David Jaffe ist Videospiel-Entwickler der alten Schule. Also der ganz alten Schule, aus der Zeit, bevor auch Videospiel-Charaktere Entwicklungen durchgemacht haben und nachvollziehbare Figuren mit Emotionen wurden. Er hat allem Anschein nach echte Probleme mit God of War Ragnarök und damit, dass in das Spiel so viele persönliche Erfahrungen seiner Entwickler*innen einfließen. Mit einer neuen Marke wäre das für ihn kein Problem, aber eben nicht bei God of War.
God of War: Schöpfer der alten Spiele mag Ragnarök nicht und will, dass die Macher weniger persönliche Geschichten erzählen
Worum geht's? Um David Jaffe, der unter anderem maßgeblich an alten PlayStation-Spielen wie Twisted Metal oder eben God of War beteiligt war. Mittlerweile macht er aber eigentlich nur noch mit schlecht gelaunten Rants (hier zu Zelda TotK) im Internet auf sich aufmerksam. So wie jetzt auch wieder und dieses Mal geht es um God of War Ragnarök.
Das Spiel hat gerade eben erst einen neuen DLC namens Valhalla bekommen:
David Jaffe erklärt in einem Video auf YouTube, er könne nichts mit der Charakter-Entwicklung von God of War Kratos anfangen. Ihn interessiere einfach nicht, was für Probleme hier verarbeitet würden und der Ex-Entwickler ist offensichtlich wenig empfänglich für Geschichten über Familie.
Kratos ja, Atreus nein: Die Story des God of War-Reboots aus dem Jahr 2018 habe David Jaffe sehr gemocht. Vor allem, weil sie so meta gewesen sei und sich in weiten Teilen eben auch daran abarbeite, was für eine Figur Kratos früher gewesen sei, in den alten God of War-Spielen.
Dabei scheint David Jaffe nicht klar zu sein, dass das Soft Reboot unzählige Menschen erreicht haben dürfte, die von den alten Spielen keinen blassen Schimmer haben. Sie alle konnten den Titel trotzdem mögen, weil er eben einfach eine spannende, emotionale Geschichte erzählt, die von der Vater-Sohn-Beziehung zwischen Kratos und Atreus lebt.
Zu persönlich? Aber genau diese sanfteren, zwischenmenschlichen Töne fallen bei dem Macher der alten God of War-Spiele offensichtlich nicht auf besonders fruchtbaren Boden. Im Gegenteil.
Er lehnt es rundheraus ab, dass Entwickler*innen, die älter geworden sind, ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Eltern werden in ihre Spiele einfließen lassen (genau das ist bei beiden neuen God of War-Titeln explizit so gelaufen und wurde von Sony Santa Monica auch mehrfach so kommuniziert):
"Ich will nicht, dass sich diese Charaktere weiter entwickeln. Ich gebe einen Scheiß darauf, was ihr durchmacht, da beim Studio."
Für David Jaffe sei es kein Problem, wenn sich andere Charaktere so entwickeln, aber es dürfe eben nicht Kratos (oder Indiana Jones) sein. Von ihm aus eine neue Figur, aber die bereits existierenden Charaktere müssten sich ihm zufolge am besten immer innerhalb der ursprünglichen Vorgaben bewegen.
"Und wenn ihr irgendetwas machen wollt, dass das nicht ist, ist es cool, aber dann nennt es verdammt noch mal nicht God of War."
Ragnarök sei David Jaffe zufolge ein "wundervolles Spiel" und gut produziert, nur für ihn eben kein God of War mehr. Es wäre wohl einfach nicht sein Ding und er könne mit der Richtung, in die sich das Franchise entwickele, einfach nichts mehr anfangen. Das liegt allem Anschein nach eben vor allem daran, dass God of War jetzt endlich eine Geschichte erzählt, die vielschichtiger und realistischer sowie emotionaler ist, als es früher der Fall ist.
Wie steht ihr dazu, was haltet ihr von der neuen Herangehensweise und welche God of War-Teile mögt ihr am liebsten?
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