The Crew 2 - Was uns am Ubisoft-Rennspiel gefällt. Und was noch nicht

Im Juni veröffentlicht Ubisoft den Open World-Raser The Crew 2. Wir haben das Rennspiel mehrere Stunden lang gespielt, hier sind unsere Eindrücke.

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In The Crew seid ihr zu Lande, zu Wasser und in der Luft unterwegs. In The Crew seid ihr zu Lande, zu Wasser und in der Luft unterwegs.

The Crew 2 von Ubisoft setzt voll auf das klassische Nachfolger-Konzept "Von allem mehr und deutlich schöner". Das größte Wow-Feature übernimmt der Open World-Racer dabei aus seinem Vorgänger von 2014, nämlich die gigantische Spielwelt. Wieder sind die kompletten USA befahrbar, wieder warten etliche Renn-Events auf den geneigten Rennspiel-Fan. Ob und wieviel Spaß das macht, haben wir bei einer mehrstündigen Anspiel-Session herausgefunden.

Die USA in kompletter, aber etwas geschrumpfter virtueller Form zu bereisen, macht auch in The Crew 2 wieder enorm viel Laune, mehr noch als im ersten Teil. Das liegt zum einen daran, dass der Nachfolger nun wesentlich besser aussieht, es gibt zum Beispiel deutlich schickere Licht- und Reflexionseffekte, und zum anderen hatten wir beim Anspielen auch das Gefühl, dass es mehr und neue Orte auf der Karte gibt. So flitzten wir in einem Event beispielsweise durch einen Park mit riesigen Dinosaurierfiguren, an den wir uns aus dem ersten Teil nicht erinnern konnten.

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Schöner, aber nicht unbedingt lebendiger

Ebenfalls nicht verkehrt: Die komplette Karte steht von Beginn an zur Verfügung, ihr müsst sie also nicht wie im ersten Teil erst nach und nach aufdecken. Es gibt weiterhin Passanten, die rechtzeitig in Deckung hüpfen, wenn ihr angerauscht kommt, sowie vorbeihuschende Tiere. Wesentlich lebendiger als im ersten Teil kommt uns die Welt aber nicht vor, zumal die Innenstädte der großen Metropolen wie New York, Detroit und Los Angeles immer noch vergleichsweise steril wirken. Zudem erkauft sich The Crew 2 seinen Gigantismus hier und da mit etwas Detailarmut. Das verzeihen wir dem Spiel aber gerne, zumal wir bei unserer Anspielsession keine nervigen Ruckler oder Slowdowns feststellen konnten.

Die Open World von The Crew 2 ist deutlich schicker als die des Vorgängers. Die Open World von The Crew 2 ist deutlich schicker als die des Vorgängers.

Anders als der Vorgänger verzichtet The Crew 2 zudem auf eine "richtige" Story, was aber nicht schlimm ist, wenn man sich in Erinnerung ruft, wie erbärmlich die des Vorgängers war. Allerdings gefällt uns der Ersatz dafür auch nicht so richtig, denn wieder einmal schlüpft ihr in die Rolle eines aufstrebenden, coolen Rennfahrers, der von der coolen "Live Corporation" angeheuert wird, um an coolen Events teilzunehmen und möglichst viele Follower zu sammeln. Gähn! Immerhin lässt sich der Plot recht gut ausblenden, weil er nicht so penetrant durchgezogen wird wie im ersten Teil und es weniger Zwischensequenzen gibt, die sich zudem glücklicherweise auch überspringen lassen.

Famoses Fahrzeug-Dreigestirn

Der zweite große Pluspunkt von The Crew ist die Abwechslung bei der Fahrzeugwahl, denn ihr seid diesmal nicht nur auf Autos beschränkt, sondern klemmt euch auch in Schnellboote oder Flugzeugcockpits. Dieser Vehikel-Dreiklang entpuppt sich beim Anspielen schnell als eine der ganz großen Stärken des Spiels. Einerseits weil sich Flugzeuge, Boote und Autos natürlich unterschiedlich steuern und zum anderen auch, weil ihr zum Beispiel aus der Luft ein noch tolleres Gefühl für die Weite der Spielwelt bekommt, beispielsweise wenn ihr über den Grand Canyon, die Strände von Miami oder über die Skyline von New York fliegt.

Im Flugzeug wird die Größe der Spielwelt noch deutlicher. Im Flugzeug wird die Größe der Spielwelt noch deutlicher.

Ziemlich unrealistisch, aber nicht minder spaßig ist die Tatsache, dass ihr während der freien Fahrt auch per Druck auf den rechten Stick jederzeit das Vehikel wechseln könnt. Das erlaubt dann spaßige Kombinationen wie "fliege als Flugzeug über eine Skischanze, verwandle dich dann in ein Fahrzeug und donnere anschließend die Schanze runter", uns hat das Feature jedenfalls zum albernen Experimentieren ermuntert. Einer der Journalistenkollegen schaffte es sogar, seinen Mazda-MX5 im Pool eines Kreuzfahrtschiffes zu versenken. Spielerische Relevanz hat das natürlich nicht, spaßig ist es aber trotzdem.

Gewohnte Progression

Es gibt insgesamt vier große Zentren im Spiel (Street Racing, Freestyle, Off-Road und Pro Racing), bei denen ihr zunächst ein Einführungsrennen spielt und danach mit einigen Events auf der Karte versorgt werdet. Die Progression im Spiel erfolgt dabei ganz klassisch über das Sammeln von Fans. Gute Platzierungen oder coole Aktionen (z.B. Stunts bei Flugaufgaben) treiben euren Follower-Counter nach oben, ab einer bestimmten Zahl erreicht ihr einen neuen Popularitätslevel, der dann wiederum neue Events oder sogar komplett neue Rennklassen freischaltet. Cool: Dadurch, dass die Vehikel auch innerhalb einer Kategorie variieren - später schalten wir zum Beispiel Luftkissenboote und Helikopter frei - dürfte auch auf lange Sicht für genug Abwechslung beim Fuhrpark gesorgt sein, an dem wir ja beim ersten Teil noch stark herumgemeckert haben.

Besseres Fahrverhalten, nervige Gummiband-KI

Ebenfalls ein Kritikpunkt am ersten Teil war das schwammige Fahrverhalten der Fahrzeuge. Die gute Nachricht: In The Crew 2 wurde das Handling der (Auto-) Vehikel deutlich verbessert. Porsche, Ferrari und Co. haben nun spürbar mehr Gewicht, was sie nicht mehr ganz so anfällig für ausbrechende Hecks macht. Die schlechte Nachricht: Ideal ist das Handling immer noch nicht, insbesondere das Fahrgefühl in Kurven und das Kollisionsverhalten fühlten sich beim Anspielen noch verbesserungswürdig an. Wenig zu meckern gibt es hingegen bei der Steuerung von Booten und Flugzeugen. Gerade letztere hat man bereits nach kurzer Zeit sehr gut unter Kontrolle. Auch optionale Stunt-Events auf der Karte tragen zur Übung bei.

Jedes Vehikel hat eine Cockpit-Perspektive, hier ist traditionell das "Mittendrin-Gefühl" am größten. Jedes Vehikel hat eine Cockpit-Perspektive, hier ist traditionell das "Mittendrin-Gefühl" am größten.

Bei den Rennen fiel uns - jedenfalls bei einigen Auto-Events - die ziemlich starke Gummiband-KI auf. Egal wie weit wir uns an der Spitze liegend vom Feld entfernten: Ein kleiner Fehler, und wir wurden sofort von zwei bis drei Gegnern überholt. Allerdings konnten wir das nur für die Rennen auf normalem Schwierigkeitsgrad überprüfen, die "Schwer"-Rennen probierten wir noch nicht aus. Löbliche Ausnahme waren da nur die Pro Racing-Events, scheinbar wird hier der Gummiband-Effekt spielintern zurückgefahren.

Neben-Events immer noch an Bord, gleiche Crew-Größe

Wer seine Fahrzeuge gerne anpasst, hat mit The Crew wieder allen Grund zur Freude. Bei Events schaltet ihr Bauteile frei, mit denen ihr eure Vehikel dann nach Lust und Laune verbessern könnt. Im Vergleich zum Vorgänger tritt das Tuning-Element aber gefühlt etwas in den Hintergrund, weil es in The Crew 2 nicht mehr so viele Neben-Events auf der Karte gibt. Aufgaben wie Highspeed- oder Slalom-Herausforderungen gibt es zwar immer noch, diese sind nun aber etwas dosierter auf der Karte verteilt. Sobald ein Punkt auf der Karte aktiviert wird, könnt ihr ganz bequem dorthin schnellreisen.

Auch die neuen Bootsrennen könnt ihr zusammen mit eurer Crew absolvieren. Auch die neuen Bootsrennen könnt ihr zusammen mit eurer Crew absolvieren.

Apropos bequem: Auch die Erstellung einer der namensgebenden Crews gestaltet sich absolut problemlos. Fix im Menü erstellt, könnt ihr bis zu drei Freunde oder andere aktive Spieler in eure Gruppe einladen und dann zusammen mit ihnen Renn-Events absolvieren. Jeder aus der Crew kann zu beliebigen Startpunkten auf der Karte fahren und dort per Knopfdruck die anderen Mitglieder zum Beitritt auffordern. Follower bekommen dann alle am Rennen beteiligte Crew-Mitglieder. Das Spielerlimit in einer The Crew 2-Session beträgt weiterhin 8.

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