Nintendos seltenste Konsole war exklusiv in China erhältlich, sollte die Regierung umgehen und war kein Erfolg

Der chinesische Nintendo 64 war eine Co-Produktion und absolute Ausnahme-Erscheinung. Dem Gerät war allerdings kein kommerzieller Erfolg vergönnt.

Der Nintendo iQue player verfügte über 14 N64-Spiele und war nur in China erhältlich. Der Nintendo iQue player verfügte über 14 N64-Spiele und war nur in China erhältlich.

In China waren klassische Heimkonsolen für eine ganze Weile verboten. Darum hatte sich Nintendo mit einer chinesischen Firma zusammengetan und den iQue-Player veröffentlicht. Der sollte eigentlich mehrere Hundert Spiele bekommen, kam aber nicht über 14 Titel hinaus. Eine der größten Besonderheiten: Es handelte sich dabei um N64-Spiele und die komplette Konsole steckte im Controller.

Nintendos "chinesischer N64" war ein absolutes Kuriosum und ist gnadenlos gescheitert

Der Konsolen-Bann in China: Im Reich der Mitte waren Videospiele von 2000 bis 2015 theoretisch verboten. Praktisch konnten Konsolen wie die PS2 trotzdem importiert werden, aber das ging natürlich mit massiven Einschränkungen einher und war nicht nur extrem teuer, sondern auch illegal.

Nintendos Idee, das zu umgehen, war der iQue-Player. Mit diesem Gerät sollten die juristischen Einschränkungen ausgehebelt werden. Darum wurde dieses Stück Technik auch nicht als Konsole bezeichnet, sondern als "interaktives 3D-System", auf dem keine Spiele, sondern eben "interaktive Systeme" laufen.

Fast genau wie der N64: Beim iQue Player handelte es sich um eine Koproduktion von Nintendo und der chinesischen Firma iQue. Die Titel, die darauf liefen, waren aber trotzdem ausschließlich Nintendo 64-Spiele wie Zelda: Ocarina of Time, Wave Race 64, Mario Kart 64, Animal Crossing, Super Mario 64, Lylat Wars oder Yoshi's Story.

Kuriose Besonderheit: Der iQue Player funktionierte aber nicht mit herkömmlichen Spiele-Modulen wie der normale N64 und das komplette Gerät war auch schon das, was ihr in Form des klobigen Controllers in der Hand haltet. An der Unterseite wurde nämlich eine Flash-Speicherkarte eingeführt, auf die an bestimmten Stationen Spiele heruntergeladen werden konnten.

Wer an neuer Nintendo-Hardware interessiert ist, wartet wahrscheinlich auf die Switch 2:

Es wird Zeit für die Switch 2: Wie realistisch sind die Gerüchte? Video starten 10:17 Es wird Zeit für die Switch 2: Wie realistisch sind die Gerüchte?

Zum Scheitern verurteilt: Großer Erfolg war dem iQue-Player dann aber nicht vergönnt. Zum Einen lag das daran, dass das Gerät 2003 veröffentlicht wurde, aber mit dem N64 von 1998 natürlich auf recht veraltete Spiele setzte.

Von denen sollten zwar Hunderte erscheinen, es kamen aber aufgrund von technischen Schwierigkeiten und der widerwilligen Regierung Chinas nur 14 – und die mussten auch noch umständlich an den rar gesäten iQue-Stationen auf die Karte installiert werden.

Aber immerhin waren sie günstig und legal und nach einer Weile konnte der Prozess des Spiele-Installierens dank der iQue@Home-Software auch am PC zuhause über das Internet erledigt werden (via: iQue Research Group auf YouTube).

Es gab sogar noch Nachfolger: Dem Game Boy Advance iQue war dann aufgrund seines niedrigen Preises deutlich mehr Erfolg beschieden. Aber auch Nintendo DS und Nintendo DS Lite iQue haben sich nicht so gut verkauft wie erhofft. Mit dem Ergebnis, dass die eigentlich geplante Veröffentlichung der Wii iQue nie zustande gekommen ist.

Mittlerweile wurde die iQue@Home-Software eingestellt, iQue gehört jetzt komplett zu Nintendo und der Konsolen- sowie Videospiel-Bann in China existiert auch nicht mehr.

Habt ihr vom iQue schon einmal etwas gehört? Was ist die seltenste Konsole, die ihr besitzt?

zu den Kommentaren (0)

Kommentare(0)
Kommentar-Regeln von GamePro
Bitte lies unsere Kommentar-Regeln, bevor Du einen Kommentar verfasst.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.