Um Palworld ist die vergangenen Tage ein enormer Hype ausgebrochen. In nur drei Tagen haben sich fünf Millionen Kopien verkauft und der Titel gehört aktuell zu den Spielen mit den meisten gleichzeitigen Spieler*innen auf Steam. Zwischen den Erfolgsmeldungen wurde auf Social Media-Plattformen wie X (ehemals Twitter) und Reddit aber auch Kritik laut.
User werfen Entwickler Pocketpair vor, mit ihren Monsterdesigns zu nah am offensichtlichen Vorbild Pokémon zu sein. Außerdem vermuten einige, dass die Tierchen von KI geschaffen wurden, die sich an bestehenden Designs bedient habe, was vor allem mit früheren Spielen des Teams und Aussagen von CEO Takuro Mizobe zusammenhängt.
Das sind die Plagiatsvorwürfe gegen Palworld-Entwickler Pocketpair
Dass die Monstersammel-Komponente von Palworld stark von Pokémon inspririert ist, lässt sich nicht leugnen. Daneben dreht sich der Gameplay-Loop aber auch darum, eine möglichst schicke sowie funktionale und automatisierte Basis zu bauen, auf der die Pals für uns schuften. Dazu kommen außerdem Survival-Basics wie Hunger oder Kälte.
Das Spielerlebnis unterscheidet sich also von bisher erschienen Pokémon-Titeln und nimmt diese gar teilweise mit übertriebener Comic-Brutalität auf die Schippe. Den Community-Mitgliedern, die Pocketpair vorwerfen, sich bei den Taschenmonstern bedient zu haben, geht es aber eben auch hauptsächlich um die Designs der Tierchen.
Auf Social Media-Plattformen stellen User die Pals Pokémon gegenüber, weisen auf Ähnlichkeiten hin und rufen unter anderem auch dazu auf, das Entwicklerteam nicht zu unterstützen. Einer dieser Posts von X-User onion_mu lautet beispielsweise:
Da mir höllisch langweilig ist, werde ich einen Thread darüber erstellen ...Palworld-Designanalyse, bei der ich versuche, jedes Pokémon zu erkennen, das sie zusammengemischt haben.
Unter dem Hashtag Palworld sind zahlreiche ähnliche Beiträge zu finden.
User denken, da ist KI im Spiel
Viele Kritiker*innen glauben zudem, dass hier eine KI für die Monster-Designs zuständig war. Einen Hinweis dafür sehen User darin, dass Studio Pocketpair in der Vergangenheit ein Partyspiel veröffentlicht hat, bei dem es darum geht, eine KI bestimmte Dinge zeichnen zu lassen.
Der Titel namens AI: Art Impostor ist aber nicht der einzige Grund, warum Spieler*innen glauben, dass die Pals nicht von Menschen entworfen wurden. Ein X-User hat in einem Post mehrere Äußerungen von Pocketpair CEO Takuro Mizobe zusammengetragen und von Google übersetzen lassen.
Link zum Twitter-Inhalt
In diesen übersetzten Texten geht es um den Fortschritt von KI, spezifisch beim Designen von (Fake) Pokémon. "Ich kann nicht mehr sagen, welches ein Pokémon ist", erklärt der CEO laut der Screenshots. In einem anderen abgebildeten Post geht es um die Copyright-Lage bei Bildern, die von künstlicher Intelligenz erstellt werden. Eines der hier genannten Zitate lautet:
In etwa 30 Jahren wird sich die allgemeine öffentliche Auffassung von Copyright grundlegend verändert haben.
Was sagt das Entwicklerteam dazu?
Laut eines Blogposts von Pocketpair, der die Entwicklungsgeschichte erzählt (übersetzt via Google), stammen die Pal-Designs aus der Feder einer "frischbegbackenen Absolventin", über die der CEO in den höchsten Tönen spricht und sie als großes Talent bezeichnet.
Dank ihr seien zum Zeitpunkt des Posts 100 Pal-Designs fertiggestellt worden. Aber natürlich bedeutet diese Aussage nicht zwingend, dass damit KI aus dem Spiel ist. Eine direkte Antwort auf die Vorwürfe gibt es aktuell nicht.
Was ist also an den Vorwürfen dran? Es gibt momentan weder Beweise für den Einsatz von KI, noch bekannte rechtliche Schritte gegen Pocketpair. Letztendlich kann die rechtlich gültige Entscheidung, ob hier Plagiate vorliegen, nur von Expert*innen getroffen werden.
Wer sich die Bildvergleiche ansieht, kann natürlich auch als Laie offensichtiche Gemeinsamkeiten bemerken. Pokémon selbst wurde damals vorgeworfen, von Digimon abgekupfert zu haben. Die Monsterfang- und Sammelidee sowie an realen Tieren orientierte, comichafte Designs sind schon oft aufgegriffen worden.
Es bleibt also abzuwarten, ob sich Pocketpair zu den Vorwürfen äußert und ob rechtliche Schritte gegen das Entwicklerteam unternommen, beziehungsweise der Fall von Expert*innen geprüft wird. Eure persönliche Meinung über die Monster im Spiel könnt ihr euch natürlich trotzdem selbst bilden.
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