Die National Rifle Association sorgt seit Jahrzehnten dafür, dass in den USA keine strengeren Waffengesetze verabschiedet werden. Damit ist sie indirekt für unzählige Massaker, Amokläufe und Todesfälle mitverantwortlich, auch wenn die NRA das natürlich bestreitet. Laut einem Sprecher der US-Waffenlobby liegt das Problem nämlich ganz woanders: Auf einer NRA-Konferenz hat Dave Grossmann erklärt, "kranke" Filme, TV-Shows und Videospiele seien für die Gewaltverbrechen verantwortlich.
Unterhaltungsmedien sollen Kinder angeblich "krank" machen
Der ehemalige U.S. Army-Ranger Dave Grossman hat bereits mehrere fragwürdige Bücher geschrieben und spricht immer wieder auf NRA-Veranstaltungen, wo er propagiert, dass Waffen harmlos seien. Zumindest im Vergleich zu Videospielen. Denn ihm zufolge macht die schlimme Unterhaltungsindustrie die Kinder "krank". Aber er stellt noch mehr steile Thesen auf, die sich nicht belegen lassen oder schlicht falsch sind:
"Auf der ganzen Welt begehen Kinder Verbrechen, wie sie niemand jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit gesehen hat. Es geht nicht um Schusswaffen, die Schusswaffen waren schon immer da. Es sind die kranken Filme und die kranken Fernsehshows und die kranken Videospiele auf diesem Planeten, die kranke, kranke Kinder erschaffen."
Der Waffen-Fan ist kein unbeschriebenes Blatt
Dave Grossmann soll laut der Washington Post Polizisten speziell darauf trainiert haben, nicht zu zögern, wenn es um den Einsatz von Schusswaffen geht. Angesichts der vielen Menschen, die in den USA tagtäglich von Polizisten erschossen werden, wirkt das wie eine unglaubliche Farce.
Donald Trump:
US-Präsident zeigt Gewalt in Spielen als Videomontage
Außerdem ist Dave Grossmann auch noch dafür bekannt, sich gegen Videospiele auszusprechen. Von ihm stammt zum Beispiel die Behauptung, bei Games handele es sich um "Mord-Simulatoren, die Kinder aufs Töten trainieren". Gerade im Bezug auf sein eigenes Training für Polizisten klingt das höchst befremdlich.
#GameOn:
"Games for Change" reagiert mit eigenem Clip auf das Gewaltvideo der Trump-Administration
Die NRA ist berühmt dafür, Fakten zu ignorieren
Dabei ignoriert die NRA seit jeher wissenschaftliche Untersuchungen, Studien und Fakten zu dem Thema. Es gibt bisher einfach keine nachgewiesene, kausale Verbindung zwischen Videospielen und echter Gewalt.
Aber dafür existiert eine neue Studie, die zu dem folgenden, wenig überraschenden Ergebnis kommt: Je strikter die Waffengesetze in einem US-Bundesstaat sind, desto weniger Kinder sterben durch Schusswaffen.
Neue Studie:
"Wer Gewaltspiele spielt, stumpft nicht emotional ab"
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.