Videos, Musik und Bilder von einer Quelle im Netzwerk oder von USB-Sticks streamen, ein Kinoabend mit der Lieblings-DVD oder -Blu-ray und dazu die Integration der wichtigsten Video-on-Demand-Anbieter - so stellen wir uns ein Mediacenter vor. Doch zum Start der neuen Konsolen Ende 2014 klappt davon nicht viel.
Das Trauerspiel beginnt mit der Blu-ray-Funktionalität: Bei der PlayStation 4 muss die Fähigkeit, Blu-ray-Filme abzuspielen, erst online aktiviert werden, auf der Xbox One braucht es eine App, die ebenfalls erst online geladen werden muss. Das ist noch heute so. Weder bei Sony noch bei Microsoft gibt es zum Start Unterstützung für 3D-Filme. Sprich: Die Konsolen sind zum Launch nicht als vollwertige Blu-ray-Player zu gebrauchen. Die Nutzer müssen auf Stand-alone-Player ausweichen oder die PlayStation 3 nutzen. Erst mit dem Update im August 2014 wird die 3D-Funktion auf der Xbox One hinzugefügt, PS4-Nutzer können seit Ende Juli 2014 3D-Blu-rays abspielen.
Musik und Videos unter Vorbehalt
Ein weiteres Manko der Konsolen: Auch Musik aus einer eigenen Quelle abzuspielen ist zum Start nicht oder nur eingeschränkt möglich. Während Microsofts Xbox One von Beginn an Audio-CDs unterstützt, fehlt diese Möglichkeit auf der PS4 bis heute. MP3-Dateien spielen zum Start beide Konsolen nicht ab. Mit dem September-Update von Microsoft ist immerhin die Xbox One in der Lage, entsprechende Musik von einer USB-Quelle aus abzuspielen, seit dem Oktober-Update auch per DLNA übers Netzwerk zu streamen. Den MP3-Support auf der PlayStation 4 liefert Sony erst mit dem Update der Firmware auf Version 2.0, das seit Ende Oktober 2014 erhältlich ist.
Die bereits angesprochenen September- und Oktober-Updates für die Xbox One liefern zusätzliche Unterstützung für allerhand Video-, Bild- und weitere Audioformate, die nun über eine USB-Quelle an die Xbox weitergeleitet werden oder übers Netzwerk gestreamt werden können. Darunter befindet sich auch das beliebte Videoformat MKV. Sony ist zum Redaktionsschluss noch nicht so weit - man munkelt aber, dass bis spätestens Frühjahr 2015 die PS4 ebenfalls alle üblichen Formate abspielen können soll.
Fernsehen über die Konsole
Microsoft liefert die Xbox One mit einem HDMI-Eingang aus, der für TV-Receiver gedacht ist. Schließt man den heimischen Receiver an, so kann man ihn über den IR-Sensor von Kinect bedienen und per Knopfdruck beziehungsweise Sprachbefehl zappen und zwischen Spiel und Fernsehen hin- und herschalten. Zu Beginn hat die Xbox One allerdings noch Probleme mit dem 50Hz-Standard in Europa. Die Folge sind ruckelnde Videos. Inzwischen funktioniert hier alles einwandfrei.
Vergleicht man Xbox One und PS4 heute, hat Microsoft die Nase in Sachen Multimedia vorn. Das wird aber nicht so bleiben, weil auch Sony in Kürze mit allen noch fehlenden Multimediafunktionen nachrüsten wird. Unverständlich ist allerdings nach wie vor, warum die Konsolen nicht schon zum Start die versprochenen Funktionen beherrschten. Böse Zungen behaupten, dass die Hersteller damit erst mal ihre eigenen, kostenpflichtigen Musik- und Videodienste pushen wollten.
Wir vermuten hingegen, dass den Software-Entwicklern bei Microsoft und Sony schlicht die nötige Zeit gefehlt hat. Sorgen, die sich Nintendo nicht machen muss: Die Japaner verzichten nämlich generell auf Multimedia-Schnickschnack. Die Wii U eignet sich daher nicht als Mediacenter.
Video on Demand
Bei den Video-on-Demand-Apps sind PlayStation 4 und Xbox One gut gerüstet: Die größten Anbieter, also Maxdome, Watchever, Amazon Instant Video und Netflix, sind auf beiden Next-Gen-Plattformen mit umfangreichen Apps vertreten. Auf die Wii U haben es bislang nur Amazon Instant Video und Netflix geschafft. Schon zum Start der PlayStation 4 sind auf Sonys Konsole außer Netflix (damals in Deutschland noch nicht gestartet) alle Anbieter vertreten. Auf der Xbox One sieht das zum Launch anders aus: Instant Video, Watchever und Maxdome gibt es erst im Laufe des Jahres auf der Microsoft-Konsole. In den Videos unter diesem Artikel stellt Michael Obermeier die einzelnen Anbieter und deren Vor- und Nachteile vor.
Link zum YouTube-Inhalt
Link zum YouTube-Inhalt
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.