalls einige Elemente geplant, die Naughty Dog letztendlich aber wieder verworfen hat. Eine Handvoll davon verraten Director Neil Druckmann und Narrative Lead Halley Gross im Interview mit Indiewire. Eine andere Szene ergibt sich außerdem aus einem Podcast, in dem Abby-Darstellerin Laura Baily aus dem Nähkästchen plaudert.
1. Joel sollte eine Freundin haben
Wir erfahren im ersten The Last of Us, dass Joel schon sehr früh verheiratet war und seine mittlerweile verstorbene Tochter Sarah bereits in sehr jungen Jahren bekommen hat. Joel trennte sich aber noch vor dem Ausbruch von seiner Frau, ob er seitdem wieder jemanden an seiner Seite hatte, ist unklar.
In The Last of Us 2 sollte Joel ursprünglich jedoch wieder eine Freundin haben. Das verrät Halley Gross im besagten Interview, geht dabei aber weder ins Detail noch verrät sie, warum sich die Macher wieder von der Idee verabschiedet haben. Möglicherweise sollte Ellie die größte Bezugsperson in Joels Leben bleiben, damit das Ende des Spiels nicht an Wirkkraft verliert.
2. Joel sollte kurz vor seinem Tod Sarahs Namen rufen
Abby tötet Joel recht zu Beginn des Spiels, indem sie ihn erst mit einem Golfschläger foltert und später damit erschlägt.
Ellie infiltriert die Jagdhütte, in der Joel festgehalten wird, kann den Tod ihres Ziehvaters aber nicht mehr verhindern, weil sie von mehreren WLF-Soldaten auf den Boden gedrückt wird. Wir sehen, wie sich Joel und Ellie in die Augen schauen. Ellie fleht ihn an, aufzustehen, sich zu wehren. Doch der schwer verwundete Joel kann nicht. Abby schlägt zu.
Tatsächlich hätte Joel in dieser Szene sogar etwas sagen sollen. Er hätte den Namen seiner Tochter, "Sarah", murmeln sollen, bevor er stirbt. Das habe zunächst wie eine starke Szene angemutet, doch Troy Baker, der Darsteller von Joel, sprach sich letztendlich dagegen aus. Joel sollte ihm zufolge stattdessen gar nichts von sich geben, was sich letztendlich als bessere, aussagekräftigere Lösung für die Macher entpuppte.
3. The Last of Us 2 sollte für jede Protagonistin 5 Tage umfassen
Die Geschichte von The Last of Us 2 ist so strukturiert, dass wir als Ellie und Abby jeweils drei Tage in Seattle erleben. Ursprünglich sollten es sogar fünf sein. Das Abenteuer wäre damit wohl um einige Stunden länger ausgefallen.
Druckmann nennt ein Beispiel eines kompletten Kapitels, den Naughty Dog aber wieder verworfen hat. So sollte Ellie selbst auf die Insel der Seraphiten reisen. Dadurch wollte uns Naughty Dog noch mehr über die grausame Sekte erzählen. Im finalen Spiel streifen wir nur als Abby, in Begleitung von Yara und später von Lev durchs feindliche Gebiet der Scars.
4. Ellie sollte sich an einem Wildschwein rächen
Im Kapitel, in dem wir innerhalb eines Rückblicks mit Joel und Ellie durch ein Naturkundemuseum streifen, wird die Teenagerin gen Ende von einem Wildschwein überrascht und über den Haufen gerannt.
Jahre später, im Kapitel "Die Farm" hätte sich Ellie sogar symbolisch an dem Wildschwein rächen sollen: In ihrem Tagebuch berichtet sie darüber, wie sie das Tier auf der Jagd getötet hat und wie sie sich dabei fühlt - genau das hätten wir einst nachspielen sollen. Druckmann erklärt:
"Es gab eine komplette Spielszene, in der ihr ein Wildschwein jagt und die war einfach nur super. Aber aufgrund des Pacings und aus Produktions-Gründen war es besser, die Szene wieder herauszunehmen. Aber das war alles fertig, Ashley Johnson (Ellies Darstellerin Anm. d. Red.) hat eine fantastische Performance hingelegt, bei der sie das Tier tötet."
5. Das Ende war ursprünglich ein anderes
Darüber berichteten wir bereits in einem separaten Artikel ausführlicher. Kurzum: Bis zur Hälfte der Entwicklung setzten die Macher auf ein anderes Ende.
Ellie hätte Abby im finalen Kampf am Strand von Santa Barbara tatsächlich töten sollen. Diese Idee wurde allerdings verworfen, weil sie Ellies Charakter nicht gerecht werden würde. Sie sei im Kern ein guter Mensch, der vergibt, so Druckmann.
6. Rückblick hätte gezeigt, wie Abby zu den Fireflies kommt
Wir wissen ja, dass Abby gemeinsam mit Owen, ihrem Vater Jerry und Co. während der Ereignisse des ersten The Last of Us im St. Marys Hospital in Salt Lake City stationiert war. Nachdem Joel aber etliche Fireflies einschließlich Abbys Vater ermordete, um Ellie zu retten, löste sich die Gruppe auf und Abby wurde Mitglied der WLF (Washington Liberation Front), genannt "Wolves".
Und wie sie dorthin gelangt ist, sollte ein Flashback zeigen, der es letztendlich nicht ins Spiel geschafft hat. Darüber berichtet Laura Bailey, die Darstellerin von Abby in einem Podcast von Kinda Funny Games (via Pushsquare).
Zu dieser Zeit war Abby um die 15 Jahre alt und wurde vom Anführer der Wolves, Isaac, aufgenommen und mausert sich über die Jahre hinweg schließlich zu seiner besten Soldatin. Wie Bailey verrät, war Isaac sogar selbst einmal Mitglied der Fireflies und eng mit ihrem Vater Jerry befreundet, weshalb Abby schließlich Zuflucht bei ihm suchte. In der Szene sollte deutlich werden, dass Isaac eine Art Vaterfigur für die junge Frau verkörpert, nachdem ihr leiblicher Vater gestorben ist.
Ihr habt das Spiel durch und fragt euch, was das Ende bedeutet? In unserem umfangreichen Interpretations-Artikel erklären wir euch das komplette Ende von The Last of Us 2.
Wie steht ihr zu den gestrichenen Szenen, hättet ihr einige davon gerne im Spiel gehabt?
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