Es sind die drastischen Gegensätze, die uns bei der Erkundungstour durch Hongkong beinahe im Minutentakt aufs Neue verblüffen: Gigantische Gebäude, so hoch, dass sie scheinbar den Himmel zu berühren, stehen dicht gedrängt zwischen tristen Hochhäusern, deren unzählige Fenster wie leere, traurige Augenhöhlen wirken.
Riesige Leuchtreklametafeln preisen zwielichtige Lokalitäten mit starkem Schnaps und leichten Mädchen an. Im schummrigen Schein einer Straßenlaterne kauert ein Obdachloser, eingewickelt in seine löchrige, alte Decke.
Der Lärm hupender Taxis vermischt sich mit dem Palaver der Straßenverkäufer, die gefälschte Rolexuhren an den Mann bringen wollen, und Musikfetzen, die sich aus der Eingangstür eines Elektroclubs stehlen, zu einem akustischen Brei. »Eine Minimap wäre in diesem urbanen Labyrinth echt hilfreich«, denken wir uns. Den Weg zurück zum Hotel finden wir aber zum Glück auch ohne Karte (und ohne ausgeraubt zu werden).
Rache in Hongkong
Am nächsten morgen geht’s nach einem ausgiebigen Frühstück mit der Fähre zum sogenannten Jumbo Pier. In dem schwimmenden Restaurant am Hafen von Aberdeen begrüßen uns die Entwickler von Sleeping Dogsmit einem wuchtig inszenierten Live-Action-Trailer, der die Handlung des Spiels einleitet.
Um den Tod seiner Schwester zu rächen, muss Undercover Cop Wei Shen eine Triaden-Gruppierung infiltrieren. Auf diesem Weg - so hofft er - würde er den Mörder seiner Schwester ausfindig machen, um seinen Rachedurst zu stillen. Im Interview verrät uns Executive Producer Stephen Van Der Mescht, dass man sich beim Plot des Spiels von asiatischen Gangsterfilmen wie »Infernal Affairs« inspirieren lies.
In der Rolle von Wei Shen stürzen wir uns nach einer Präsentation in vier spielbare Kapitel, in denen sich rasch die zentralen Spielelemente des Open-World-Titels herauskristallisieren: Kampf-, Baller- und Fahrzeugsequenzen.
Ursprünglich wurde Sleeping Dogs unter dem Titel True Crime: Hongkong entwickelt. Kurz vor der Fertigstellung ruderte Publisher Activision jedoch zurück und wollte das Projekt einmotten. In Zusammenarbeit mit den Square Enix London Studios ist es dem Entwicklerteam von United Front Games aber nun gelungen, aus dem einstigen Software-Scherbenhaufen ein ansehnliches Mosaik zusammenzusetzen. Erscheinen soll Sleeping Dogs noch in diesem Jahr, perfekt für die Durststrecke zwischen Saints Row: The Thirdund Grand Theft Auto 5.
Auf der Flucht
In der ersten Mission der Anspiel-Version von Sleeping Dogs werden wir direkt in die überfüllten Straßen des nächtlichen Honkong gestoßen. Das lebhafte Treiben der Großstadt wurde fantastisch ins Spiel adaptiert (schließlich konnten wir uns am Vorabend selbst vom skurilen Nachtleben der Metropole überzeugen).
Dutzende Passanten inspizieren die Wühltische der Händler, Kinder tollen ausgelassen herum, und vom Himmel fallen vereinzelte Konfetti-Schnipsel - als wäre es der erste Schnee im November. Vermutlich haben wir nur knapp eine Straßenparade verpasst. Nicht weiter tragisch, denn schließlich sind wir nicht zum Vergnügen hier.
Nachdem wir uns am nahen Marktstand mit einem Snack gestärkt und somit einen »Buff« erhalten haben (Verteidigungswerte werden temporär erhöht), bekommen wir von einem Informanten den Auftrag, eine Zielperson ausfindig machen, um eine bestimmte Info (auf die in der uns gezeigten Version nicht näher eingegangen wurde) aus ihm rauszuquetschen.
Durch eine bestimmte Markierung können wir den Typ im Getümmel ausmachen.Der glatzköpfige Griesgram zeigt sich jedoch alles andere als kooperativ und ergreift die Flucht. Nichts wie hinterher!
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