Als das Remake von Resident Evil 2 angekündigt wurde, waren Fans auf der ganzen Welt völlig aus dem Häuschen, und auch die Journalisten hatten zum größten Teil nur lobende Worte für die Neuauflage des Horror-Klassikers von 1998. Vor kurzem erst gewann Resident Evil 2 den Game Critics Award für das beste Spiel der Messe.
Kann der Klassiker nach 20 Jahren noch schocken?
Resident Evil 2 angespielt
Und während wir den Titel oft als Resident Evil 2 Remake bezeichnen, wird es in sämtlicher Werbung und offiziellen Statements immer einfach nur Resident Evil 2 genannt. Das hat auch einen ganz bestimmten Grund, wie Mike Lunn, der Markenmanager von Capcom, in einem Interview mit Gamingbolt verriet.
Das Remake ist kein Remake
Denn das Remake ist kein wirkliches Remake im wahrsten Sinne des Wortes. Das Spiel von 1998 wird nicht exakt nach Vorlage nachgebaut. Vielmehr sollen neue Details und kleine Veränderungen dafür sorgen, dass sich Resi zwar noch wie Resi anfühlt, aber gleichzeitig genug neues bietet, um auch für die Spieler interessant zu sein, die den Horror-Schocker immer und immer wieder gespielt haben. Lunn sagt dazu im Interview:
"Es wird kein sklavisches Eins-zu-Eins. Manche Leute haben das Spiel einmal gespielt und das war's. Aber andere haben es tausendmal gespielt, weil es ihr Lieblingsspiel ist. Für die wollten wir ein Spiel, dass sich frisch anfühlt. Deswegen nennen wir es nicht Resident Evil 2 Remake. Es ist ein neues Spiel, das auf der Basis des alten aufbaut."
Ein Beispiel hierfür wäre die Kameraperspektive, die jetzt wie in Resident Evil 4 das Geschehen über die Schulter der Protagonisten hinweg zeigt. Ein anderes Beispiel erklärt er direkt darauffolgend mit einer sehr bekannten Situation vom Anfang von Resident Evil 2.
"Es gibt zum Beispiel einen Part, bei dem ihr durch die Polizeistation lauft und ein Infizierter schleicht direkt am Fenster vorbei. Im Originalspiel passiert das jedes Mal. Wir packen die [sich wiederholende, vorhersehbare Sequenzen, Anm. d. Red.] wegen der Rätsel und Jumpscares nicht mit rein, wir wollen, dass euch solche Momente herausfordern. Wir wollen, dass euch solche Momente erschrecken, und ihn [den Schreckmoment, Anm. d. Red.] nicht einfach nur in einen anderen Teil des Gebäudes packen, sondern neu erfinden. Denn wir wollen nicht, dass ihr schon genau wisst, wie die Rätsel gelöst werden. Wir wollen nicht, dass ihr schon genau wisst, wo die Feinde sein werden. Wir wollen euch überraschen. Deswegen haben wir es ein bisschen verändert. Im Großen und Ganzen ist sind die Gesamtidee und der Haupthandlungsbogen natürlich der gleiche. Es wird aber auch ein paar Überraschungen geben."
Gerade die letzten Sätze werfen interessante Fragen auf. Was muss ein Remake leisten? Wollen die Fans genau das gleiche Spiel nochmal, oder lohnt es sich, die Mühe zu investieren und ein paar neue Wendungen einzubauen?
Viele Fortsetzungen haben das Problem, dass sich Fans beschweren, dass es "einfach nicht mehr Spiel XY" sei. Aber wollen wir denn überhaupt immer wieder das selbe Spielen? Oder sorgen die neuen Details für ein, wie Lunn es nennt, frischeres Spielerlebnis?
Und bedeutet "Remake" überhaupt eine detailgetreue Nachbildung, oder sind kleinere Änderungen nicht immer Teil einer Neuauflage? So gesehen könnte Capcom Resident Evil 2 getrost ein "Remake" hinzufügen. Wahrscheinlich kommt es da ganz auf die Definition des Wortes an.
Wie seht ihr das? Muss sich ein Remake sklavisch an das Original halten, oder tun ein paar neue Impulse einem 20 Jahre alten Spiel auch mal ganz gut?
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.