Die Geschichte von Prey beginnt kurios: Arkane arbeitete gerade an einem noch namenlosen Science-Fiction-Spiel, als Studioeigentümer Bethesda um die Ecke bog und sagte: "Das ist das neue Prey." Die Idee dahinter: Es ist deutlich einfacher, einen bereits bekannten Namen zu nutzen, als eine komplett neue Marke zu etablieren. Aus Arkanes Spiel wurde also Prey, ohne dass sie je am Vorgänger oder der eingestellten Fortsetzung Prey 2 gearbeitet hätten.
Dabei klingt der Inhalt sogar nach einem Prey-Spiel: Im ersten Prey von 2006 wurden wir als Indianer Tommy von Außerirdischen entführt und mussten mit Hilfe von mythischen Kräften auf einer Raumstation gegen die Aliens antreten. In Arkanes Spiel befinden wir uns auf einer Raumstation der Menschen, die von Aliens überrannt wurde. Also eigentlich gar nicht so weit weg vom Original, aber Arkane ist nun mal Arkane und ist vor allem für Dishonored und weitere sehr ähnliche Spiele bekannt.
Zum Vergleich:So schlägt sich Dishonored 2 im Test
Der Verdacht, dass das neue Prey also eine Art Dishonored im All werden würde, steht schon eine ganze Weile im Raum. Wir konnten nun die ersten zwei Stunden des Spiels selbst ausprobieren - und vorab: Der Verdacht war gar nicht so falsch. Wo Prey draufsteht, muss nicht zwingend Prey drin sein.
JFK als Patron der Raumfahrt
Hinter der Interpretation des Namens durch Arkane verbirgt sich also mehr als ein schnöder Aufguss des alten Shooters von Human Head. Prey spielt in einer sogenannten Alternate History, in der John F. Kennedy das Attentat in Dallas überlebt und im Anschluss förmlich den ganzen Staatshaushalt in die Raumfahrt investiert hat, um im All nun mit Hilfe von außerirdischer DNA an der nächsten Evolutionsstufe der Menschheit forschen zu lassen.
Wir sind Morgan Yu - Bruder oder Schwester des Forschungsleiters - und wollen als freiwilliges Versuchskaninchen an Bord der Talos (eine gigantische Raumstation im Erdorbit) maßgeblich dazu beitragen, die Menschheit zu verbessern. Ob wir uns für einen männlichen oder weiblichen Hauptcharakter entscheiden, macht spielerisch keinen Unterschied: So oder so geht schnell einiges schief. Die außerirdische DNA ist weit mehr als ein wehrloses Biomolekül voller Erbinformationen. Eines Morgens finden wir uns auf der Talos wieder: durcheinander, notdürftig bewaffnet und in großer Gefahr.
Im Weltraum hört dich niemand schreien
Doch von Anfang an: Wir befinden uns in unserem Appartement auf der Erde, doch alle Türen sind plötzlich verschwunden oder versperrt. Etwas stimmt ganz und gar nicht. In unserer Verzweiflung schnappen wir uns eine Rohrzange, durchschlagen die Balkontür und finden uns plötzlich auf der Forschungsstation Talos wieder.
Wie sind wir hierher gelangt? Unsicher schleichen wir durch die Einrichtung und erinnern uns schaudernd an die Wesen, die am Tag zuvor unerwartet bei den Tests aufgetaucht sind. Die Tests waren eigentlich reine Routine, doch auf einmal verwandelte sich die Kaffeetasse des Forschers in ein aus vier schwarzen Tentakeln bestehendes Alien-Geschöpf, das sich kurzerhand in ihn fraß. Oh Gott!
Irgendwo knistert es, eine flexible Wand fährt unter lauter Geräuschen immer wieder auf und ab. Wir zucken zusammen. Als wir zu den Testräumen kommen, sehen wir plötzlich einen Schatten. Da ist das ekelhafte Wesen wieder, das gestern den Professor getötet hat. Es zischt, als es uns bemerkt und stürzt sich auf uns. Voller Panik schlagen wir zu.
Wir sind doch nicht allein
Eine seltsame Stimme aus dem Off lotst uns durch die verlassene Raumstation. Die eröffnet sich nach und nach vor uns: Die klinisch neutralen Bereiche der Forscher werden zu luxuriösen Hallen mit eleganten Löwenstatuen, exotischen Pflanzen und einer atemberaubenden Aussicht auf den Weltraum: Der neuen Menschheit sollte es eigentlich gut gehen.
Aber auch hier ist nichts, wie es war. Nach und nach rekonstruieren wir anhand von E-Mails, Gegnern und Leichen, was hier eigentlich los ist: Unser Forschungsprojekt ist gerade dabei, uns auszulöschen. Alles ist wie leergefegt, vereinzelt finden wir Überlebende. Doch manche sind bereits wahnsinnig oder von den Aliens besessen und zu schauderhaften Gestalten verkommen: brutale Gegner mit halb menschlich verzerrten Stimmen, die uns sofort angreifen.
Während wir die kleinen Aliens anfangs noch mit einer Rohrzange à la Half-Life verprügeln, können wir uns gegen die mutierten Menschen nur mit härteren Geschützen wehren. Aber das Schießen ist nur ein Aspekt des Spiels und längst nicht der spannendste.
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