Während des Resi-Showcases im Januar wurde enthüllt, was uns anlässlich des 25. Geburtstags der Reihe erwartet: Tata - ein neuer Multiplayer-Ableger, namens RE:Verse. Meine Reaktion: "Wow, darauf habe ich nur gewartet." Nicht.
Gleich vornweg: Ich bin allgemein eher ein Singleplayerfan, aber auf einen coolen Horror-Multiplayer in einem meiner liebsten Spieleuniversen hätte ich schon Bock - wenn er eben auch wirklich cool und Horror wäre. Warum ich daran zweifle, verrate ich euch hier:
Samara Summer
@Auch_im_Winter
Anfang der 2000er erzählte ein Kumpel Samara von zwei Spielen, die ihm zu gruselig waren, um sie weiter zu zocken und weckte damit ihre Neugierde. Ihre Begeisterung für Unheimliches bewegte sie dazu, Beistand für die Spiele-Sessions anzubieten. So lernte sie die zwei großen Reihen im Horror-Sektor kennen: Resident Evil und Silent Hill. Natürlich ist es nicht beim Zuschauen geblieben. Inzwischen hat sie die meisten Spiele der Resi-Reihe selbst gezockt und lieben gelernt - auch wenn die Bosskämpfe regelmäßig Fluchtiraden auslösen. Besonders gut gefallen haben ihr RE 7 und das RE 2 Remake.
Déjà-vu
Zum 20. Geburtstag der Reihe hatte Capcom ein ganz ähnliches Partyprogramm - und die meisten Gäste haben die Feier vorzeitig und enttäuscht verlassen. Die Rede ist vom 2016 veröffentlichten Multiplayerspiel Umbrella Corps, das auf Metacritic sowohl auf der PS4 als auch auf dem PC im absolut fatalen 30er-Bereich rangiert. Falls ihr nicht mehr genau wisst, worum es dabei geht, liegt das vermutlich daran, dass der kompetitive Third-Person-Shooter unter diversen Problemen litt und schon tot war, bevor er wirklich gelebt hat.
Eine neue Horror-Hoffnung
Ich hatte das Desaster schon beinahe vergessen, als letztes Jahr auf das etwas kurz geratene RE 3 Remake der Multiplayer Resistance draufgepackt wurde. Das Konzept klang für mich richtig gut. Der asymmetrische Mehrspieler-Ansatz mit dem fiesen Mastermind versprach nämlich eine schöne Horroratmosphäre.
Tatsächlich machte es auch Spaß, in dieser Rolle vier hilflosen Studierenden zuzusetzen, aber der Gegenpart enttäuschte, weil die Bösewichte einfach zu mächtig waren und einem zudem regelmäßig Trolle im eigenen Team in die Zombiesuppe spuckten.
Womöglich habe ich das Spiel zu schnell abgeschrieben, denn Kollege Stephan Zielke ist immer noch mit Begeisterung dabei und findet:
"Das Spiel wurde konsequent verbessert und war noch nie in einem besseren Zustand als jetzt."
Beispielsweise wurde viel Arbeit in das Balancing - anfangs wie gesagt eine der größten Schwächen - gesteckt. Aber viele Spieler*innen sind eben schon vorher abgesprungen, und auch ich habe dem Spiel keine zweite Chance gegeben, weil ich überzeugt war, es sei bereits tot.
Und anstatt Resistance beispielsweise mit einem Free to Play-Modell zu reanimieren, haut Capcom lieber das nächste Multiplayerspiel raus.
RE:Verse - Death Match mit Resi-Charakteren
Bisher spricht mich das neue Spiel wenig an. Im Gegensatz zum Dead by Daylight mäßigen Resistance-Ansatz versprühen Death Matches für mich wenig Horrorstimmung, und auch wenn ich es an sich cool finde, Claire oder Leon zu spielen, weiß ich nicht, ob ich es brauche, dass sie sich gegenseitig abknallen.
Ein optionaler Comic-Filter hilft da wenig. Die einzig halbwegs interessante Komponente ist für mich der Revenge-Modus, bei dem getötete Spieler*innen als Monster zurückkehren. Aber das ist doch etwas wenig, gerade in Anbetracht der schlechten Erfahrungen mit Resi-Multiplayern.
Warum zum 25. Geburtstag wieder ein Multiplayer?
Wohl eine berechtigte Frage, nachdem die bisherigen Versuche nicht gerade von Erfolg gekrönt waren. Zu diesem Thema konnte jedoch Kollege Dennis interessante Einsichten gewinnen:
Auf einem Anspielevent zu RE: Resistance wurde der neue Multiplayer von den Entwicklern als Versuch dargestellt. Entweder er funktioniert, kommt bei den Spieler*innen gut an, oder das Projekt wird eingestampft. Zum damaligen Zeitpunkt, ca. ein halbes Jahr vor Release vom Residen Evil 3 Remake, stand Resistance kurz vor einer Open Beta-Phase. Es ist daher gut möglich, dass Capcom die Multiplayer-Ableger, die von externen Studios wie hier von NeoBards Entertainment entwickelt werden, nach wie vor als Testballon sieht. Vielleicht gelingt ja irgendwann der große Wurf, wenn nicht, auch nicht schlimm.
RE: Verse klingt für mich jedenfalls nicht wie der große Wurf
Natürlich werde ich das Spiel im Auge behalten, aber bisher glaube ich: Sorry, Capcom, habe keine Zeit für diese Geburtstagsparty. Ich muss mein Pferd frisieren oder den Rasen rasieren.
Resident Evil-Themenwoche auf GamePro
Die Tage vom 22. bis zum 28. Februar stehen bei uns ganz im Zeichen von Resident Evil. Von Montag bis Sonntag wird es je zwei Artikel über die beliebte Horror-Reihe von Entwickler Capcom auf GamePro.de geben, mit denen ihr euch schon ein wenig auf den Release von Village im Mai einstimmen könnt. Welche Artikel bereits erschienen sind, haben wir für euch in einer Übersicht zur Themenwoche aufgelistet.
Habt ihr Bock auf RE:Verse oder hättet ihr zum 25. Resi-Geburtstag lieber etwas anderes gehabt? Und welche Erfahrungen habt ihr mit früheren Multiplayer-Ablegern gemacht?
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