Deppen auf Kriegspfad
Nach der Probe-Session verfestigt sich unser Eindruck: Operation Flashpoint: Red River hat wie die Vorgänger viele gute Ansätze zu bieten, über denen jedoch immer ein großes »Aber« schwebt. Die Intelligenz der Kameraden ist verblüffend gut und die der Feinde in Solomissionen ebenso, aber die doofe Gegner KI des Mehrspielerparts vermasselt das taktische Vorgehen. Beim Anzocken haben wir reihenweise Schurken per stationärem Granatenwerfer im Rambo-Stil umgenietet, auch weil Büsche und Gras in der Ferne verschwinden und die feindlichen Deppen weithin sichtbar sind. Unser größter Feind war die noch zu schwammige Steuerung. Immerhin: Die straffere Erzählweise lässt Spieler tief in den Krieg eintauchen, besonders ein Level aus dem Ende des Spiels ist atmosphärisch top. Wolkenverhangener Himmel, roter Schimmer brennender Gebäude und Aschewolken überall: Wir fühlten uns direkt in den Vorhof der Hölle versetzt.
Ob sich Red River in stumpfem Kriegsvoyeurismus ergeht (martialische Sprüche und treibende Musik, Klischee-Feinde mit Turban und Kalaschnikow, Schwarz-Weiß-Malerei – hallo, Medal of Honor!) oder sich der Thematik doch etwas überlegter nähert, wird sich erst in der finalen Version zeigen. Auf alle Fälle relativiert Sion Lenton im Interview: »Es ist keine Geschichte im Sinne einer Hollywood-Story. Es ist vielmehr die Geschichte einer riesigen militärischen Operation.« Das klingt noch nicht nach einem dramatischen Spannungsbogen. Operation Flashpoint: Red River wird Spieler, die eine möglichst umfangreiche Militärsimulation erwarten, wohl enttäuschen. Aber als fokussierter Taktik-Shooter mit einem vielversprechenden Mehrspielerpart kann das Spiel bestens funktionieren. Wir bleiben zuversichtlich, dass Codemasters den Feinschliff bis nächstes Jahr noch hinbekommt.
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