Seite 3: Rise of the Argonauts - Review für Xbox 360 und PlayStation 3

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Blutiges Simpel-Geschnetzel

Seine Kampfkünste muss Jason über die ersten beiden Drittel des Spiels nur sporadisch beweisen: Erst gegen Ende geht das Gemetzel richtig los. Das Wort Gemetzel trifft ganz gut, was euch bei Rise of the Argonauts geboten wird -- halbierte Körper und zerplatzende Köpfe seht ihr hier gelegentlich im Sekundentakt. Die USK vergab deshalb die Einstufung »Keine Jugendfreigabe«. Die Kämpfe laufen in Echtzeit ab und erinnern deutlich an die blutigen Ausflüge des Spartaners Kratos durch die griechische Mythologie, ohne jedoch auch nur ansatzweise dessen Klasse zu erreichen. Euer Charakter beherrscht einen leichten und einen harten Schlag sowie Ausweichrolle und Abwehrhaltung. Über die Schultertasten löst ihr die Spezialfunktionen von Jasons Waffen aus: Schwert, Streitkolben und Speer halten jeweils einen besonderen Angriff bereit. Neue Versionen der drei Waffentypen erhaltet ihr im Laufe des Abenteuers. Während der Kämpfe dürft ihr jederzeit zwischen den Waffen in eurem Arsenal hin und her schalten. So ergibt sich zwar die Möglichkeit zu Kombos, besonders tiefgründig ist das Kampfsystem aber nicht, weil es schnell in planloses Tastendrücken ausartet. Etwaige Gesundheitsschäden regeneriert Jason automatisch, nachdem der letzte Gegner der aktuellen Angriffswelle zerschnetzelt wurde.

Action- oder Rollenspiel?

Laut Packungstext (»atemberaubende Rollenspiel-Action der nächsten Generation«) sollte Rise of the Argonauts eine gesunde Mischung aus Rollen- und Actionspiel werden, ist aber letztendlich nichts Halbes und nichts Ganzes. Für ein Rollenspiel sind die Quests zu uninspiriert, da ihr meist nur stumpfsinnig von einem Punkt zum anderen latschen müsst. Außerdem gibt es kein Inventar, in dem ihr Gegenstände verwalten könntet. Ein Actionspiel ist es jedoch auch nicht, da die Kämpfe zu sehr im Hintergrund stehen. Allerdings mutiert das Spiel gegen Ende zu einem Nonstop-Gemetzel, das unter dem simplen Kampfsystem und einer stellenweise sehr unübersichtlichen Kameraführung leidet. Zudem ist das angebliche Heldenepos nach knapp 15 Stunden bereits zu Ende.

Technisch wird allerhöchstens Durchschnitt geboten: Texturen laden sehr spät nach, das Spielgeschehen ruckelt oft ziemlich stark, und die Animationen gehen eben so noch als »okay« durch. An vielen Stellen wirkt das Spiel unfertig, als hätten die Entwickler keine Zeit mehr gehabt, ihre Ideen zu verwirklichen oder die Technik zu optimieren. Von der Unreal Engine 3 darf man eigentlich mehr erwarten, als eine Grafik, die gelegentlich nur knapp über Xbox-1-Niveau liegt.

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