Über 15 Jahre ist es jetzt her, dass ich in meiner Mathe-Abschlussprüfung saß. Neben mir lag mein teurer, wissenschaftlicher Casio-Taschenrechner, der eigentlich nicht viel auf dem Kasten hatte. Ein paar Formeln konnten eingespeichert werden und das war es eigentlich.
Ansonsten ließen sich damit Ableitungen erstellen und Klammern setzen und so… Algebra-Krams eben. Ich weiß doch auch nicht mehr, Mathe war nie meine Stärke!
Umso desaströser wäre es wahrscheinlich gewesen, hätte es damals schon Taschenrechner gegeben, wie den, den der Youtuber Taki Udon zu einem Handheld umfunktioniert hat. Ich hätte mich wohl keine Sekunde mehr auf mein absolutes Hass-Fach konzentrieren können!
Dieser Taschenrechner funktioniert wie euer Handy
Für gerade einmal 10 Dollar hat sich der Youtuber Taki Udon einen Taschenrechner bestellt, der auf eine unerwartete Art und Weise funktioniert. Der elektrische Zahlenschieber stellt seine Berechnungen nicht auf einem eigens dafür entwickelten Mikro-Chip an, sondern verwendet eine App, die auf einem Android-Betriebssystem basiert.
Ihr kennt Android wahrscheinlich von euren Smartphones, auf denen ihr allerlei Programme herunterladen könnt. Mit dem "GHL BD"-Taschenrechner klappt das leider nicht so einfach, da WLAN deaktiviert wurde, es ist aber dennoch erstaunlich, wie leicht sich das Gerät ausgetricksen lässt.
Über den eingebauten Touch-Screen (ja, wirklich, der Taschenrechner hat einen Touch-Screen) können die System-Einstellungen von Android aufgerufen und dort die Entwickler-Tools mit einem Trick freigeschaltet werden.
Ein paar Mal auf die sogenannte Build-Nummer in den Handy-Infos zu drücken reicht, dann kann der USB-Anschluss des Taschenrechners freigeben und in der Konsequenz das Betriebssystem nach Belieben modifiziert werden.
Hier könnt ihr euch anschauen, was Taki mit dem Taschenrechner alles anstellt:
Link zum YouTube-Inhalt
Der Youtuber macht daraufhin genau das, was wir in unserer Jugend wohl auch getan hätten: Spiele installieren. Beziehungsweise, um ein bisschen präziser zu sein, bringt er Emulatoren für allerlei Retro-Plattformen auf den Taschenrechner.
Er erwähnt es im Video nicht, aber wir weisen an der Stelle darauf hin, dass ihr euch mit dem Erwerb von illegalen Kopien von Retro-Spielen (sogenannte ROMs) per Gesetz strafbar mach! Legale Emulation ist nur dann gegeben, sofern ihr euch Sicherungen eurer eigenen, gekauften Spiele anlegt und diese rein für euch selbst verwendet.
Konsolen- und Handheld-Spiele aus der 2D-Ära laufen jedenfalls richtig gut auf dem 4-Kern-Mobilprozessor des Taschenrechners, dessen Platine wohl ursprünglich in einem alten Tablet zum Einsatz kam.
Das deutet zumindest ein kurzer Teardown an, bei dem versteckte Lautstärke- und Power-Schalter entdeckt wurden.
Insbesondere die Möglichkeit, Pokémon zu zocken, hätte mir wahrscheinlich sämtliche Mathe-Noten zerbombt:
Nicht der einzige Taschenrechner, auf dem Pokémon läuft
Auffällig wäre nur gewesen, dass ich auf dem Display rumgetippt hätte, denn der GHL BD-Taschenrechner lässt sich ärgerlicherweise nicht über die Tastenblöcke bedienen.
Dafür braucht es einen anderen Kalkulationsgehilfen. Auf einigen grafischen Taschenrechnern, die in der Oberstufe zum Einsatz kommen, lässt sich nämlich Pokémon (oder jeder andere Game Boy-Titel) aufspielen und dann über die Tasten steuern.
Selbstverständlich raten wir allen Schüler*innen entschieden davon ab! Behaltet eure Bildung im Blick, damit aus euch mal mehr wird als ein Videospiel-Redakteur, der seine berufliche Zukunft für ein paar zusätzliche Stunden Pokémon geopfert hätte.
Wie lange ist es schon bei euch her mit der Schule oder geht ihr sogar noch zur Schule? Habt oder hattet ihr einen Handheld im Ranzen?
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