Nach dem Update auf Version 1.11 sind die Ladezeiten der Remastered-Version von The Last of Us dramatisch gesunken. Dabei scheint es sich jedoch um einen isolierten Fall zu handeln, denn alle weiteren Spiele, die ebenfalls Updates erhielten, weisen keine gravierenden Veränderungen auf. Im Falle von Until Dawn können wir aufkeimende Gerüchte sogar entkräften: Ja, das Spiel lädt extrem schnell, dafür sind aber einige Updates kurz nach Veröffentlichung verantwortlich. Der letzte Patch erschien im Oktober 2015, weswegen aktuelle Meldungen in diesem Zusammenhang hinfällig sind.
Lediglich God of War soll tatsächlich geringfügig kürzere Ladezeiten bieten, berichtet Eurogamer. Aufgrund des durchweg unterbrechungsfreien Spiel-Designs würden diese Verbesserungen aber nur beim Spielstart auffallen.
Wie lang sind die Ladezeiten von TLoU: Remastered?
"New Game" vor Patch 1.11: 90s (HDD), 46s (SSD)
"New Game" nach Patch 1.11: 14s (HDD), 17s (SSD)
"Spielstand - Autobahnausfahrt" vor Patch 1.11: 123s (HDD), 64s (SSD)
"Spielstand - Autobahnausfahrt" nach Patch 1.11: 14s (HDD), 11s (SSD)
"New Game - DLC" vor Patch 1.11: 66s (HDD), 32s (SSD)
"New Game - DLC" nach Patch 1.11: 17s (HDD), 15s (SSD)
Die Werte für eine PS4 mit Festplatte wurden einem Youtube-Video entnommen, für die SSD-Zeiten haben wir uns selbst mit einer Stoppuhr ausgerüstet und nachgemessen. Die kürzere Ladezeit bei "New Game" könnte mit Versionsunterschieden oder Speicheroptimierungen zusammenhängen, die nicht für eine SSD gelten. Das Zeitersparnis ist bei beiden Varianten mehr als deutlich.
Ist der PS5-Launch dafür verantwortlich?
The Last of Us: Remastered ist Teil der PlayStation-Plus-Collection, ebenso wie God of War. Dementsprechend bemüht dürfte Sony darum sein, die Spiele so perfekt wie möglich auf der Next-Gen-Konsole zu präsentieren. Besonders The Last of Us kann diesem Anspruch nicht mehr nachkommen.
Nicht mehr zeitgemäß: Auch wenn die Ladezeiten der Remastered-Version im Vergleich zum PS3-Original deutlich reduziert wurden, sind sie mit über einer Minute heutzutage nicht mehr akzeptabel. Eine interne SSD kann für eine Verkürzung sorgen, allerdings zeigen moderne Spiele wie Ghost of Tsushima, dass auch der limitierende Faktor einer Festplatte mit innovativen Kompressionsmethoden gut umgangen werden kann.
Viele Fortschritte in der Triple-A-Entwicklung
Als The Last of Us: Remastered im Jahr 2014 erschien, existierten diese Algorithmen noch nicht, weshalb das Spiel sehr lange lädt. Recht viele frühere Titel waren von langen Ladezeiten betroffen, etwa Bloodborne oder GTA 5. Zumindest bis die Entwickler selbst Hand anlegten und Patches veröffentlichten, die den Datenzugriff beschleunigten.
Komprimierte Assets sind so gut wie ausgeschlossen: Die Vermutung liegt also nahe, dass frühere Entwicklungsumgebungen noch wenige Optimierungsverfahren für schnelle Ladevorgänge nutzten. Solche Fortschritte scheint Naughty Dog nun implementiert zu haben. Für einen Umstieg auf komprimierte Texturen reicht die Update-Größe nämlich nicht.
Nur 500 MB müssen heruntergeladen werden, anstatt mehrerer Gigabyte, wie es ein Umstieg auf neue Dateiformate notwendig machen würde. Dies bestätigte auch Fabian Giesen, ein angestellter Programmierer bei RAD Game Tools auf Twitter. Das Unternehmen entwickelte unter anderem die Kraken-Kompressionsmethode, die elementar in der PS5 eingesetzt wird.
Link zum Twitter-Inhalt
Könnten mehr Spiele davon profitieren?
Prinzipiell sieht es danach aus, dass es sich um spielspezifische Verbesserungen handelt, für die die Entwickler selbst noch einmal aktiv wurden. Im Gegensatz zu The Last of Us: Remastered, das entsprechende Pflege dringend benötigte, um auf der PS5 keine schlechte Figur abzugeben, ist das bei anderen Entwicklern eher unwahrscheinlich. Vor allem, wenn es sich wie im Falle von Bloodborne um ein externes Entwicklerstudio handelt.
Für eine systemweite Überarbeitung fehlen zudem Hinweise: Verfahren auf Treiber- bzw. Betriebssystemebene würden mehr Titeln zugutekommen, wir hätten also bereits einige Updates zu Gesicht bekommen. Vor allem kleinere Spiele lassen sich viel rascher optimieren und testen als eine betagte Großproduktion wie The Last of Us.
Völlig ausschließen möchten wir diese Möglichkeit nicht, skeptisch sind wir diesbezüglich trotzdem. Aktuell sieht es also danach aus, dass The Last of Us: Remastered ein Ausnahmefall bleibt und die NVME-SSD der PS5 nicht auf einmal überflüssig gemacht wird.
Werdet ihr The Last of Us: Remastered auf der PS5 noch einmal spielen?
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