Mit der Bekanntgabe, erstmals seit der Gründung der E3 nicht auf der wichtigsten Videospielmesse anwesend zu sein, schockierte Sony im letzten Jahre viele Spieler. Immerhin ist es doch Tradition, dass jeden Sommer die Branche zusammenkommt und ihre größten Projekte der Weltöffentlichkeit enthüllt.
Auf der E3 2019 findet die PlayStation-Marke aber nicht statt. Keine Ankündigungen, keine Trailer, kein gar nichts.
Keine E3 2019 = keine Spiele 2019?
Viel wurde darüber spekuliert, was Sonys Verzicht auf die E3 2019 bedeuten könnte. Als dann auch noch die PlayStation Experience abgesagt wurde, weil Sony laut eigenen Aussagen "nicht genug" zum Vorzeigen hat, wich die Sorge der blanken Panik. Gibt es jetzt etwa das komplette Jahr 2019 keine großen PS4-Enthüllungen mehr? Müssen wir jetzt erst auf die PS5 warten?
Seit heute wissen wir mehr über die "neuen Möglichkeiten" mit der Community in Kontakt zu treten, nach denen Sony suchen wollte. State of Play heißt die neue Live-Veranstaltung, die Sony regelmäßig abhalten möchte, um Fans über die Neuigkeiten im PlayStation-Universum zu informieren. Das beinhaltet Trailer, Gameplay-Szenen und sogar Ankündigungen von PS4- und PSVR-Titeln.
Nintendo hat es vorgemacht
Mit diesem Schritt macht Sony endlich einen Schritt auf die Community zu und orientiert sich zugleich an ähnlichen, erfolgreichen Konzepten der Konkurrenz. Was die Nintendo Direct für Switch-Fans ist und Inside Xbox für Microsoft-Jünger, soll nun State of Play für PS4-Besitzer werden.
Das ist so überfällig wie aufregend, denn für PlayStation-Fans bricht damit eine spannende Zeit an.
Spätestens Sonys Auftritt auf der E3 2018 dürfte dafür gesorgt haben, dass auch unter Spielern darüber diskutiert wird, wie zeitgemäß die großen und oftmals Pressekonferenzen der Videospielmesse sind. Die Erwartungen sind gigantisch und immer wieder kündigte Sony große Titel wie das Final Fantasy 7-Remake viel zu früh an, um im direkten Vergleich nicht mit zu wenig Bombast dazustehen.
Nintendo fährt schon seit Jahren sehr gut mit der Idee, kompakte Live-Veranstaltungen anzubieten, in denen sie ihre Ankündigungen tätigen. Hier können Zeitpunkt, Umfang und Rahmenbedingungen selbst festgelegt werden und die Community wird trotzdem ihre (ungeteilte) Aufmerksamkeit spenden. Die Sehnsucht nach der nächsten Nintendo Direct ist vergleichbar mit der Vorfreude auf die E3 und das sogar mehrfach im Jahr.
Eine Marketingstrategie für Spieler
Wenn Sony es jetzt richtig anstellt und in den State of Play-Livestreams auf überlange Moderationen sowie Schnickschnack verzichtet wird, stehen die neuen Trailer und Enthüllungen im Fokus. Und das ist im Grunde genau das, was PlayStation-Fans sich von Sony erhoffen.
Denn die Ungeduld ist groß, ebenso groß wie die potenzielle Enttäuschung, wenn es jahrelang immer nur den nächsten Days Gone-Trailer oder Death Stranding-Teaser gibt.
Wer eine PS4 besitzt und einfach nur wissen möchte, wie es aktuell um die großen First Party-Blockbuster steht, muss in Zukunft hoffentlich nicht mehr ein ganzes Jahr lang auf neue Informationen warten.
Noch müssen wir geduldig sein, wie State of Play bei den Spielern ankommt. Aber allein die Ankündigung der ersten Ausgabe und das Versprechen auf weitere Ableger zeigen, dass Sony umdenken möchte (und auch muss). Ich begrüße jedenfalls eine Marketingstrategie, die auf nicht an vorgefertigte Massenveranstaltungen gebunden ist, sondern gezielt und effizient Updates gibt.
Und wer weiß, vielleicht ist das ja auch der Weg für kommende Hardware-Ankündigungen.
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