Expedition Fan-Service
Je größer der Wille zur Entdeckung, desto größer wird der Fan-Service. So trifft man im Dachboden einer Garage auf Pete Melman, der sich diebisch darüber freut, dass es jemanden in South Park gibt, der nichts von seiner Vergangenheit weiß. Als Kenner weiß man Bescheid, als Unwissender nimmt man die Info im Vorbeigehen mit. Ein Blick in den Schrank von Cartman lässt solche kalt, die bisher nichts mit den Viertklässlern zu tun hatten, andere bewundern diese Wundertüte voller Easter Eggs.
Es ist nicht wichtig, großer Fan der Serie zu sein, Der Stab der Wahrheit macht mit Hintergrundwissen aber um ein vielfaches mehr Spaß - obwohl ein mit Brille und dicker Nase verkleideter Al Gore hinterm Busch sicherlich jedem ein Lächeln entlocken wird, wenn der geheimniskrämerisch über den Schweinebärmann fantasiert. Auf die Weise wandert gleich noch eine Nebenaufgabe auf die Liste und ein X auf die Karte.
Penner-Probleme
Diese spontanen Nebenaufgaben kommen unweigerlich aus Gesprächen zustande, die man mit den beliebten Einwohnern führt. In einem Plausch mit der Bürgermeisterin lässt sie ganz emotionslos fallen, dass diese Stadt doch so kalt und trist ist. Und dass das doch an den Obdachlosen läge. Ob man diesen »Pennern« nicht »die Scheiße aus ihren Köpfen schlagen« könnte.
Der Priester schlägt vor, Jesus zu finden. Das macht zwar jeder irgendwie, dieser hier will aber tatsächlich, dass man mit Jesus spricht. Hat man seine Charakterklassenwahl mit der Antwort Jude entschieden, gibt es für das Aufeinandertreffen sogar das Achievement »are we cool?«. Die bereits öffentliche Liste deutet auf Orte hin, die nicht vom Start sofort zu erreichen sind.
Typisch fürs Rollenspiel-Genre müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, um eine Blockade zu öffnen. Mal mit direkten Aufgaben, wie eine Gasmaske besorgen zu müssen, damit der Penner von Sicherheitsmann nicht noch mal mit Pfefferspray in die jungen Kinderaugen sprüht und mal mit abgeschlossenen Teilabschnitten, die durch Cutscenes eingeleitet werden und neue Wege öffnen.
Bei all den Stärken des Spiels wie etwa der Nähe zur Serie fällt es fast schwer, Mängel auszumachen. Die gibt es aber durchaus. Der gewohnte Tiefgang eines Rollenspiels, der über Gespräche mit Nebendarstellern aufkommt, bleibt in South Park aus. Die Gespräche der Bewohner sind oft aufs Nötigste reduziert. Die Vermutung liegt nahe, dass es bei vielen Charakteren keine Hintergrundgeschichte gibt, über die etwas in Erfahrung gebracht werden könnte. Eine zu entwickeln, würde die Flexibilität der Serie einschränken.
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