Need for Speed - Driften und Fremdschämen

Electronic Arts wagt mit Need for Speed den Reboot der berühmten Rennspielserie. Wir haben die ersten Stunden über EA Access gespielt.

Need for Speed - Ersteindruck: Kriegt EA endlich wieder die PS auf die Straße? Video starten 16:05 Need for Speed - Ersteindruck: Kriegt EA endlich wieder die PS auf die Straße?

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Electronic Arts klaubt für Need for Speed Elemente aus den erfolgreichsten Teilen der Rennspielserie zusammen und will der Marke damit zu neuen Höhenflügen verhelfen.

Doch wie gut funktionieren die Anleihen von Need for Speed: Underground und Need for Speed: Shift? Das können Xbox One-Spieler aktuell über den EA-Access-Dienst ausprobieren. Auch wir haben probe gezockt und fassen hier unsere ersten Eindrücke zusammen.

Update zum Test
Aktuell erscheinen bereits die ersten Tests zu Need for Speed. Unsere Testversion erreichte uns erst am letzten Freitag, weswegen wir noch keinen kompletten Eindruck vom Spiel bekommen konnten. Außerdem wollen wir die Server zum Launch unter Realbedingungen testen. Den Test samt Video reichen wir also im Laufe der Woche nach. Nachfolgend gibt es unsere Ersteindrücke von der EA-Access-Probeversion.

Die Hintergrundgeschichte ist schnell erzählt. In der fiktiven Stadt Ventura Bay werden wir als namenloser PS-Junkie von einem Typen namens Spike bei einer Verfolgungsjagd beobachtet. Der ist von unseren Fahrkünsten derart begeistert, dass er uns direkt mit sämtlichen Renn- und Tuninggrößen der Stadt bekannt macht. Und so lernen wir in Hinterhofgaragen, Dinern und Clubs schnell Personen wie die blonde Robyn, die Schrauberin Amy oder den stämmigen Manu kennen.

Liest sich alles ziemlich generisch und genau diesen Eindruck haben wir bislang auch von der Geschichte. Die Zwischensequenzen sind zwar mit echten Schauspielern gefilmt und hochwertig produziert, sind aber ebenso klischeebeladen wie fremdschämig.

Als wir zum Beispiel in einer Garage Travis vorgestellt werden, können wir uns ein Grinsen nicht verkneifen, denn Travis verprügelt gerade im durchgeschwitzten Unterhemd einen Boxsack. Immerhin nimmt sich Need for Speed, die Charaktere einzuführen, eine Seltenheit im Rennspiel-Genre.

Auch durch saubere Fahrmanöver sammeln wir REP-Punkte. Auch durch saubere Fahrmanöver sammeln wir REP-Punkte.

Gefahren wird in Need for Speed aber natürlich auch. Ventura Bay ist frei befahrbar und besteht aus sechs Stadtteilen. Wie in anderen Open-World-Rennspielen klappern wir nach und nach Missionen ab, die wir telefonisch von den Hauptcharakteren bekommen.

Für Erfolge in typischen Rennmodi wie Checkpoint oder Drifts bekommen wir REP-Punkte, die unseren Rang steigern, was wiederum neue Events zugänglich macht. Für gute Platzierungen sacken wir zudem Kohle ein, um neue Tuningteile oder neue Karren zu kaufen.

Beim Tuning orientiert sich Need for Speed an den älteren Underground-Teilen. In unserer Garage (die wir praktischerweise jederzeit betreten können) können wir beliebig an unseren Karren herum schrauben, neue Felgen anbringen, oder sogar Leistungstuning und Feinabstimmungen beim Handling vornehmen, was fast schon ein wenig in die Need for Speed: Shift-Richtung geht.

Veränderungen merkt man dann auch auf der Straße; als wir etwa das Handling in Richtung Drift korrigieren, können wir unseren Subaru danach besser einfangen, das ist mit den Standardeinstellungen deutlich kniffliger.

Das Handling ist Need-for-Speed-typisch sehr arcadelastig, geht aber im Vergleich zu anderen Teilen in eine etwas realistischere Richtung. Wir bekommen nach kurzer Zeit etwa ein gutes Gefühl für das Gewicht unseres Fahrzeugs, schlängeln uns über die Straßen von Ventura Bay und sammeln durch Drifts einige REP-Punkte. Schade: Eine Cockpitperspektive gibt es nicht, die Kameraeinstellungen umfassen lediglich Motorhaube, Stoßstange sowie mehrere Außenperspektiven.

Unverständlich: Eine Cockpitperspektive gibt es nicht. Unverständlich: Eine Cockpitperspektive gibt es nicht.

Auch abseits der Missionsrennen gibt es in Need for Speed etwas zu tun: Wir entdecken zum Beispiel Driftherausforderungen oder sammelbare Donut-Spots (nicht die Teigwaren, sondern die mit den qualmenden Reifen) sowie Sehenswürdigkeiten. Allerdings nur jeweils 30 Stück, die sollten also schnell gefunden sein.

Technisch sind wir bisher recht angetan vom Rennspielserien-Reboot. Besonders die schicken dynamischen Lichteffekte, die sich auf den nassen Straßen spiegeln (anscheinend regnet es in Ventura Bay ziemlich häufig) sehen klasse aus, die Fahrzeugmodelle machen einiges her - auch wenn das Schadensmodell quasi nicht vorhanden ist - und dank flüssiger Bildrate kommt zumindest in der Motorhaubenperspektive ein gutes Geschwindigkeitsgefühl auf.

Schade allerdings, dass wir immer nur bei Nacht unterwegs sind, generell wirkt Ventura Bay ziemlich austauschbar und leblos, nur ein paar Autos sind auf den Straßen unterwegs und Passanten gibt es gar nicht.

Was uns noch auffällt: Die Hinweiseinblendungen zu Beginn des Spiels sind recht nervig, zumal sie auch während eines Rennens aufploppen, die Menüs sind teilweise verschachtelt, immerhin gibt es eine Schnellzugriffstaste für die Karte. Praktisch zudem: Zu den einzelnen Events müssen wir nicht umständlich hingurken, sondern können auch eine Schnellreisefunktion nutzen.

Und die Gegner-KI ist noch etwas unausgegoren: Mal ziehen die Gegner auf Geraden erbarmungslos davon, nur um ein paar Sekunden später in ähnlicher Position ohne erkennbaren Grund abzubremsen um uns vorbei zu lassen.

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