Seit mehreren Wochen probiere ich nun das in PlayStation Plus Premium enthaltene Cloud-Streaming aus, die Verbindungsqualität war bei mir aber stets recht dürftig, egal ob mit einer verkabelten oder einer WLAN-Verbindung. Ständig störten mich Aussetzer, natürlich immer genau dann, wenn die Action hitzig wurde!
Und das, nachdem ich so viele positive Berichte von Freunden gehört habe, die das mittlerweile in Premium eingegliederte PlayStation Now abonniert hatten, um beispielsweise das PS4-exklusive Rollenspiel-Meisterwerk Bloodborne am PC zu zocken.
So erlebt ihr PS Plus Premium auch am PC:
Die Ursache für die fortwährenden Ruckler konnte ich nicht entdecken, aber auch Streaming-Dienste wie Twitch oder DAZN waren betroffen. Seitdem ich in eine Großstadt gezogen bin, bin ich Kunde eines lokalen Glasfaseranbieters, am Datendurchsatz konnte es also nicht liegen. Vielleicht hatte ich mein Netzwerk falsch konfiguriert oder sind doch die PlayStation-Server Schuld? Am Ende konnte ich den Fehler entdecken und im selben Atemzug beseitigen.
Lahmen DNS-Server umgehen
Eine der am weitesten verbreiteten Lösungsansätze für eine stabilere Internetverbindung erwies sich für mich als goldrichtig. In den Interneteinstellungen meiner PS5 und meines PCs habe ich einen manuellen DNS-Server festgelegt, womit ich die Infrastruktur meines Anbieters zu Teilen umgehen konnte. Sämtliche Ruckler sind seitdem verschwunden, die Latenz zu vielen Diensten um jeweils fünf bis zehn Millisekunden gesunken.
DNS-Anbieter wählen: Der gängigste Tipp ist es, die kostenlosen, stabilen und sehr schnellen DNS-Server von Google zu verwenden. Wollt ihre eure Online-Aktivitäten vor dem Tech-Giganten geheim halten - auch wenn dieser verspricht, nur wenige, anonymisierte Daten zu speichern - könnt ihr aber auch andere (ebenfalls kostenlose) Dienste wie Cloudflare verwenden.
Dort wird euch unter Anderem versprochen, dass keinerlei Daten zu eurer Internetnutzung gespeichert werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass nicht dasselbe Niveau an Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit erreicht wird.
Bei der PS5 könnt ihr die DNS-Einstellungen hier einrichten:
Welchen Server ihr als "primär" oder "sekundär" eintragt, ist nicht wirklich relevant. Zwischen 8.8.8.8 und 8.8.4.4 besteht zumeist nur ein geringer Unterschied. Wollt ihr auf Nummer sicher gehen, könnt ihr über die Eingabeaufforderung eines Windows-PCs die Latenz zu beiden Servern messen. Sucht einfach mit der Lupe nach der Eingabeaufforderung und gebt dort "ping 8.8.8.8" ein. Nach dem erfolgreichen Test startet ihr dann noch einen weiteren Test mit "ping 8.8.4.4". Die kürzere Antwortzeit bestimmt dann über den primären DNS-Server.
Auf dem Smartphone ist hingegen eine App notwendig, um einen Ping-Test durchzuführen. Wir empfehlen dahingehend PingTools Network Utilities für Android-Smartphones und Ping – network utility für iPhones. Wählt dort einfach die Ping-Funktion aus und führt sie jeweils für 8.8.8.8 und 8.8.4.4 (oder die DNS-Adressen des Anbieters eurer Wahl) durch.
Für die PS4 findet ihr hier eine Anleitung, die auch noch weitere Tipps beinhaltet:
Was ist eigentlich ein DNS-Server und wieso kann dieser für Probleme sorgen?
Wenn ihr eine Webseite im Internet ansteuert, dann erscheint in der Adresszeile eures Browsers ein leserlicher Name wie beispielsweise GamePro.de, der sich gleichzeitig gut merken lässt. Hinter einer Webseite verbergen sich jedoch mehrere eindeutige IP-Adressen, über die die Server, auf denen sich die Seite oder einzelne Dienste der Seite befinden, aufgerufen werden.
Für die Verbindung zu einem Online-Dienst sind weitgehend nur die in den IP-Adressen enthaltenen Zahlenkombinationen relevant. Greift ihr beispielsweise auf GamePro.de zu, wird die eingegebene Adresse im Hintergrund von einem DNS-Server zu einer IP-Adresse umgewandelt.
Da Online-Dienste und Webseiten zu einem immer komplexeren Geflecht aus unzähligen vereinzelten Anbietern werden, steigt die Anzahl an DNS-Anfragen fortwährend an. Schaut zum Beispiel mal in eure Smartphone-Benachrichtigungen – dort tummeln sich bestimmt etliche News von ganz vielen unterschiedlichen Diensten. Die Infrastruktur kleinerer Anbieter kann dieser Last an Anfragen nicht immer standhalten, wodurch Verzögerungen entstehen.
Auch das sogenannte "Routing" kann für Probleme sorgen: Greift ihr auf eine Webseite zu, werdet ihr über zahlreiche Rechenzentren und Kontenpunkte ans Ziel geleitet. Diese "Route" könnte von eurem eigenen Anbieter schlicht nicht gut gewählt werden, bei der DNS-Anfrage über einen alternativen Dienst wird hingegen ein besseres Resultat erzielt.
Deshalb habe ich so spät bemerkt, dass ein alternativer DNS-Server meine Probleme lösen könnte
Konntet ihr mit der Umstellung eurer DNS-Einstellung eure Internetverbindung verbessern? Oder habt ihr sogar noch andere Netzwerk-Tipps?
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