Die Consumer Electronics Show in Las Vegas ist jährlich DIE Anlaufstelle für spannende Neuerungen im TV-Bereich. Auch dieses Jahr wieder, denn mit einer neuen Generation an OLED-Panels werden Mankos der Technik angegangen, die schon lange bestehen und nicht gelöst werden konnten.
LG packt eine neue OLED-Schicht hinzu
Auf der 2025er-Ausgabe der CES ist LG im TV-Bereich zwar vertreten, wirbt aber eher um KI- und Smart Home-Funktionen. Viel zur OLED-Technik der neuen LG-Fernseher wurde daher nicht aufgeschlüsselt.
Dafür springt aber jetzt Panasonic ein. Der TV-Hersteller nutzt ebenfalls OLED-Displays von LG, sogar die neuesten Entwicklungen darunter. Wie diese funktionieren, hat Panasonic dann auch einfach mal verraten.
Wie Vincent Teoh von HDTVtest in einem aktuellen Video berichtet, handelt es sich dabei um die sogenannte "Primary RGB Tandem"-Technik:
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Bei Primary RGB Tandem handelt es sich um eine neuartige Pixelstruktur von organischen Leuchtdioden und eigentlich ist der Grundgedanke auch schnell erklärt: Im Gegensatz zu bisherigen WOLED-Displays von LG kommen nicht drei, sondern vier Farbschichten zum Einsatz.
Fangen wir aber bei konventionellen WOLED-Dioden an. Die sind in folgende Farbschichten aufgesplittet:
- Blau
- Rot (plus Grün und Gelbgrün)
- Blau
Blau taucht dabei zweimal auf, um für eine höhere Lichtausbeute zu sorgen und die Abnutzung gering zu halten. Außerdem handelt es sich bei der zweiten Schicht im Kern um eine Rotschicht, die Licht zusätzlich über Filter in Grün und Gelbgrün aufspalten kann.
Primary RGB Tandem-Displays sind hingegen in folgende Schichten unterteilt:
- Rot
- Tiefblau
- Grün
- Tiefblau
Es sind also alle Grundfarben als einzelne Schichten vertreten, außerdem sind die Blauschichten neu konzipiert, um mehr aus dem energiereichen blauen Licht herauszuholen.
In der Praxis hat die Anordnung direkt mehrere Vorteile:
- Höhere Farbreinheit: Grün und Gelb müssen nicht mehr gefiltert werden und auch andere Mischfarben werden ohne Farbfehler erzeugt. Je nach WOLED-Display hatten Grün und Gelb beispielsweise bisher einen leichten Farbstich, durch das neue Tandem-Verfahren sind die Farben aber klarer voneinander getrennt.
- Größerer Farbraum in HDR: Der HDR-Farbraum BT.2020 konnte bislang lediglich zu etwa 75 Prozent von OLED-Fernsehern dargestellt werden, laut dem TV-Experten TecTracks HD kann mit den Tandem-Dioden bis zu 90 Prozent abgedeckt werden.
- Noch höhere Lichtausbeute: LG und Panasonic rechnen durch die neue Aufteilung mit 600 Nits pro Schicht, also 2400 Nits in der Spitze, sowie einer um 40 Prozent gesteigerten Lichtleistung. Die Werte beruhen allerdings auf Laborbedingungen, in der Praxis dürften sie ein Stückchen niedriger liegen.
Zusätzlich fertigt LG die Tandem-Dioden wohl aus Phosphor, um die Helligkeit noch weiter zu steigern und die Effizienz zu erhöhen. Das würde beispielsweise dazu führen, dass weniger Hitze bei extrem hellen HDR-Inhalten entsteht.
Panasonic und LG verzichten daher bei ihren Flaggschiffmodellen – dem Z95B (Panasonic) und dem G5 (LG) – wohl auf einen Heatsink zum Hitzetransfer. Panasonic hat sich beispielsweise ein simples Airflow-System überlegt, das ähnlich wie ein Schornstein warme Luft nach oben und aus dem Gehäuse raus befördert.
Außerdem verzichten die Hersteller auf die MLA-Linsentechnik der Top-Modelle aus dem Vorjahr, da die neue Schichtanordnung wohl ein besseres Ergebnis liefert und gleichzeitig ausgebleichte Schwarztöne durch die Linsen vermeidet.
Eine weitere Besonderheit der diesjährigen CES ist beispielsweise auch das Immersive Entertainment-Konzept von Sony:
Wann kommt die Technik für günstigere Modelle?
Bislang sind die Tandem-Panels ausschließlich Premium-TVs vorbehalten, es wäre aber durchaus denkbar, dass sie mit der Zeit auch in bezahlbareren Preisklassen wie der C-Reihe von LG auftauchen. Wünschenswert wäre es auf jeden Fall, denn die Farbreinheit macht laut erster Berichte sogar QD-OLED-Panelen von Samsung Konkurrenz und übertrifft diese sogar bei der Helligkeit.
Es könnte sich also durchaus um eine kleine OLED-Revolution handeln, auch wenn es noch ein bisschen dauern dürfte, bis ihr sie in rauen Massen bei euch zu Hause stehen habt.
Findet ihr den Ansatz spannend, OLED auf ein neues Level zu bringen? Oder seid ihr mit den Farben und der Helligkeit eures Fernsehers mehr als zufrieden?
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