Action satt, Handlung (teilweise) platt
Stärken hat Star Trek trotzdem: Das Drehbuch stammt von Roberto Orci und Alex Kurtzman, die auch schon Transformers geschrieben haben. Viele Elemente, die schon in Transformers bestens funktioniert haben, sieht man auch in Star Trek wieder. So spielt Humor eine wichtige Rolle. Die witzigen Wortgefechte zwischen den ungleichen und teils sehr kauzigen Charakteren sorgen für viele Lacher und bringen eine menschliche Komponente in die Hollywood-Materialschlacht. Vor allem Simon Pegg (Hot Fuzz, Shaun of the Dead) als Scotty und Anton Yelchin (demnächst in Terminator: Die Erlösung) als Chekov legen ihr gesamtes komödiantisches Talent in die Waagschale. Star Trek macht auch nicht davor Halt, alte Enterprise-Klischees zu veralbern: So wird Uhura zur Sex-Bombe und Spock lässt keine Gelegenheit aus, alles ›faszinierend‹ zu finden. Manchmal driftet Star Trek sogar in Richtung Slapstick ab, beispielsweise wenn Scotty ungewollt an den falschen Ort gebeamt wird.
Während der Arbeit an Transformers haben Orci und Kurtman unverkennbar vom damaligen Produzenten Steven Spielberg gelernt. Mit dem Staunen und den weit geöffneten Augen angesichts der bildgewaltigen Wunder der Technik werden sich nicht nur Kinder identifizieren können. Ebenfalls verdächtig nach Transformers hört sich die Geschichte vom Außenseiter an, der zu Großem imstande ist. Zum Hollywood-Standard-Repertoire gehört die Nonstop-Action in der zweiten Hälfte des Streifens. Die Helden müssen ständig durch die Kulissen hetzen oder sich mit einem Phaser ihrer Haut erwehren. Von der Faust- bis zur Schwertauseinandersetzung wechselt der Film durch alle Kampfformen, die moderne Actionfilme bieten. Darüber hinaus wird die Enterprise in zig Schlachten verwickelt, bei denen nicht nur Raumschiffe Schaden erleiden.
Das klingt alles nicht wirklich nach Star Trek: Und vermutlich wird der eine oder andere Fan auch ziemlich die Nase rümpfen. Die faszinierenden Begegnungen mit anderen Spezies und philosophische Konflikte finden keinen Raum. Atemlos hetzt Star Trek von einem Knalleffekt zum nächsten. Um das auszugleichen, wollen die Drehbuchautoren das fehlende Star-Trek-Gefühl mit einigen Referenzen an die Originalserie wettmachen. So imitieren die jungen Schauspieler die Gestik und die Eigenheiten ihrer Vorbilder. Vom Kommunikator bis zum Aufzug haben viele Standardelemente wieder ihren Platz gefunden. Als größte Verbeugung vor dem Original spielt auch Leonard Nimoy in einer gar nicht so kleinen Gastrolle mit. Da Nimoy und Neuspock einen gemeinsamen Auftritt haben, kann man hier sogar den direkten Vergleich zwischen Alt und Neu wagen.
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