In MMOs tummeln sich teilweise hunderte oder gar tausende Spieler auf einem Server. Das ist jedoch weit entfernt von Herman Narulas Vision. Der CEO des britischen Start-Ups Improbable will mit der Technologie SpatialOS gigantische virtuelle Welten schaffen, in denen hunderte Millionen Spieler gleichzeitig online sind. Das würde MMOs grundlegend verändern.
Gegenüber GamesIndustry sagte Narula:
"Wenn eines Tages 100 Millionen oder 1 Milliarde Menschen gleichzeitig eine virtuelle Welt betreten, dann wäre diese Welt kein Spiel mehr, sondern ein eigenes Land. "
Solche riesigen Welten sollen von SpatialOS befeuert werden - einer Cloud-Technologie, die völlig neue Möglichkeiten eröffnet. Da Onlinewelten derzeit meist auf einem Server laufen, sind sie in ihrer Größe und der maximalen Spielerzahl beschränkt. SpatialOS hingegen erlaubt es Entwicklern, eine Welt auf mehrere Server auszulagern.
Die Welt wird dabei von mehreren Mikroservern geschaffen. Die Spieler könnten dann, sogar von unterschiedlichen Geräten aus, mit dieser Welt interagieren, ohne zu merken, wann der Übergang zwischen den einzelnen Mikroservern stattfindet.
Der Traum von einer Partnerschaft mit Bungie
Schon jetzt ist das Unternehmen über eine Milliarde US-Dollar wert, nachdem eine japanischen Firma eine Investition von 502 Millionen US-Dollar zu weniger als 50 Prozent der Firmenanteile tätigte. Der Deal hat für weltweite Aufmerksamkeit gesorgt, sodass Narula in Zukunft weitere Partner für sein Projekt gewinnen und weitere Entwickler von SpatialOS überzeugen könnte.
Am liebsten würde der Visionär mit Bungie zusammenarbeiten und den Shooter zu etwas Riesigem machen. Er ist ein großer Fan des Spiels und träumt von einer Partnerschaft. "Das wäre etwas, was es absolut wert ist, irgendwann umgesetzt zu werden", meint Narula.
Seine Mission ist es, den "nuklearen Winter" in MMOs zu beenden. Dieser sei durch Limitationen der Technik entstanden. Oftmals hätten Spieler hohe Erwartungen an MMOs, die dann aber enttäuscht werden, weil die Industrie nicht so große Welten liefern könnte. SpatialOS hingegen würde diese Limitierungen aufheben und Spiele mit abermillionen Spielern gleichzeitig erlauben.
Natürlich könnte Improbable mit einer halben Milliarde US-Dollar im Gepäck auch ein eigenes MMO stemmen. Diesen Gedanken schließt Narula auch nicht aus, ihm zufolge wolle man sich aber erst einmal darauf konzentrieren, die Technologie zu verbessern und somit das beste Produkt für die Konsumenten bzw. Entwickler anbieten zu können.
Was meint ihr: Wird es irgendwann solche Riesen-MMOs geben?
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