Das größte Diskussionsthema hatte Nintendo am 2. April vermutlich bewusst nicht in der Direct-Ausgabe angesprochen – und die Bekanntgabe der Preise klammheimlich auf die hauseigene Webseite ausgelagert.
Und wie zu erwarten, folgte auf die 470 Euro für die Konsole sowie 90 Euro für die physische Version von Mario Kart World ein großes und vielfach auch negatives Echo. Die Switch 2 ist nämlich auch abzüglich von Inflationsraten eine der teuersten Nintendo-Konsolen aller Zeiten. Und entfernt sich damit meiner Meinung nach auch von der Kernzielgruppe.
Nintendo will mit der Switch 2 eher Enthusiasten statt Familien abholen
Diese Kernzielgruppe von Nintendo war in meinen Augen immer die Familien. Das liegt zum einen natürlich an den meist kinderfreundlichen First Party-Serien wie Mario und Co., zum anderen aber auch an einer Preispolitik, die sicherstellte, dass sich Familien die Geräte und die Spiele dafür leisten konnten.
Dementsprechend häufig waren die "Nintendos" schon in meiner Kindheit nicht etwa in den Jugendzimmern versteckt, sondern prominent in den Wohnzimmern bei befreundeten Familien zu finden.
Bei der Switch 2 und deren Präsentation hatte ich nun erstmals das Gefühl, dass Nintendo sehr bewusst eine andere Zielgruppe in den Fokus nimmt. Nämlich Technik-Interessierte und Enthusiasten, die Begriffe wie "120 fps" sofort einzuordnen wissen.
Natürlich muss der Unterschied zur Switch 2 verdeutlicht werden, um sie zu rechtfertigen. Der Fokus auf technische Details und der Auftritt von vielen "erwachsenen" Titeln wie Elden Ring, Duskbloods oder Cyberpunk 2077 in der Direct unterstreichen mein Gefühl aber.
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Switch 2 ausprobiert: Preis, Spiele, Release-Datum & Ersteindruck!
Der Preis wird noch länger ein Abtörner sein
Letztendlich sind es aber vor allem die deutlich gestiegenen Preise, die die Switch 2 für mich zu keiner klassischen Familienkonsole mehr macht.
In Zeiten, in denen generell alles teurer wird, werden sich viele Haushalte mit Kindern mehrfach überlegen, in das neue System von Nintendo zu investieren – zumal die Folgekosten für Spiele und Zubehör ja ebenfalls gestiegen sind. Und nur um bereits im Haushalt vorhandene Switch 1-Spiele und Controller zu benutzen, werden sich vermutlich die wenigsten eine neue Konsole ins Haus stellen.
Am Preis wird Nintendo sicherlich auf absehbare Zeit nichts drehen, weswegen die Kosten auch lange Zeit nach dem Launch ein entscheidender Grund für viele sein wird, sich die Switch 2 nicht zu kaufen. Dafür wird sich aber mittelfristig die First Party-Spielsituation verbessern – deutlich sogar. Ein neues 3D-Mario und andere Switch 2-exklusive Titel werden dann sicherlich auch Familien wieder über einen Kauf grübeln lassen.
Die Switch 2 hat in jedem Fall das Potential, noch eine "richtige" Familienkonsole zu werden. Zum Launch am 5. Juni ist sie das in meinen Augen aber nicht.
Was denkt ihr darüber: Richtet sich Nintendo mit der Switch 2 nicht mehr so stark an Familien wie früher?
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