Ausgerechnet ehemaliger PlayStation-Chef sagt: Exklusivspiele sind Quatsch

Exklusivspiele seien so etwas wie die Achillesferse der Gaming-Industrie, sagt der ehemalige PlayStation-Chef Shawn Layden in einem Interview.

PS5 und Co. profitieren durchaus noch von Exklusivtiteln, aber das scheint sich langsam zu ändern. PS5 und Co. profitieren durchaus noch von Exklusivtiteln, aber das scheint sich langsam zu ändern.

Exklusivspiele für PS5, Xbox und Nintendo Switch bleiben ein heiß diskutiertes Thema. Aber die Plattform-Grenzen werden aufgeweicht und ehemalige Xbox-Exclusives erscheinen nun für die PS5 oder PS5-Spiele für den PC. Auch der Ex-PlayStation-Chef Shawn Layden hält das Ganze offenbar eher für ein Auslaufmodell und erklärt auch, wieso Exklusivtitel die "Achillesferse der Gaming-Industrie" sein sollen.

Exklusivspiele stehen sich laut dem ehemaligen PlayStation-Chef selbst im Weg

Darum geht's: Konsolenhersteller wie Sony, Microsoft oder Nintendo bieten bestimmte Titel nur auf ihren eigenen Plattformen an. Dadurch sollen die Hardware- sowie Abo-Verkäufe angekurbelt und Spieler*innen an das eigene Ökosystem gebunden werden. Oft werden Konsolen anfangs mit Verlusten verkauft, die Verkäufe von Spielen, Erlöse aus Mikrotransaktionen und andere Umsätze bringen dann den Gewinn.

Exklusivität als Achillesferse: Große, aufwendige Videospiele werden immer teurer und müssen sich dadurch öfter verkaufen, um ein Erfolg zu werden und sich zu rechnen. Shawn Layden nennt im GamesBeat-Interview das folgende Beispiel:

"Wenn deine Kosten für ein Spiel 200 Millionen Dollar übersteigen, ist die Exklusivität deine Achillesferse. Es reduziert den adressierbaren Markt. Erst recht, wenn du dich in der Welt des Live-Service-Gamings oder Free2Play bewegst. Eine andere Plattform ist einfach ein anderer Weg, den Trichter zu öffnen und mehr Leute reinzubekommen."

Weil insbesondere im Free2Play-Sektor um die 95 Prozent der Spieler*innen überhaupt kein Geld ausgeben würden, sei es immens wichtig, so viele Leute wie möglich dazu zu bekommen, die eigenen Spiele zu spielen. Die Chancen müssten einfach erhöht werden und das sei auch einer der Gründe, warum Sony sich immer mehr dem PC zuwende und Spiele wie Helldivers 2 auch dort veröffentliche.

Die Zeiten ändern sich

Auch im Hinblick auf die Haltung der Konsument*innen sei laut Shawn Layden eine gewisse Veränderung zu beobachten. Die meisten Spieler*innen würden aus allen möglichen Richtungen kommen, sich nicht mehr groß für Plattform-Grenzen interessieren und auch immer weniger Verständnis dafür aufbringen.

"[Hardware-Unternehmen] werden nicht in der Lage sein, diesen Würgegriff weiter beizubehalten, denke ich."

Er könnte recht behalten: Während Sony mittlerweile auch stärker auf dem PC veröffentlicht, baut Microsoft seine Strategie weiter aus, ehemalige Exklusivspiele auch auf andere Plattformen zu bringen. Erst vor Kurzem hatten Leaks für großen Wirbel gesorgt, die dann auch in einem Business Update bestätigt wurden: Vorerst erscheinen nun vier Ex-Exclusives auch für PS5 oder Switch.

Wie denkt ihr über die Rechnung: Glaubt ihr auch, dass sich Exklusivspiele letztlich selbst im Weg stehen, wenn sie ihre Käuferbasis limitieren?

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