Von allem ein Bisschen
Wäre The Gambler allein in dieser Spur geblieben, gäbe es wohl nichts zu meckern. Aus unerklärlichen Gründen unterfüttert Rupert Wyatt seinen Film jedoch noch mit zwei Nebenhandlungen. Jims Berufsleben als Uni-Professor bekommt viel zu viel Raum, zumal diese Sequenzen für nicht mehr bieten, als ellenlange Monologe über philosophische Gedankenansätze.
Daraus resultierend entspinnt sich dann noch eine zarte Liebesgeschichte, die ebenfalls eher aufgepfropft als essenziell für die Geschichte erscheint. Beide Handlungsstränge unterbrechen immer wieder den Fluss des Filmes, weil sie zum eigentlichen Geschehen kaum etwas beitragen. Jims Handeln wird nicht nachvollziehbarer, eher wird das ohnehin schon undurchschaubare Gefüge noch verworrener.
Auch das gehört zur Ambivalenz von The Gambler. Wo man in einem Augenblick noch gespannt auf den Fingernägeln kaut und um Jims Leben bangt, erdrückt im nächsten ein Schwall aus hohlen Phrasen das tolle Tempo. Trotz dieser zerklüfteten Erzählstruktur ist The Gambler ein ausgesprochen sehenswerter Film - und sei es nur, um Rupert Wyatt dabei zuzusehen, wie er Bild und Musik in einer fast schon genialen Schnittkomposition verbindet.
Fazit
David Hain: Bis zum Ende wird mir nie richtig klar, was denn nun eigentlich der Kern von The Gambler ist. Psychogramm, Gangsterfilm, Zockerdrama, Romanze, philosophisches Gedankenspiel - Rupert Wyatts Film ist von allem irgendwie ein bisschen und ächzt schwer unter dieser Last. In seinen besten Momenten ist The Gambler dennoch großartig, nicht zuletzt dank Mark Wahlbergs fantastischer Schauspielleistung. Dennoch schmerzt die Erkenntnis, dass hier mit ein wenig Straffung ein so viel besserer Film hätte herauskommen können.
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