Nintendo hat sich den japanischen Videospiele-Markt beinahe komplett einverleibt. Sony kämpft mit der PlayStation 5 währenddessen sozusagen um die Krümel, die auf dem ursprünglichen Heimatmarkt übrig bleiben. Laut dem Analysten Hideki Yasuda hat Nintendo Sonys PlayStation-Marke in Japan "praktisch ausradiert". Aber nicht, weil Nintendo irgendetwas wirklich Außergewöhnliches getan hätte, im Gegenteil. Sony sei daran zum Großteil selbst Schuld. Die Verfügbarkeit der PS5 und die Coronavirus-Pandemie spielen wohl auch eine Rolle.
99 % des Heimvideospielmarkts in Japan gehen aktuell auf Switch-Verkäufe zurück
Nintendo regiert japanischen Markt: Laut dem Ace Research Institute-Analysten Hideki Yasuda sind im bisherigen Jahr 2021 beeindruckende 99 % aller Videospiele für den Fernseher (also wohl schlicht Konsolen-Softwareverkäufe) auf die Nintendo Switch entfallen, was den japanischen Markt angeht. Dem gegenüber steht nur ein Prozent, das die PS4 belegt.
Das bringt den Marktanalysten zu der Aussage, Nintendo habe PlayStation in Japan praktisch ausradiert. Dazu passen auch die Konsolen-Verkaufszahlen von Famitsu, die zeigen, wie viele Spiele im Zeitraum zwischen dem 28. Dezember 2020 und dem 30. Januar 2021 in Japan verkauft wurden. Auf der Switch sind das über 2 Millionen, auf der PSPS4 knapp über 21.000. Call of Duty: Black Ops ist das einzige PS4-Spiel in den Top 30.
Link zum Twitter-Inhalt
"Der Niedergang der PlayStation-Marke in Japan" sei mittlerweile zu einem "allseits bekannten Fakt" geworden, sagt der Analyst außerdem. Dahingehend geben ihm wohl auch die Hardware-Verkäufe in Japan Recht. Die Nintendo Switch soll in 2021 bisher 650.408 Mal verkauft worden sein, während es bei der PlayStation 4 nur 29.124 sind (via: Metro).
Auch der historisch schlechte Verkaufsstart der PlayStation 5 in Japan schlägt in dieselbe Kerbe:
Woran liegt das? Auch wenn Yasuda erklärt, Nintendo habe Sony praktisch ausradiert, macht der Analyst einzig und allein Sony für die Problematik verantwortlich. Die Firma nehme den Markt in Japan nicht ernst genug und habe Nintendo mehr oder weniger kampflos das Feld überlassen. Die Konkurrenz in Form von Nitendo habe dafür noch nicht einmal etwas Besonderes tun müssen.
Vor allem seien die letzten 12 Monate bei Nintendo eher ruhig ausgefallen, was neue Spiele-Veröffentlichungen angeht. Das Unternehmen habe auch größere Probleme gehabt, sich an die neue Pandemie-Situation und ihre eigenen Herausforderungen anzupassen. Diese Chance hätte Sony nutzen können, was aber nicht passiert sei. Dazu kommen Dinge wie das mangelhaft übersetzte PS5-Ankündigungsvideo.
Nicht zu vergessen: Die Coronavirus-Pandemie erschwert momentan beinahe alle Lebens- und Arbeits-Bereiche. Darunter fallen zum Beispiel auch die Hersteller von Hardware-Einzelteilen, die für Konsolen wie die PS5 benötigt werden. Die Lieferschwierigkeiten und Verfügbarkeitsprobleme der PlayStation 5 dürften also auch durch diese nicht von Sony kontrollierbaren Faktoren beeinflusst worden sein.
Trotz alledem erfreut sich die PS5 größter Beliebtheit und war ein sehr erfolgreicher Launch für Sony. Insgesamt zieht die PlayStation 5 sogar mit der PS4 gleich, auch wenn der Verkauf eigentlich noch Verluste einbringt.
- PS5: Sony gibt Verkaufszahlen bekannt, gleichauf mit PS4
- PS5 bringt Sony Verluste, aber bald soll es besser werden
- Sony lernt jetzt von Microsoft und setzt auf PS Plus-Releases
Zum Thema PS5-Verfügbarkeit gibt es leider keine allzu positiven Nachrichten zu vermelden. Die Lage sieht immer noch mehr oder weniger finster aus. Aber alles, was ihr zum aktuellen Stand einer möglichen Februar-Welle aktuell in Erfahrung bringen könnt, lest ihr in diesem Gamepro-Artikel.
Wie schätzt ihr Sonys Stand auf den Märkten ein: Sowohl in Deutschland, Japan und international, und wie sieht es bei euch zum Beispiel im Freund*innenkreis aus?
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Dein Kommentar wurde nicht gespeichert. Dies kann folgende Ursachen haben:
1. Der Kommentar ist länger als 4000 Zeichen.
2. Du hast versucht, einen Kommentar innerhalb der 10-Sekunden-Schreibsperre zu senden.
3. Dein Kommentar wurde als Spam identifiziert. Bitte beachte unsere Richtlinien zum Erstellen von Kommentaren.
4. Du verfügst nicht über die nötigen Schreibrechte bzw. wurdest gebannt.
Bei Fragen oder Problemen nutze bitte das Kontakt-Formular.
Nur angemeldete Benutzer können kommentieren und bewerten.
Nur angemeldete Plus-Mitglieder können Plus-Inhalte kommentieren und bewerten.