Mit der zehnten jährlichen Umfrage der Game Developers Conference klopft die Veranstaltung im Vorfeld bei sämtlichen Entwicklerstudios ab, wohin das Interesse der Videospielindustrie wandert. Neben vielen spannenden Themen wie der Toxizität am Arbeitsplatz und dem Stand der aktuellen Konsolengeneration hat ein besonderer Punkt fast für Einstimmigkeit unter den Entwickler*innen gesorgt: NFTs (Non-Fungible Token), "nicht austauschbare Marken", die wie eine Art Besitzurkunde für digitale Güter funktioniert.
Umfrage zu NFTs und Kryptowährungen
Eine der Fragen dreht sich rund um das Thema NFTs und Kryptowährungen. Die Fachleute aus der Entwicklerbranche wurden gefragt, inwieweit sich das Entwicklerstudio dafür interessiert, Kryptowährungen als Zahlungsmittel oder generell NFTs in ihren Spielen einzubauen.
Was ergab die Umfrage? Rund 70 Prozent der Entwicklerstudios hat kein Interesse an NFTs. Bei der Kryptowährung sind es 72 Prozent, die desinteressiert sind. Jeweils 21 Prozent gaben dafür an, ein wenig Interesse an den beiden Technologien zu haben, während 6 bzw. 7 Prozent sehr interessiert daran sind.
Rund 1 Prozent nutzen Kryptowährung bereits oder entwickeln gerade NFTs für ihre Spiele. Doch alles in allem ist die Mehrheit der Entwicklerstudios aktuell nicht an Kryptowährungen bzw. NFTs interessiert.
GameStop ist eines der wenigen Unternehmen, die sich für das Thema interessieren:
Gründe für das Desinteresse
Diejenigen, die sich für Kryptowährungen und NFTs aussprachen, glauben daran, dass diese Technologien die Zukunft seien. Allerdings gibt es auch genug Skeptiker, die zahlreiche Argumente gegen die beiden Technologien bringen.
Was sind die Gegenargumente? Einige Entwickler*innen glauben, dass die öffentliche Nachfrage nicht hoch genug ist, damit sich Kryptowährungen und NFTs durchsetzen können. Es handele sich nur um ein kleines Publikum, das Interesse an den Währungen habe.
Außerdem seien diese Technologien nicht nachhaltig genug und ein leichtes Ziel für „Geldwäsche“, wie ein Entwickler bei der Umfrage angab:
Als Entwickler fühle ich mich zutiefst unwohl dabei, dass es einen Vorstoß in diese Richtung gibt. Es fühlt sich an, als ob es nur von der Gier nach mehr Geld angetrieben wird, weil wir Geschichten über Krypto-Millionäre lesen, während in Wirklichkeit alles extrem instabil und unethisch ist.
Einige Entwickler*innen rufen sogar zum Boykott der beiden Technologien auf. Sogar Fachleute, die in NFT-Unternehmen arbeiten, raten dazu, NFTs zu meiden. Andere prophezeien sogar, dass sie einen Keil in „das Herz der Branche“ treiben werden.
Welche Unternehmen mit auf den NFT-Zug springen wollen bzw. wollten, lest ihr auf GamePro:
- Ubisoft will NFTs für Spiele verkaufen - aber was heißt das eigentlich?
- Square Enix will in Zukunft vermehrt auf NFTs, Blockchain und das Metaverse setzen
- Update: Stalker 2-Entwickler streichen geplante NFTs nach starker Kritik
Wann findet die GDC statt? Die Game Developers Conference findet in diesem Jahr vom 21. bis zum 25. März in San Francisco statt. Dabei handelt es sich um die weltweit größte professionelle Veranstaltung der Spieleindustrie mit Inhalten, die an Fachleute aus der Videospielbranche gerichtet ist.
Was haltet ihr vom Umfrageergebnis? Stimmt ihr mit den Meinungen der Fachleute überein?
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