Ich tobe mich liebend gerne in Charakter-Editoren aus und schätze es, wenn mir Spiele auch darüber hinaus Anpassungsmöglichkeiten bieten. Monster Hunter Wilds holt mich da voll ab: Ich kann nicht nur meine Jägerin erstellen, sondern auch meinen Palico-Begleiter sowie mein Reittier und das Feldlager optisch verändern.
Eine Sache hat mich aber richtig stört: Ich kann bei meinem Hunter nicht noch mal kostenlos nachbessern, wenn mir was doch nicht gefällt oder ich einfach mal Bock auf Veränderung habe. Stattdessen bittet Capcom mich nämlich für umfangreiche Anpassungen zur Kasse – also zahle ich hier für ein Feature, das eigentlich längst (kostenloser) RPG-Standard ist.
Wenn ich was ändern will, muss ich (in der Regel) zahlen
In Monster Hunter Wilds erstelle ich zuerst meine Jägerin und meinen Palico, also meinen Katzenbegleiter. Dabei habe ich jede Menge Möglichkeiten und kann Gesichtsformen mischen und dann Details wie Hautton und -textur, Augenform, Nasenform und -höhe, Falten oder Figur vielfältig anpassen.
Starte ich dann aber ins Spiel und will noch mal was ändern, kann ich nur noch bestimmte Merkmale wie Haarfarbe und Frisur im Zelt nachbearbeiten und nicht mehr detailliert an Gesicht oder Figur “schrauben”.
Das heißt: Falls ich das will, brauche ich zuerst einen Charakter-Bearbeitungsgutschein. Für ein Paket mit drei Stück blättere ich im Store dann 6,99 Euro hin. Das gab es zuletzt auch schon in Monster Hunter World und Rise.
Zumindest einen einzelnen Voucher für eine einmalige Überarbeitung von Hunter und Palico gibt uns Wilds zum Release kostenlos dazu – immerhin.
Dass es überhaupt die Möglichkeit gibt, meine Jägerin noch mal komplett zu überarbeiten, habe ich anfangs sogar völlig übersehen – eben weil es ein Anpassungsmenü im Zelt gibt, das aber nur sehr begrenzte Optionen bietet.
Bei den vielen Mechaniken, in die ich mich erst mal reinfuchsen musste, hatte ich gar keine Zeit, mich mit Gutscheinen zu befassen und dachte, mehr als diese Mini-Änderungen sind gar nicht möglich.
Lady Maria oder doch lieber Isabela? Ich hätte so viele Ideen
Dabei hätte ich doch zu gerne gleich etwas geändert. Einmal im Spiel angekommen, gefiel mir mein Charakter nämlich einfach nicht mehr so recht. Die Beleuchtung fällt in der Welt ganz anders aus als im Editor.
So weichen beispielsweise Hautfarben ab und können auch mal zu Grautönen tendieren. Auch können manche Gesichtszüge zum Beispiel etwas härter wirken.
Und das macht es für mich besonders ärgerlich, wenn ich nicht mal schnell in allen Bereichen nachbessern kann. Bei einem Free to Play-Spiel kann ich noch nachvollziehen, dass es kostet, wenn ich meinen Charakter personalisieren will.
18:33
Monster Hunter Wilds ist der bislang beste Serienteil und zum Release fast perfekt!
In Path of Exile nehme ich beispielsweise schon mal Geld in die Hand, um mir schicke Flügel zu gönnen. Bei einem Vollpreisspiel wie Monster Hunter Wilds finde ich es dagegen frech, knapp 7 Euro extra hinblättern zu müssen, um beispielsweise die Hauttextur und Augenform meiner Jägerin noch mal ändern zu können. Das spare ich mir dann doch lieber, auch wenn es richtig schade ist!
Ich hätte nämlich schon im Laufe der ersten Spielstunden weitere Anpassungswünsche gehabt: Nachdem ich ein wunderbar viktorianisches Outfit entdeckt hatte, das mich an Bloodborne erinnerte, hätte ich meine Jägerin gerne in die Souls-Boss-Gegnerin Lady Maria verwandelt – und das ist etwas, womit ich in Monster Hunter Wilds am liebsten noch viel mehr spielen würde.
Beim Piratenoutfit musste ich beispielsweise direkt an Isabela aus der Dragon Age-Reihe denken. Bei einem Spiel, das mich derart lange beschäftigen kann wie ein Monster Hunter und das keinen so großen Storyfokus mitbringt, hätte ich einfach Spaß dabei, immer mal wieder was zu ändern.
Auf dem PC hat die Community dagegen schon Abhilfe geschafft. Hier gibt es bereits eine Mod, um Charakter und Palico unbegrenzt bearbeiten zu können. Falls ihr diese allerdings nutzen wollt, solltet ihr bedenken, dass Capcom hier möglicherweise einschreiten könnte und euch im schlimmsten Fall ein Account-Ban drohen könnte.
Viele Gratis-Inhalte, aber gerade dieses Feature kostet
Langjährige Monster Hunter-Fans sind die kostenpflichtigen Charakteranpassungen längst gewohnt. Und sie akzeptieren diese unter anderem auch, weil Capcom dafür jede Menge andere Inhalte gratis ergänzt – so werden die Spiele über Jahre hinweg mit neuen und kostenlosen Events, Quests und Monstern befüttert.
Ich finde es als Wiedereinsteigerin trotzdem schade, dass ein solches Standard-Feature nicht einfach kostenlos zur Verfügung steht. Zumal ich noch gar nicht weiß, ob ich lange genug dran bleiben werde, um all die anderen Gratis-Inhalte überhaupt genießen zu können.
Jetzt überarbeite ich jedenfalls erst mal meine Jägerin mit meinem einen Gratis-Gutschein und hoffe sehr, dass ich dann etwas glücklicher mit ihr werde. Schön wäre es aber trotzdem, wenn Capcom hier die Strategie in Zukunft ändert und ich einfach mal nach Lust und Laune anpassen könnte.
Hättet ihr auch lieber die Möglichkeit, kostenlos beliebig oft nachzubessern oder eure Figur zu verändern oder macht es euch nichts aus, zu zahlen? Beziehungsweise ist euch das Aussehen eures Charakters nicht so wichtig?
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