Die Memory-Remix-Sequenzen sind originell…
An vier Stellen in Remember Me kann Nilin ihre besondere Fähigkeit ausleben: den Memory-Remix. In dem greift sie auf fremde Köpfe beziehungsweise Erinnerungen zu, manipuliert diese und sorgt so dafür, dass die Person sich nach dem Remix grundlegend anders verhält. So werden Gegner zum Beispiel zu Verbündeten.
Im Detail: Wie bei einem Videoband spulen wir so lange in der Erinnerung herum, bis wir ein Objekt entdecken, das wir manipulieren können. Dann sehen wir uns die Erinnerung nochmal an und finden heraus, was die Manipulation für einen Effekt hat. Das Ganze erinnert stark an die Rätselsequenzen im Adventure Ghost Trick: Phantom-Detektiv, macht ähnlich viel Spaß und sorgt für originelle Abwechslung zwischen Kämpfen und Klettereien, hat aber auch mehrere Mankos.
…aber selten und ohne jedwede Freiheit.
Da wäre zunächst die Steuerung. Auf Konsolen spulen wir durch die Erinnerung, indem wir den Analogstick drehen, was nach einigen Minuten sehr nervig wird. Außerdem gibt es nur eine richtige Lösung für die Memory-Remixes. Wir müssen so lange an den Objekten in der Erinnerung herummanipulieren, bis das eine Ergebnis herauskommt, das die Entwickler für den Fortgang der Geschichte vorgesehen haben.
Und warum kann Nilin den Memory-Remix nur vier Mal einsetzen? Die Entwickler sagen, sie wollten die Zügel bei der Gestaltung der Geschichte in der Hand behalten. Die Option, Memory-Remixes bei einer Vielzahl von Personen anzubieten, sei reizvoll gewesen, würde aber so viele Verästelungen in der Narration auslösen, dass man diese nicht mehr kontrollieren könne.
Auch schade: Wir bekommen den originalen Fortgang der Story - also die Variante ohne Memory-Remix - nicht zu Gesicht. So sehen wir nur, wie sich die Geschichte entwickelt, nachdem Nilin eingegriffen hat. Die Vorher/Nachher-Varianten (etwa wie im Film »Lola rennt«) zeigt Remember Me nicht.
Die Kämpfe machen Spaß…
Nach gewisser Eingewöhnungszeit sind die auf Kombos setzenden Nahkämpfe in Remember Me überaus spaßig. Wichtig ist, Kombos langsam und kontrolliert auszulösen. Hektisches Herumdrücken bringt gar nichts. Durch klare Einblendungen am unteren Bildschirmrand sehen wir genau, wann wir welchen Knopf drücken müssen. Auch Attacken der Gegner werden klar »telegrafiert«.
Die Kämpfe in Remember Me spielen sich so wie ein Mix aus den Freeflow-Prügeleien eines Batman: Arkham City - allerdings ohne deren Klasse zu erreichen - und einem Rhythmus-Spiel à la Rock Band. Wenn wir später im Spiel Kombos aneinanderreihen können, dürfte das Kampfsystem auch Fans von klassischen Beat ´em Ups und Trendsportspielen wie Tony Hawk Pro Skater ansprechen.
… nur wie lange?
Gerade zu Beginn von Remember Me sind die Kämpfe viel zu leicht. Nilin springt auf Knopfdruck den nächsten Gegner an, weicht nahezu automatisch aus und hält die Gegner mit einfachen Kombos und mächtigen Spezialattacken in Schach. Sie bewegt sich außerdem weit weniger geschmeidig und abwechslungsreich wie ihre Kollegen Batman und Connor aus Assassin's Creed. Die Kampfanimationen wirken hakelig und entfalten nicht die hypnotische Eleganz der genannten Vorbilder - zumindest noch nicht. In späteren Spielphasen mit stärkeren Gegnern könnten sich die Kämpfe zu komplexen Kombospektakeln entwickeln.
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