Spielerisch macht Star Wars Jedi: Survivor mit seinem dynamischen Kampfsystem und flotten Erkundungsmechaniken eigentlich nicht viel verkehrt und auch die klasse inszenierte Geschichte hat uns im Test begeistert.
Vor und nach dem zwischenzeitlich veröffentlichten "Day-Zero"-Patch knarzte es in technischer Hinsicht aber ordentlich im Gebälk: Unsere Tester*innen stießen auf reihenweise Framerate-Einbrüche, zudem störte ständig nerviges Bildzerreißen, sogenanntes Tearing.
Insbesondere der Leistungsmodus leidet massiv darunter, von stabilen 60 fps würde der schnelle Lichtschwertschnetzler aber sehr profitieren. Deshalb liegt unsere Hoffnung nun auf einem Day One-Patch, der bitte auch hält, was er verspricht.
Das haben wir getestet:
Aufgrund einer sehr späten Bemusterung seitens EA haben wir uns auf Analysen im Prolog der PS5-Version beschränkt. Der ist repräsentativ für den Rest des Spiels, da er sehr fordernd für die Hardware ist. Zu weiten Teilen ist er sogar aufwendiger als viele spätere Abschnitte, weshalb sich die Erfahungen gut übertragen lassen.
Der Performance-Modus hat seinen Namen eigentlich nicht verdient
Der Prolog des Spiels führt Protagonist Cal zur galaktischen Hauptstadt Coruscant. Es ist dunkel, künstliches Licht scheint uns wenn überhaupt von Neonreklamen entgegen und überall fliegen Raumschiffe umher.
Für den Leistungs-Modus, der eigentlich auf 60 Bilder pro Sekunde getrimmt sein sollte, könnte die Kulisse aber ein bisschen zu aufwendig sein.
Regelmäßig bricht der Titel unter 50 fps ein, wirkt also teils stark ruckelig:
Sogar in den echtzeitberechneten Zwischensequenzen. Die laufen an sich zwar flüssig und überzeugen auch mit einer hohen Darstellungsqualität, effektreiche Momente torpedieren das Gezeigte aber auch hin und wieder.
Und das, obwohl ein Teil des Bildschirms von cineastischen, schwarzen Balken verdeckt wird. Die entlasten die PS5-Hardware etwas, verhindern aber dennoch solche Augenblicke nicht, in denen es arg hakt:
Hinzu kommt eine gewaltige Portion Screen-Tearing, sprich: die verwendete Unreal Engine 4 schafft es nicht, die Bildausgabe an eine Frequenz von 60 Hertz anzugleichen, weshalb Frames ineinandergeschoben werden.
Das sieht im Spiel so aus:
Das Screen-Tearing ist eine Art Verstärker für die ohnehin schon sehr auffälligen Framerate-Schwankungen, weshalb Jedi: Survivor im Performance-Modus durchweg holprig wirkt.
Der Qualitätsmodus schneidet besser, aber längst nicht gut ab
Beschränken wir die Bildwiederholrate im Grafikmenü auf 30 fps, entsteht ein konstanteres Spielgefühl, da der Titel während des Gameplays nahezu fehlerlos bei diesem Wert verharrt. Während technisch anspruchsvoller Szenen in Zwischensequenzen ruckelt es aber dennoch.
Screen-Tearing fällt glücklicherweise auch weg, im Qualitätsmodus hat Jedi: Survivor daher mit deutlich weniger Problemen zu kämpfen. Aber es sind eben auch nur 30 fps, die den temporeichen Auseinandersetzungen mit Sturmtruppen und Sith einfach nicht gut zu Gesicht stehen.
Ein 40 fps-Modus für 120 Hertz-Displays wäre wohl erneut ein guter Kompromiss aus Spielbarkeit und Bildschärfe gewesen, er fehlt allerdings komplett.
Eine variable Bildfrequenzen (VRR) kann das Geruckel zudem nicht immer ausgleichen, da der Titel etliche Male unter 48 fps fällt, das ist das Minimum auf der PS5. Die Xbox Series X kann dahingehend bis zu 40 fps runter und die Schwankungen des Leistungsmodus besser ausgleichen.
Diese Unterschiede sind uns außerdem zwischen den beiden Modi aufgefallen:
- Die Bildausgabe ist im Leistungsmodus weitaus unschärfer, besonders auf mittlerer Distanz.
- Der Titel flimmert bereits im Qualitätsmodus an feinen Strukturen, im Leistungsmodus aber noch mehr.
- An Kabeln und dünnen Metallstangen sind in Bewegung Skalierungsartefakte zu erkennen, die im Leistungsmodus deutlicher aufgrund der niedrigeren Auflösung auffallen.
Die PC-Version liefert einen Hinweis darauf, woran es hakt
Mit etwas Galgenhumor könnten wir durchaus sagen, dass die Konsolen im Gegensatz zur PC-Version noch vergleichsweise glimpflich davonkommen. Dort gleicht die Portierung einer mittelschweren Katastrophe, weshalb die Kollegen der GameStar auch gleich 11 Punkte von ihrer Testwertung abzogen haben.
Im Video werden die Framerate-Probleme deutlich:
Zu sehen ist dabei, dass die Auslastung der Grafikeinheit vergleichsweise niedrig ist, sie wird also kaum ausgereizt. Die CPU-Kerne des Testsystems sind ebenfalls weit davon entfernt, ins Schwitzen zu geraten.
Es scheint also, als wäre Jedi: Survivor schlicht und ergreifend nicht gut optimiert. Die zahlreichen Hintergrundprozesse rufen die Power der Hardware also kaum ab – ein Problem, das auch die Mehrkernprozessoren der Konsolen ausbremsen könnte.
Patches sollen es richten
Schon einen Tag vor Release entschuldige sich EA via Twitter und versprach einen wahren Patch-Reigen, der das Spiel über die kommenden Wochen hinweg auf einen guten Zustand heben soll. Uns gegenüber wurde auch immer wieder die Veröffentlichung eines Day One-Updates in Aussicht gestellt, das aber noch auf sich warten lässt.
Wir sind dennoch schwer enttäuscht davon, dass ein Spiel in der Form auf den Markt gebracht wird. Ein paar Wochen zusätzliche Optimierung hätten Jedi: Survivor sichtlich gutgetan, so bleibt aber mehr als nur ein fader Beigeschmack.
Wartet ihr aufgrund der zahlreichen Performance-Probleme noch mit dem Kauf?
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