Dieser Artikel enthält Story-Spoiler aus dem Endgame von Resident Evil: Village.
In Resident Evil: Village erleben wir meiner Meinung nach den coolsten Chris Redfield der gesamten Spielereihe. Nur schade, dass er sich so rar macht. Wo zur Hölle steckt der alte Haudegen denn eigentlich, während Ethan die komplette Horrorshow durchlebt? Das würde ich gerne in einem DLC erfahren. Es müsste aber eine richtig gute Story-Erweiterung sein. Eine, die einem Charakter gerecht wird, der uns schon 25 Jahre begleitet.
Die Reise mit Chris
Über die Jahre habe ich viel mit Chris durchgestanden: Wir sind dem ersten Ausbruch des T-Virus entkommen, haben Zombiehorden vernichtet, Verräter entlarvt und Teammitglieder gerettet. Dabei war Redfield früher lediglich die Art von Figur, die einen Steinblock im Faustkampf besiegt. Genau das tut er nämlich in Resi 5, aber ich will damit sagen: Er ist keine Figur, die so real wirkt, als könne sie eines Tages zufällig in der S-Bahn neben mir sitzen.
Die dunkle Seite
Bei Chris' letzten Auftritten wirkt er jedoch längst nicht mehr so, als würden selbst Felsen an ihm abprallen. Am Anfang von Resi 6 gibt er sich dem Alkohol hin, im Not A Hero-DLC zu Resi 7 schlägt er gegenüber seiner Kontaktperson bei Blue Umbrella ziemlich sarkastische Töne an. Village setzt die Entwicklung fort: Chris wirkt gezeichnet, desillusioniert, düster. Das spiegelt sich sowohl in seinem aggressiven bis unterkühltem Auftreten wider, als auch in seinem Aussehen. Letzteres finde ich übrigens wesentlich besser getroffen als im Vorgängertitel.
Die Veränderungen verleihen Chris zwar nicht das Charisma eines Arthur Morgan aus RDR2, aber eine gewisse Glaubwürdigkeit. Denn - hallo - der Kerl macht den Mist mit Monstern, Verrat und Wahnsinn nun schon seit 22 Ingame-Jahren mit.
Was war da los, Herr Redfield?
Chris ist mit seiner Geschichte und Entwicklung für mich die eindeutig interessantere Person als der gesichtslose Ethan. Leider lässt Ersterer sich aber nur selten blicken und als wir ihn kurz spielen dürfen, passiert das in einem Abschnitt, der dazu dient, das Tempo anzuziehen. Die Passage ist also rasant und actionreich und wenig auf ihren Helden fokussiert.
Anscheinend war Chris aber auch schon früher zur Stelle. Wir finden Spuren seines Teams und außerdem sagt er ständig zu Ethan, dass er ihn raushalten wollte, damit er ihm nicht in die Quere komme. Ja, aber bei was denn bitte, Herr Redfield? Schließlich war es Ethan, der alle bis zu diesem Zeitpunkt bekannten Monster geschnetzelt hat.
Samara Summer
@Auch_im_Winter
Samaras Faszination für Horror-Games keimte bereits in den 90ern auf, als Monster aus faustgroßen Pixeln noch gruslig waren. Als sie einem Kumpel bei den frühen Resi- und Silent Hill-Teilen beistehen musste, war es endgültig um sie geschehen. Seither verfolgt die Zockerin die Entwicklung des Genres und begeistert sich für Blockbuster-Titel, hat aber auch ein Herz für innovative und ungewöhnliche Indie-Spiele.
Ein DLC muss Antworten liefern
Ich hoffe, Capcom beantwortet die Frage nach Chris' Rolle in einem DLC. Aber es müsste eben eine interessante, also eine storylastige Erweiterung sein. Den kostenlosen Not A Hero-DLC zu Resi 7 fand ich zum Beispiel ganz nett, und einem geschenkten Gaul schaut man nichts ins Maul, aber für Village wünsche ich mir etwas mehr, als das recht eintönige Minensetting mit Lucas' SAW-Spielchen.
Wie sollte die Erweiterung aussehen?
Ich wünsche mir, dass Chris' Perspektive eingehend beleuchtet wird und dass seine Geschichte an die kalte mysteriöse Atmosphäre des Hauptspiels anknüpft.
Am Ende des Spiels plant Chris außerdem, das europäische Hauptquartier der BSAA aufzumischen, nachdem er erfährt, dass dieses Biowaffen anstelle von Soldaten geschickt hat. Auch das wäre ein mögliches DLC-Thema. Allerdings bliebe dabei zu hoffen, dass die Schauplätze nicht zu generisch und steril wirken.
Welche Art von DLC wünscht ihr euch für Resi 8? Würdet ihr auch gerne Chris Redfields Perspektive erleben?
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