Seite 2: Rise of the Argonauts - Review für Xbox 360 und PlayStation 3

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Irrfahrten zu Land!

Den Großteil des ersten Spieldrittels nehmen Besuche in Städten und das Lösen von Quests ein, die ihr im Gespräch von den Einwohnern erhaltet. Allerdings hat Entwickler Liquid hier die Mechanik eines Rollenspiels mit drögem, kilometerlangem hin und her Laufen verwechselt -- schon kurz vor Ende der ersten Insel fasst man sich vor Unverständnis an den Kopf: An Bord der Argos sagt euch der Navigator, dass ihr doch bitte im Königspalast eine Seekarte nach Delphi ausfindig machen sollt. Also latscht ihr den ganzen langen Weg vom Hafen zurück in den Palast. Dort wartet euer Onkel schon auf euch und sagt, er habe eine Karte zum Schiff schicken lassen. Na gut, also wieder zurück zum Schiff. Dauert ja bloß eine gefühlte Viertelstunde. So, nun kann's also losgehen -- Leinen los und ab gen Delphi! Pustekuchen: Man gibt euch zu verstehen, dass es doch eine nette Geste wäre, sich vorher von der verblichenen Verlobten zu verabschieden. Klar, also wieder zurück in den Palast, wo die sterblichen Überreste aufgebahrt sind. Geschafft! Außer dem Rückweg zum Hafen steht der Abreise nun nichts mehr im Weg.

Leere Worte

Genauso langwierig wie die Laufwege ist auch die Inszenierung der Gespräche mit den Charakteren, die ihr unterwegs trefft. Selten gab es in einem Spiel solche episch ausgewalzten Dialoge, deren Inhalt sich in den meisten Fällen als so unglaublich trivial entpuppt wie bei Rise of the Argonauts. Zu den extrem drögen Dialogen kommt eine absolut dilettantische deutsche Synchronisation: Die Sprecher klingen, als wären sie beim Ablesen der Texte auf Valium gewesen. Ebenso mies ist die technische Umsetzung der Sprachaufnahmen: Die Lautstärke wechselt munter von laut nach leise, und gelegentlich gesellen sich Hintergrundrauschen sowie Lispel-Effekte dazu. Zum Glück könnt ihr das deutsche Synchronisationsdesaster aber umgehen, indem ihr eure Konsole im Systemmenü auf Englisch umstellt. Zwar ist auch die englische Sprachausgabe nicht gerade göttlich, aber immerhin weniger ohrenfeindlich.

Für die Götter!

Wer keinen Bock auf Dialoge hat, kann das Spiel übrigens ohne Probleme auch dann lösen, wenn er das sinnfreie Gelaber mit einem Tastendruck überspringt: Im Pausemenü findet ihr eine Karte, die eure Questziele mit einem farbigen Punkt markiert und einen kleinen Kommentar dazu bereithält. Unverständlicherweise lässt sich die Karte nur im Pausebildschirm betrachten -- dabei gehört es eigentlich zum Standard, Umgebungskarten im laufenden Spiel einblenden zu können.

Im Pausemenü erhaltet ihr neben dem Zugriff auf den Umgebungsplan auch die Möglichkeit, Jason aufzurüsten: Weiht ihr eure Heldentaten (Questerfolge) einem von Jasons Schutzgöttern (Ares, Apollo, Hermes, Athene), dürft ihr euch dafür neue Spezialfähigkeiten für den Kampf aussuchen. So könnt ihr im Verlauf des Spiels eure Gegner betäuben, bei jedem Schlag mit Blitzen eindecken oder werdet flinker. Die Fähigkeiten funktionieren entweder automatisch oder müssen über das digitale Steuerkreuz ausgelöst werden.

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