Nur noch wenige Tage, dann rotiert mit dem Remake zu From Softwares Demon's Souls mein liebstes Rollenspiel in der PS5. Eigentlich sollte meine Vorfreude kaum größer sein, schaut zum einen das Gezeigte nicht nur fantastisch aus, auch scheint Entwickler Bluepoint das Original zu respektieren. Zudem wurde nach reichlich Kritik auf die Fans gehört, die optische Anpassung des Flamelurkers als bestes Beispiel.
Doch einer, vielleicht sogar zwei Punkte lassen mein Soulsherz aktuell ein wenig bluten. Sony könnte nämlich bei Demon's Souls erneut Fehler machen, die viele Spieler*innen vergraulen beziehungsweise das ganze Projekt in einem schlechten Licht darstellen lassen.
Sony sperrt Items hinter eine Paywall
Wie ihr es vielleicht bereits mitbekommen habt, sind nicht alle Rüstungen oder Waffen für jede Spieler*in im Remake zugänglich. Hier die Zusammenfassung:
Neben einer Standard-Version für 80 Euro - zum Preis kommen wir später noch - bietet Sony eine Digital Deluxe-Edition für 100 Euro an. Neben dem original Soundtrack, Crafting-Items und vielen mehr oder weniger nützlichen Ringen beinhaltet diese Version auch zwei Armor-Sets, ein Schild und ein Schwert, die ausschließlich Käufer*innen der Special Edition vorenthalten sind. Während die restlichen Items lediglich früher im Spiel verfügbar sind, gibt es beispielsweise die Red Eye Knight Armor nur für den Aufpreis von zwanzig Euro.
Lassen wir den Mehrwert für diese stolze Summe mal außen vor - niemals würde ich so viel Geld für vier exklusive Items ausgeben - ist solch ein Preismodell das letzte was ich in einem Souls-Spiel sehen will. Als absoluter Hardcore-Fan suche ich seit nunmehr zehn Jahren alle FromSoft-Games nach Rüstungen und Waffen ab. Immer im Hinterkopf, den für mich besten Build zu finden. Natürlich kann ich vor Release noch nicht sagen ob die Items für mich überhaupt taugen, allein das Wissen darüber sie nicht im Spiel finden zu können trübt dennoch leicht die Vorfreude auf den Release.
Das Kind ist in den Brunnen gefallen: Das Schlimme an solch einer Geschichte ist, dass egal was Sony nach dem Release noch macht, eine bestimmte Käufergruppe bei so einem Deal auf der Strecke bleibt. Erinnere ich mich richtig, gab es solch ein Szenario zuletzt bei Dark Souls 2. Hier wurden die zum Release hinter einer Paywall versteckten Items später für alle ins Spiel gepatcht. "Klingt gut" mögt ihr jetzt sagen. Klingt für viele alles andere als gut, sage ich. Wer hier nämlich zur Veröffentlichung kräftig in die Tasche gegriffen hat, kommt sich im Nachhinein mächtig veräppelt vor. Eine Seite beißt also definitiv in den sauren Dämonenapfel.
Und was hier für Demon's Souls gilt, gilt selbstverständlich auch für viele andere Spiele. Jedoch wird es durch den Sammelcharakter der Spiele überdeutlich. Ob jetzt Käufer der Spezialedition von Borderlands 3 eine der zig Milliarden Waffen früher und extra bekommen, geschenkt. Läuft hier aber online User DarkSoul69 mit dem coolen Deluxe-Set rum, dann wurmt das.
80 Euro für ein Remake
Sind die Deluxe-Items der eine Makel auf dem Remake, ist der Preis der andere. Bis vor wenigen Tagen wussten wir noch nicht, auf welche Art und Weise Bluepoint Mehrwert im Remake bietet. Mittlerweile ist aber klar, abseits der zugegeben fantastischen Optik und nützlicher Quality of Life-Verbesserungen bleibt alles beim Alten. Faktisch bekommen wir also ein aufgehübschtes RPG-Meisterwerk zum Preis von 80 Euro.
Das ist nicht nur bedingt durch den höheren Preis der PS5-Spiele kein Schnapperl, auch im Vergleich zu anderen Neuauflagen - und hier meine ich keine Remaster - ist das eine stolze Summe. Schauen wir uns nämlich andere sehr gute Remakes an, finden wir meist Preise um die 30 bis 40 Euro: Die Spyro-Trilogie, die Crash-Trilogie, Spongebob …
Und ja, auch ein Final Fantasy 7, ein Resident Evil 2 + 3 oder ein Xenoblade Chronicles wurden zum Vollpreis veröffentlicht. Bei all diesen Spielen findet sich aber im Vergleich zum Original ein deutlicher Mehrwert. Xenoblade bietet zum Beispiel einen neuen Epilog, Resi 3 einen Multiplayer und Square Enix veröffentlicht mit FF7 gleich einen Reboot. Ob die Inhalte jetzt gut oder schlecht sind, das sei mal dahingestellt, der Punkt ist aber: Hier wird mehr geboten.
Es wäre nicht Sonys erster großer Fehler beim Thema Demon's Souls: Das Action-RPG erlangte außerhalb Japans zur Veröffentlichung 2009 nicht viel Aufmerksamkeit. Grund war unter anderem die Einschätzung des ehemaligen Sony-Chefs Shuhei Yoshida, der das wegweisende Rollenspiel als "schlecht" und als "Mist" abstempelte. Eine Fehleinschätzung, wie sich schnell herausstellte.
Erst durch YouTuber wie beispielsweise EpicNameBro, Bruugar und den großen Einsatz der Core-Community wurde Demon's Souls allmählich im Westen und auch in Deutschland bekannt. Der große Durchbruch gelang From Software dennoch erst mit Dark Souls, das von Bandai Namco im Westen vertrieben wurde.
Bluepoint verzichtet "aus Respekt vor den Original-Entwicklern" jedoch auf das Northern Limit, die sechste Welt. Aus meiner Sicht auch voll ok, scheint FromSoft sowieso in keinster Weise am Remake beteiligt zu sein. Zudem wurde das Level bereits durch die Painted World in Dark Souls wiederverwertet. Dennoch fehlt für diesen stolzen Preis einfach das Sahnehäubchen, das ich speziell für langjährige Fans noch nicht sehe. Das ist schade, machen Sony und speziell Bluepoint hier sonst alles richtig, in dem sie ein kaum gespieltes Meisterwerk einer neuen Gruppe an Spieler*innen in frischem Gewand präsentieren.
Habt ihr die neusten Infos zum Remake verpasst, bringen wir euch hier auf den aktuellen Stand der Dinge:
Seid ihr hier bei mir oder sind euch die Deluxe-Items und der hohe Preis egal? Hauptsache Demon's Souls auf PS5, was ich vollkommen verstehen kann.
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