Was daran so Spaß macht
Was ein wenig nach stressigem Job klingt, ist in Wirklichkeit ein Riesenspaß. Wenn jeder seine Aufgabe gut übernimmt und ein Rad ins andere greift, ist das wahnsinnig befriedigend. Und wenn nicht: auch egal! Zumindest in der Phase, in der noch alles neu und verrückt wirkt. In unserer Demo-Session sollten wir etwa einmal ansagen, wann genau der Anker geworfen werden sollte. Aber irgendwie hatte der Wind gedreht, der Kahn war deutlich schneller als gedacht und schon schob sich der Rumpf unter ächzendem Stöhnen auf eine Sandbank. Wir haben uns die Piratenbäuche vor Lachen gehalten!
Noch besser fühlt es sich an, wenn man auf andere Piraten trifft. Alle 15 bis 30 Minuten wird man in der offenen Welt ein Schiff am Horizont finden. Nun muss man abwägen: Will man den Kampf suchen, in der Hoffnung, dem Gegner seine Schätze abzuluchsen? Oder dreht man schnell bei und flieht, weil man seine eigenen Reichtümer nicht aufs Spiel setzen will? Denn wie es sich für ein ordentliches Piratenspiel gehört, dreht sich auch in Sea of Thieves eine ganze Menge um Gold und Geklimper.
Was zum Launch enthalten ist
Drei Fraktionen sind anfangs an den Piratenhäfen enthalten, die unterschiedliche Aufträge ausgeben. Aus der Beta kennt man die "Goldhoarder". Sie schicken einen mit einer Schatzkarte auf Reisen, um Truhen auszubuddeln und zurückzubringen. Die "Order of Souls" teilt Steckbriefe aus: Für sie muss man große und wichtige Skelett-Krieger finden und ihnen die untoten Schädel von der Schulter hauen. In den Köpfen stecken Informationen, die die Souls-Typen dann auslesen können - so entstehen übrigens die Schatzkarten der Goldhoarder. Die dritte Fraktion fällt fast schon lahm aus: Es sind Händler. Sie wollen, dass man Waren von A nach B transportiert oder ihnen etwas bringt. Schweine oder Hühner zum Beispiel, die leben frei auf den Inseln und können gefangen werden.
Das große Ziel für Spieler soll der Aufstieg innerhalb der Welt von Sea of Thieves sein. Denn ein klassisches Progression-System gibt es nicht. Man kann seine Waffen oder Fähigkeiten nicht durch Punkte verbessern, man lernt nur mit der Zeit, besser zu spielen. Aber Ehre, wem Ehre gebührt: Wer lange spielt, soll durch Klamotten und Items und später auch anpassbare Schiffe in der Welt auffallen. "Zur Piratenlegende werden" nennen es die Macher.
Was noch fehlt
Die Frage ist: Wie lang hält einen das in einem Spiel? Wie oft kann man darüber lachen, dass man sich in eine Kanone stecken und auf fremde Schiffe schießen kann, um ihnen ihre Schätze abzuluchsen? Nach wie vielen Aufträgen wird man der Welt von Sea of Thieves vielleicht überdrüssig? Schwer zu sagen, denn Rare verspricht, immer wieder kleine Inhalts-Updates zu veröffentlichen. Eines davon ist der Kraken. Er soll zufallsgeneriert auf See auftauchen, mit seinen Armen Piraten vom Deck greifen und schlussendlich Schiffe mit sich in die Tiefsee ziehen. Spieler können das unterbinden, indem sie die Tentakelarme abschießen. Aber sie müssen auch abwägen: Wollen sie den Tentakelarm abschießen, der gerade den Kumpel von Deck gezogen hat, um ihn zu retten? Oder lieber den, der das Schiff zermalmt?
Was Sea of Thieves auf jeden Fall noch fehlt, ist ein roter Faden. Die hübsche Piratenwelt würde sich so sehr eignen, um eine richtige Geschichte zu erzählen, doch das schließen die Entwickler fast kategorisch aus. Eine nachgereichte Kampagne sollen wir nicht erwarten, sagen die Macher. Stattdessen wollen sie sich darum kümmern, dass ständig neue Inhalte oder Quests dazukommen. Und irgendwann vielleicht auch andere Fraktionen, die völlig neue Auftragskategorien freischalten. So ist das eben bei einem Servicegame: Solisten gucken größtenteils in die Röhre.
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