Die Spielelandschaft könnte sehr unter dem aktuellen Trend hin zu immer größeren, immer teureren Spielen leiden. Das glaubt zumindest der ehemalige PlayStation-Chef Shawn Layden. Der prophezeit, dass bald die meisten PS5-Spiele über 200 Millionen US-Dollar kosten könnten. Was die Entwicklung riskanter macht: Lässt sich der Preis nicht reduzieren, müssen Risiken minimiert werden. Vielleicht sehen wir bald also ausschließlich einige wenige Franchises und Genres mit haufenweise Fortsetzungen.
Spiele werden immer teurer: Entwicklungskosten verdoppeln sich
Darum geht's: In einem Boomberg-Interview spricht Jason Schreier mit dem ehemaligen PlayStation-Chef Shawn Layden. Der denkt unter anderem laut über die steigenden Entwicklungskosten für PS5-Spiele nach. Dieser Trend hat schon längst begonnen, lässt sich bereits beobachten und wirkt beängstigend.
Shawn Layden weiß, wovon er spricht: In seiner Zeit bei Sonys PlayStation hat er unter anderem große Blockbuster wie Horizon Zero Dawn und God of War auf den Weg gebracht. Beide Spiele waren in der Entwicklung wohl schon nicht gerade billig, aber im Vergleich zu dem, was kommt, offenbar noch im Rahmen.
200 Millionen Dollar? Während einige Titel auf der PS4 schon um die 100 Millionen US-Dollar in der Entwicklung gekostet haben, scheinen sich diese Kosten mit jeder Generation zu verdoppeln, wie Shawn Layden sagt. Das würde bedeuten, das große PS5-Exclusives locker 200 Millionen US-Dollar verschlingen, und zwar regelmäßig. Mit gruseligen Folgen.
Hohe Kosten sorgen dafür, dass Studios und Publisher weniger Risiken eingehen
Hoher Preis, hohes Risiko: Wenn haufenweise Geld in die Produktion eines Spiels gesteckt wird, erzeugt das natürlich großen Druck. Je teurer das Spiel, desto besser muss es sich verkaufen, um die Kosten wieder reinzuholen. Das heißt, dass das Risiko steigt, diese riesigen Summen zu verlieren, wenn das Spiel nicht gut ankommt.
Was natürlich dazu führt, dass Entwicklerstudios und Publisher alles Mögliche dafür tun, dass ihr Spiel erfolgreich wird:
"Wenn wir die Kostenkurve nicht daran hindern, weiter zu steigen, ist alles, was wir noch tun können, die Risiken zu vermeiden. Das bringt dich in eine Position, die für dich Anreize schafft, Sequels zu machen."
Weniger Vielfalt für alle: Bei Sony erscheinen zwar auch immer wieder neue Marken und Titel, aber das könnte in Zukunft sehr viel seltener werden. Das Risiko fällt einfach deutlich höher aus, wenn ein unbekanntes Spiel statt der Fortsetzung eines Riesen-Erfolges auf den Markt kommt. Das heißt, wir werden wohl immer mehr vom Gleichen statt großer Innovationen sehen.
"Was passiert, ist dass man am Ende drei bis vier Silos von Spielen oder Spiel-Typen hat, die weiterhin existieren und die Vielfalt rausgedrängt wird."
Diese Entwicklung zeigt sich wohl schon jetzt bei großen Publishern wie Activision, die sich fast ausschließlich auf das alljährliche Call of Duty konzentrieren, anstatt irgendein Wagnis einzugehen. Schließlich zählt das CoD-Franchise stets zu den erfolgreichsten überhaupt. Ähnlich sieht es bei EA mit zum Beispiel FIFA oder Ubisoft mit Assassin's Creed aus.
Wie sich die Angelegenheit bei Sony und den PS5-Spielen weiter entwickelt, sehen wir vielleicht schon am Donnerstag. Dann soll das große PS5-Showcase stattfinden, das sich auf Spiele fokussieren soll, die noch in diesem Jahr, aber auch darüber hinaus erscheinen. Viele Fans hoffen zum Beispiel auch darauf, das nächste God of War zu sehen.
Was sagt ihr zu dieser Entwicklung? Wollt ihr lieber große, teure Blockbuster, oder kleine, aber feine Wagnisse?
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