Der erfolgreiche Regisseur, Produzent und dreifache Oscar-Preisträger Steven Spielberg (Jurassic World, Lincoln) stellt derzeit seinen neuen Film, den Spionage-Thriller »Bridge of Spies« mit Tom Hanks, der Presse vor, der am 26. November in den Kinos anläuft.
Während eines Interviews äußerte sich Spielberg unter anderem über die Omnipräsenz der zahlreichen Superheldenfilme. Dass der inzwischen 68-Jährige Filmemacher kein großer Fan dieser Blockbusterfilme ist, hat er bereits mehrfach öffentlich geäußert. Vor allem kritisiert er die immer größeren Budgets dieser Filme, die inzwischen mehr als 250 Millionen US-Dollar pro Film verschlingen. Sollte auch nur einer dieser Film nicht den gewünschten Erfolg bringen, könnte das ein Filmstudio ins Straucheln bringen, warnte er bereit vor ein paar Jahren. Zuletzt gesehen bei Disneys Western-Komödie Lone Ranger mit Johnny Depp, der mit einem Budget von 215 Mio. US-Dollar lediglich 260 Mio. US-Dollar weltweit einspielte und damit zum Kino-Flop des Jahres 2013 wurde. Disney mußte ein enormes Loch in der Jahresbilanz hinnehmen, das einen Bruch mit Erfolgsproduzent Jerry Bruckheimer nachzog.
Dass die Masse an Superheldenfilme bald schon das gleiche Schicksal wie die Western-Filme ereilen wird, davon ist Spielberg fest überzeugt:
"Wir waren dabei als der Western starb und es wird eine Zeit kommen, in der die Superheldenfilme den Weg der Western gehen. Das bedeutet nicht, dass es keine Gelegenheit für den Western mehr geben wird, zurückzukehren und dass Superheldenfilme nicht irgendwann zurückkommen. Selbstverständlich blüht der Superheldenfilm im Moment. Ich sage nur, dass diese Zyklen eine endliche Zeit in der Populärkultur haben. Es wird ein Tag folgen, wo diese mythischen Geschichten durch ein anderes Genre verdrängt werden, das irgendein junger Filmemacher gerade dabei ist, für uns alle zu entdecken."
In der Vergangenheit gab es immer wieder Film-Genres, die in Hollywood ihre Zeit hatten und irgendwann wieder verschwanden, wie beispielsweise Mafiafilme oder Ein-Mann-Actionfilme. Ob schon bald die Superheldenfilme dazugehören werden, bleibt abzuwarten.
Spielbergs Unmut hat aber auch einen ganz persönlichen Hintergrund, der nicht unerwähnt bleiben sollte. Schließlich kam es zwischen seiner Produktionsschmiede DreamWorks und Disney vor einiger Zeit zum Bruch, so dass sich Spielberg mit den Universal Studios einen neuen Partner suchen musste. Es heißt, es habe von Beginn an Spannungen zwischen DreamWorks und Disney gegeben. Der damalige Vorsitzender Dick Cook lockte DreamWorks mit einer Aussicht auf eine lukrative Zusammenarbeit, doch inzwischen ist Bob Iger am Zug und möchte alle Filme bei Disney selbst finanzieren und produzieren. Dazu gehört auch die millardenschweren Einkäufe von Lucasfilm für die Star Wars-Saga und Marvel Studios für die zahlreichen Superheldenfilme. Da blieb für Spielbergs Filme nicht mehr viel Raum.
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