Rainbow Six: Siege - Selbstzensur vor China-Release: Totenköpfe & Co. sind weltweit raus

Weil Ubisoft Rainbow Six: Siege in China veröffentlichen will, zensieren sie das Spiel. Allerdings nicht nur im Land der Mitte, sondern weltweit.

Totenköpfe wird es im Rainbow Six: Siege der Zukunft nicht mehr geben. Ubisoft will nur eine Version entwickeln, und die soll sich auch chinesischen Gesetzen beugen. Totenköpfe wird es im Rainbow Six: Siege der Zukunft nicht mehr geben. Ubisoft will nur eine Version entwickeln, und die soll sich auch chinesischen Gesetzen beugen.

Um Rainbow Six: Siege in China zu veröffentlichen, zensiert Ubisoft das eigene Spiel bereits vor dem Release selbst. Immerhin herrschen in China strengere Regeln, was die Darstellung von Gewalt und ähnlichem angeht. Allerdings hat der Entwickler und Publisher vor, diese Selbstzensur nicht nur in China zu veröffentlichen, sondern weltweit. Die Community von Rainbow Six nimmt diese Nachricht alles andere als begeistert auf.

Sein Vorhaben beschreibt der Publisher und Entwickler in einem unscheinbarem Blogpost mit dem Titel "Ästhetische Änderungen". Hier geht Ubisoft auf die geplanten kosmetische Änderungen für den chinesischen Markt ein und erklärt, wieso sie weltweit kommen werden.

Gewalt, Blut, Glücksspiele & Erotik fliegen raus

In der zukünftigen Version von Rainbow Six: Siege wird Ubisoft einie Reihe von Icons ändern und auch die Level anpassen. Totenköpfe verschwinden genauso wie Glücksspielautomaten, Blut und erotisch anmutende Neonzeichen in den Maps.

Änderungen der Icons Ubisoft ändert die Icons. Totenköpfe und Messer sind zu brutal.

Entfernte Totenköpfe Auch in den Maps selbst wird es keine Totenköpfe mehr geben.

Kein Glücksspiel Glücksspiel ist nicht erlaubt... zumindest auf den Maps. Die Lootboxen bleiben drin.

Weniger Blut Blut sollte die Stimmung der Maps ändern. Jetzt verschwindet es.

Keine Erotik Kleinere erotische Darstellung wie Neonzeichen öndert Ubisoft ebenso ab.

Trotz der Anpassung des Nahkampf-Icons, bleibt die Nahkampf-Animation - ein Messerangriff - übrigens unverändert. Das bestätigte UbiNoty in einem Thread auf Reddit. Und da es sich Ubisoft zufolge ausschließlich um kosmetische Änderungen handelt, scheinen zwar die Glücksspielautomaten aus den Maps zu fliegen, die Lootboxen - welche es zum Teil ausschließlich für Echtgeld gibt - hingegen könnt ihr wohl weiterhin kaufen.

Eine einzige, globale Version...

Nun gäbe es womöglich keinerlei Kritik der Community, würde Ubisoft diese Änderungen exklusiv für China vornehmen. Doch anstatt eine separate Version des Spiels zu entwickeln, die sich an die chinesischen Gesetze hält, passt der Entwickler einfach alle an.

Begründen tut er dies mit der Aussage, dass man sich keine doppelte Arbeit machen will. So könne man schneller auf Probleme reagieren. Auch Zukunftssicherheit gibt Ubisoft im Blogpost an. Jegliche weitere Änderungen werden sich an die "globalen Regulierungen" halten, auf die Ubisoft hinarbeiten will. Dabei versichert das Team, dass man das Gameplay in keinster Weise antasten wird. Einzig und allein das Design und die visuelle Darstellung wird das Studio ändern.

...die in China anders ist

Auf Reddit folgte der Outrage unverzüglich und Ubisoft meldete sich zu Wort, um die Entscheidungen zu erklären. Hier wird es allerdings nur noch komplizierter. Denn laut einer Aussage von Community Managerin UbiNoty, wird sich die chinesische Version von der globalen unterscheiden. Es wird also doch zwei unterschiedliche Builds geben. Diese Unterschiede sind aber nur technischer Natur.

Die chinesische Version wird einen Region-lock haben und andere Datenzentren nutzen. Weder werdet ihr also mit chinesischen Spielern zusammenspielen können, noch hat die chinesische Version von Rainbow Six: Siege Zugriff auf die Daten der westlichen Version. Nicht einmal VPNs sollen in der Lage sein, diese Begrenzung zu umgehen.

Die Reaktionen der Community

Das entsprechende Forum auf Reddit kennt derzeit kaum noch ein anderes Thema. Spieler beschweren sich über die geplanten Änderungen und die entsprechenden Posts treffen auf starke Zustimmung. Ubisofts Aussagen hingegen werden sehr negativ aufgenommen.

Der in letzter Zeit beliebteste Post ist schon fast ein Klischee: "Ich habe Siege offiziell deinstalliert" schreibt der Nutzer CoupeontheBeat, eigenen Aussagen zufolge ein Spieler der ersten Stunde. In den Antworten zu diesem Beitrag regen sich die Nutzer über Ubisofts Geldgier und Heuchelei auf.

User micheal213 erinnert sich zum Beispiel an die Zeiten, als Ubisoft darüber sprach, wie die Bluteffekte den Karten ein bestimmtes Gefühl geben. Darauf antwortet colonelminotaur, dass dem Entwickler das Gefühl von Geld wohl besser gefällt. Der Nutzer -saltymangos- hingegen kritisiert im speziellen das Entfernen der Glücksspielautomaten aus dem Spiel:

"Ubisoft ist so: Lasst uns Glücksspielautomaten aus dem Spiel nehmen, aber die echten Glücksspiel Lootboxen BEHALTEN."

Allgemein fordern die Spieler, dass Ubisoft zwei separate Versionen von Rainbow Six: Siege machen soll. Dann könnte der Entwickler den Titel in China veröffentlichen, aber im Westen würde sich nichts ändern. Bisher äußerte sich Ubisoft noch nicht zu der Kritik. Es ist aber anzunehmen, dass der Entwickler aufgrund der Reaktion der Fans nach dem Wochenende Stellung nehmen wird.

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