Mit Pokémon Schild & Schwert für die Nintendo Switch haben Nintendo und Game Freak in 21 Jahren mittlerweile die achte (!) Generation an den Start gebracht. Aber seien wir ehrlich, die beste Pokémon-Experience gab es doch mit der zweiten Generation.
Viel hilft (nicht immer) viel
Mit jeder Pokémon-Reihe sind Gameplay-Mechaniken hinzugekommen, die das an sich simple Spielprinzip aus Fangen und Trainieren der sympathischen Monster zunehmend überfrachtet haben. Egal ob Z-Attacken, Schönheitswettbewerbe oder der etwas befremdliche Currydex aus der neuesten Generation - über Sinn und Unsinn dieser Neuerungen lässt sich bis heute vortrefflich diskutieren.
Außerdem wurden immer wieder neue Pokémon eingeführt, bei denen ich das Gefühl habe, dass die Designer an die Grenzen ihrer Vorstellungskraft gekommen sind. Oder wie lassen sich Totalausfälle wie Clavion (ein Schlüsselbund!) oder Spoink, eine Mischung aus Schwein und Sprungfeder, sonst erklären? Kein Wunder, mittlerweile sind wir bei 890 Pokémon angelangt.
Auf dem Poké-Olymp
Mit der zweiten Generation befand sich die Pokémon-Serie allerdings 2001 auf dem spielerischen Höhepunkt. Hier ging es den Kinderkrankheiten der Vorgänger an den Kragen und neue Gameplay-Mechaniken wurden eingeführt, die bis heute Verwendung finden.
Endlich konnten wir im Kampf unsinnige VMs löschen - Blitz lässt grüßen. Mit der Tasche und ihren Fächern für Pokebälle, Items und TMs/VMs fiel das lästige Rumwühlen weg. Und wie praktisch war es, das Fahrrad nun per Schnellauswahl auf die Select-Taste legen zu können? Dass Pokémon nun auch Items tragen konnten, brachte einiges an Schwung in die Bude - wie viele Stunden Grind habe ich mir durch den neuen EP-Teiler gespart?
Für spielerische Tiefe sorgte der neue Tag- und Nachtwechsel, nun konnte man Pokémon zu bestimmten Uhrzeiten antreffen. Auch die Wochentage und damit verbundenen Events wie das Käferturnier sorgten für eine angenehme Immersion.
Keine Macht dem Kadabra
Der Psycho-Dominanz wurde mit dem neuen Element Unlicht endlich ein Riegel vorgeschoben und Stahl sorgte für spannende neue Knobeleinen im Stein-Schere-Papier-Prinzip der Elemente.
Und auch wenn es unter den hundert neuen Pokémon auch ein paar Gurken gab - über Sinn und Unsinn von Icognito streiten sich ja bis heute die Fans - so präsentieren sich mit den legendären Hundepokémon oder dem mächtigen Despotar coole Neuzugänge.
Die zweite Generation vermittelte erstmals das Gefühl, dass es sich um eine zusammenhängende Welt handelte. Der Moment, als ich nach dem Sieg über die Top Vier vollkommen unerwartet mit dem Zug von Johto in die alte Welt Kanto fahren konnte, werde ich nie vergessen. Hier lagen wirklich zwei Kontinente nebeneinander - Fan-Service in seiner reinsten Form.
Die volle Pokemon-Erfahrung
Rückblickend sorgen all diese Verbesserungen und Erneuerungen dafür, dass die zweite Generation für mich bis heute die in sich stimmigste Pokémon-Erfahrung ist. Hier haben Game Freak und Nintendo das richtige Maß an Innovation und Verbesserungswillen bewiesen und das bereits ausgezeichnete Spielprinzip weiter perfektioniert.
Auch wenn sich die Serie bis heute weiterentwickelt hat, so erlebt man mit den Editionen Silber, Gold und Kristall eine reine Pokémon-Erfahrung ohne großen Schnickschnack. Also einmal kräftig in den Gameboy-Schacht gepustet und ab geht's zurück nach Johto!
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