'Ich habe nicht mit so einer drastischen Änderung gerechnet': PS5-Entwickler hatte gar nicht erwartet, dass 60 FPS der neue Standard wird

Der PS5-Hardware-Entwickler Mark Cerny blickt auf 40 Jahre Videospiel-Industrie zurück und zeigt sich vor allem davon überrascht, dass so viele Spiele und Fans auf 60 FPS und Raytracing setzen. Damit hätte er nicht gerechnet.

Sonys PS5-Entwickler Mark Cerny hätte mit mehr Spielen gerechnet, die nur 30 FPS bieten. Sonys PS5-Entwickler Mark Cerny hätte mit mehr Spielen gerechnet, die nur 30 FPS bieten.

Die PS5 stammt aus der Feder von Mark Cerny, einem Hardware-Spezialisten von Sony. Der arbeitet schon seit über 40 Jahren in der Videospielbranche und hat dementsprechend viel zu erzählen. In einem aktuellen Interview berichtet er unter anderem davon, ziemlich überrascht gewesen zu sein, was die Nutzung der PS5 und ihre Spiele sowie deren Rezeption angeht. Ihn habe vor allem überrascht, dass so viele Spiele auf Raytracing setzen, nicht nur in 30 FPS laufen und dass Fans so stark einen 60 FPS-Modus fordern.

60 FPS und Raytracing: Der PS5-Entwickler Mark Cerny hätte nicht so einen großen Unterschied zu früheren Generationen erwartet

Darum geht's: In einem ausführlichen Interview mit Gamesindustry.biz plaudert Mark Cerny ordentlich aus dem Nähkästchen. Der Mann hat als Leitender Architekt an der Hardware von PS4 und PS5 mitgewirkt und blickt auf über 40 Jahre Erfahrung in der Branche zurück. Seinen Anfang nahm die Karriere des Entwicklers dadurch, dass er in seiner Gegend der beste Defender-Spieler war.

Von Entwickler*innen überrascht: Auf die Frage hin, was der PS5-Architekt nicht erwartet hätte, nennt er zuallererst die überraschend häufige und frühe Implementierung von Raytracing. Er sei eher davon ausgegangen, dass die Technik vor allem gegen Ende der Lebenszeit der PS5 vermehrt zum Einsatz kommt. Stattdessen habe es sogar Launchtitel mit Raytracing-Implementation gegeben.

"Ich war sehr überrascht davon, wie stark Entwickler*innen Raytracing nutzen. Das mit reinzunehmen, war eine große Entscheidung und tatsächlich auch eher eine späte. Ich dachte, dass das zunächst nicht viel genutzt wird. [...]

Aber in diesem Fall war meine Einschätzung davon, wie die Dinge laufen würden, komplett falsch. Und ich bin sehr glücklich darüber, so eine frühe Adaption der Technik zu sehen."

Raytracing in Watch Dogs 3 und Co. - So tricksen Entwickler in Open Worlds - So tricksen Entwickler in Open Worlds Video starten 11:55 Raytracing in Watch Dogs 3 und Co. - So tricksen Entwickler in Open Worlds - So tricksen Entwickler in Open Worlds

Hätte mit mehr 30 FPS-Spielen gerechnet: Der zweite große Überraschungspunkt für Mark Cerny war, dass eine Bildwiederholrate von 60 FPS in fast allen Spielen angeboten wird. Vor allem im Hinblick auf frühere Konsolen und ihre Lebenszyklen habe er mit viel mehr Titeln gerechnet, die nur in 30 FPS laufen.

"Einfach, weil das Artwork so viel detaillierter sein kann, wenn man mehr Zeit hat, es zu rendern. Aber stattdessen war die fast universelle Regel dieses Mal, dass die Spiele in 60 [FPS] laufen."

Spieler*innen wollen 60 FPS: Für die Fans sei das natürlich großartig.

"Es ist großartig aus einer Spiel-Perspektive. Spieler*innen ziehen Spiele vor, die in höheren Framerates laufen. Ich hätte nur nicht so einen großen Unterschied zu vorhergehenden Generationen erwartet."

Arbeit an Konsolen dauert nicht so lange: In demselben Gespräch berichtet Mark Cerny auch noch davon, dass es aktuell ungefähr vier Jahre dauern würde, eine neue Konsole zu bauen. Das wäre dann deutlich kürzer als die Entwicklung vieler großer AAA-Titel in Anspruch nimmt. An Mega-Blockbustern wie GTA 6, Cyberpunk 2077 oder Elder Scrolls 6 wird teilweise deutlich länger als sechs Jahre lang gearbeitet.

Wie denkt ihr über die PS5-Generation, den 60 FPS-Standard und den Einsatz von Raytracing? Hättet ihr so damit gerechnet?

zu den Kommentaren (64)

Kommentare(63)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.