Was tun, wenn alle postapokalyptischen Spiele gespielt und alle Endzeit-Filme gesehen sind? Oder wenn das Ende der Welt tatsächlich gekommen ist und wir keinen Strom mehr haben, um uns mit der fiktiven Version des Grauens vor der eigenen Haustür abzulenken? Richtig, die Antwort ist: Wir lesen postapokalyptische Bücher!
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Alle Artikel unserer Themenwoche rund um die Postapokalypse
Denn in der Literatur verstecken sich einige echte Endzeit-Perlen, von denen The Last of Us, The Walking Dead, Metro: Exodus und Co noch etwas lernen können - oder sogar direkt abstammen!
Wir haben hier ein paar unserer liebsten postapokalyptischen Bücher gesammelt. Und wie immer wollen wir von euch wissen: Was könnt ihr uns empfehlen?
Rae liest immer wieder Feed
Eine der besten postapokalyptischen Reihen, die ich je gelesen habe, ist die Newsflesh-Trilogie von Mira Grant, die mit dem Buch Feed beginnt.
Die Menschheit hat es geschafft, Krebs und Erkältung zu heilen, hat im Zuge dessen allerdings aus Versehen einen tödlichen Virus erschaffen, der die Menschheit zum Großteil in Zombies verwandelt hat - aber nicht komplett. Feed spielt nämlich rund 20 Jahre nach der verheerenden Katastrophe und die Menschen haben es mittlerweile geschafft, eine Art Normalität herzustellen - sofern das halt geht, wenn man in Gated Communities umgeben von Zombies lebt und jeden Tag dutzende Tests machen muss, die beweisen, dass man nicht zu ihnen gehört.
Feed spielt also weniger in, sondern vielmehr nach der Postapokalypse. Zombie sind zum Alltag geworden, für einige sogar zum Entertainment oder zur Einnahmequelle. Im Rahmen der Geschichte sind sie weniger eine allgegenwärtige Bedrohung, sondern vielmehr ein Setting. Denn eigentlich dreht sich alles um die anstehende Präsidentschaftswahl und die damit einhergehenden Intrigen. In deren Zentrum ist eine kleine Gruppe von Bloggern, die feststellen müssen, dass einige nicht einmal vor einer Rückkehr der Epidemie zurückschrecken würden, um an die Macht zu kommen.
Feed ist modern, ungewöhnlich, spannend geschrieben und hat es geschafft, mich immer wieder zu überraschen - über drei Bücher hinweg. Ich kann die Newsflesh-Reihe jedem empfehlen, der entweder ein wenig Abwechslung im Zombie-Alltag möchte oder der Lust auf einen etwas anderen Polit-Thriller hat.
Tobi ist ein Fan von The Road
The Road erzählt die Geschichte eines Vaters, der zusammen mit seinem Sohn durch das postapokalyptische Amerika zieht. Es ist eine Reise voller Einsamkeit, Bedrohungen und schockierenden Erlebnissen, die mich schon beim ersten Lesen extrem ans Buch fesselten, durch Erinnerungsfetzen erfahren wir zudem etwas aus der Vergangenheit der beiden Personen.
Autor Cormac McCarthy gelingt es meiner Meinung nach absolut herausragend, die Stimmung in der von ihm ausgedachten Welt zu transportieren, denn nichts an und in ihr ist positiv, vielmehr erschreckend, traurig oder gar abstoßend - Stichwort Kannibalen. Die Verbindung von Vater und Sohn als nahezu einziges Symbol der Menschlichkeit kommt dadurch nur noch stärker zum Tragen, einige Szenen sind deshalb extrem berührend.
Es ist ein Buch, das sacken muss und das alles andere als gute Laune macht. Aber wirklich gute Filme und Bücher dürfen - und müssen - für mich nachhallen und The Road tut das in einem Maße, das ich so selten erlebt habe. Das Buch gilt mittlerweile bereits als moderner Klassiker und wurde unter anderem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
Dennis liebt die Dystopie in Metro 2033
Die Metro-Reihe dürfte vielen von euch bekannt sein. So erschien mit Metro Exodus bereits der dritte Teil der Reihe für PS4, Xbox One und PC. Die Ursprünge der in Moskau spielenden Postapokalypse liegen jedoch viele Jahre zurück. Anfang des neuen Jahrhunderts veröffentlichte der russische Autor Dmitry Glukhovsky Kapitel seines späteren weltweiten Bestsellers Metro 2033 als interaktives Projekt im Internet. Leser konnten so aktiv an der Entstehung der Geschichte teilnehmen, wurden zu Co-Autoren.
Das fertige Werk zählt zu meinen absoluten Lieblingsbüchern, da es ebenso wie die Spiele eine ganz einzigartige klaustrophobische und düstere Stimmung verbreitet. Aus der Sicht des Metro-Bewohners Artjom, der als Kind in Folge eines alles zerstörenden Atomkriegs Zuflucht in der Moskauer Metro findet, erlebt ihr eine spannende Reise durch die Unterwelt. Diese dient samt ihrer Gefahren nicht bloß als austauschbarer dystopischer Schauplatz, sondern zeigt durch die einzelnen Stationen der Metro ein dunkles Abbild unserer heutigen Gesellschaft.
Hannes mag noch immer The Dark Tower
Die Verfilmung mit Idris Elba als Roland (sehr gute Wahl) und Matthew McConnaughey als der Mann in Schwarz (sehr schlechte Wahl) habe ich noch immer nicht gesehen, gehe aber davon aus, dass sie alles andere als gelungen ist. Und das ist auch kein Wunder, denn ich würde nicht einmal von der Buchvorlage behaupten, dass hier große Literatur stattfindet. Der Dunkle Turm von Stephen King ist wahnwitziges Werk voller Elemente die nicht zusammenpassen. Und trotzdem mag ich es.
Es fühlt sich schon albern an, die Geschichte auch nur grob zu umreißen. Im Grunde geht es um Roland Deschain, dem letzten Revolvermann einer einst glorreichen Gesellschaft aus Gunslingern, die aber näher an der Artus-Sage waren als am Wilden Westen. Allein in einer untergegangenen Welt voller Zombies, sprechender Züge und Roboter-Bären macht er sich auf den Weg zum dunklen Turm, der in der Mitte der Welt steht und ein Geheimnis birgt.
Auf seinem Weg begleiten ihn ein kleiner Junge, ein Drogenjunkie aus den 1980ern und eine Frau im Rollstuhl, die messerscharfe Teller wirft. Ich bin kein Literat, aber aus irgendeinem Grund ergibt sich daraus dann doch ein großes Ganzes, das derart bekloppt ist, das man es nur lieben kann. So wünsche ich mir auch meine eigene Postapokalypse, sollte diese Welt bald untergehen.
Linda findet The Last of Us: American Dreams cool
Obwohl ich The Last of Us mittlerweile mehrmals durchgespielt habe, konnte ich mich erst vor einigen Wochen dazu aufraffen, endlich mal zum dazugehörigen Comic zu greifen. Hätte ich das mal früher gemacht!
Worum geht's? The Last of Us: American Dreams spielt vor den Ereignissen des Standalone-DLCs Left Behind und erzählt, wie Ellie ihre (spätere) beste Freundin Riley in Boston kennenlernt.
Insbesondere wer mehr über Heldin und ihre Hintergrundgeschichte erfahren möchte, sollte sich den von Neil Druckmann und Faith Erin Hicks geschriebenen Comic unbedingt zu Gemüte führen. Unter anderem greifen wir einige Info-Fetzen über Ellies Mutter Anna auf, die in The Last of Us: Part 2 womöglich eine größere Rolle spielen könnte...
Wenn ihr die Möglichkeit habt (und der Sprache mächtig seid), dann empfehle ich euch übrigens, den Comic auf englisch zu lesen. Ellies rotzige Art kommt auf deutsch nämlich nur halb so gut rüber.
Was sind eure liebste postapokalyptischen Bücher oder Comics?
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