So gerne wir auch spannende Einzelspieler-Kampagnen erleben, oder uns in große Multiplayer-Kämpfe stürzen, sind Koop-Spiele dennoch ein fester Bestandteil in unseren Sammlungen. Immerhin verbinden wir oft spannende oder witzige Momente, die wir gemeinsam mit Freunden erlebt haben.
Egal ob eigentlich kurzweilige Kampagnen oder Multiplayer mit Langzeitmotivation: Einige Titel haben uns für lange Zeit zusammen vor den Bildschirm gefesselt. Wir verraten euch hier, welche Koop-Spiele wir am längsten gespielt haben und warum.
Natürlich seid auch ihr wieder gefragt! In welchen Koop-Erfahrungen habt ihr die meiste Zeit verbracht? Verratet es uns in den Kommentaren.
Blaze and Blade: Eternal Quest
Hannes Rossow
@Treibhausaffekt
Um die Jahrtausendwende herum hatten Konsolenspieler nicht gerade die Qual der Wahl, wenn es um Koop-Spiele geht. Zwar konnten die meisten PS1- oder N64-Spiele auch gegeneinander gespielt werden, aber einfach in ein gemeinsames Abenteuer starten zu können, war eher die Ausnahme.
Blaze and Blade: Eternal Quest war so eine Ausnahme. Das Action-Rollenspiel von T&E Soft erschien im Juni 1998 für die erste PlayStation und kam als eines der wenigen RPGs mit einem 4-Spieler-Koop-Modus daher. Also wurde das MultiTap hervorgeholt und bis in die tiefe Nacht nach Schätzen gesucht. Nur war Blaze and Blade alles andere als ein gutes Spiel.
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Die Grafik kann man für damalige Verhältnisse zwar noch durchwinken, aber die Kämpfe spielten sich lahm, die RPG-Mechaniken waren kaum der Rede wert und Story sowie Spielwelt hätten austauschbarer kaum sein können. Vor allem die Steuerung war derart unpräzise, dass viele Tode einfach nur durch Ungeschick zu Stande kamen.
Aber naja, wir hatten ja nichts, also wurde das Spiel jedes Wochenende eingelegt, wenn mal jemand über Nacht bleiben durfte. Ich weiß gar nicht, wie oft ich den nervigen Wasser-Tempel erledigt habe oder wie oft ich als Waldläufer die immergleiche Armbrust aus den versteckten Pfaden im Wald-Level besorgt habe.
Nach vier bis fünf Stunden wurden dann alle müde, das Spiel wurde ausgemacht und in der Woche darauf einfach von vorn angefangen, weil jeder eine neue Klasse spielen wollte. Blaze and Blade: Eternal Quest hat mich viel Lebenszeit gekostet. Immerhin war das Anime-Intro eigentlich ganz nett.
Diablo 3
Ann-Kathrin Kuhls
@casual_kuhls
Koop kann ich persönlich ja nur mit sehr wenigen Leuten spielen. Die einen sind mir zu langsam, die anderen hetzen zu sehr, und irgendeiner labert immer mitten in die Cutscene. Diablo 3 merzt die meisten dieser Probleme aus. Zum einen kenne ich die Story auswendig und deswegen stört es mich gar nicht, wenn jemand währenddessen spricht. Zum anderen werden diejenigen, die zu langsam sind, einfach hinter mir herteleportiert.
Und außerdem schleift die Zeit auch ein: Je mehr Stunden man zusammen in den Dungeons verbringt, umso eingespielter (hehe, Wortwitz!) wird man auch als Team. Ich habe ganz ehrlich keine Ahnung mehr, wie viele Stunden ich in Diablo mit meinem Papa verbracht habe, aber es begann schon 1996.
Bei Teil eins und zwei durfte ich immer nur zugucken, seit Teil 3 spielen wir jedoch gemeinsam. Ich kann also aus voller Überzeugung sagen, dass ich ein paar der besten Erlebnisse mit meinem Papa in der Hölle hatte - aber im besten Sinne des Wortes.
Mass Effect 3
Rae Grimm
@freakingmuse
Von Left4Dead 2 über Starbound bis Destiny habe ich je hunderte von Stunden in verschiedene Koop-Spiele gesteckt. Aber wenn ich ehrlich bin, dann kommt wohl keine Stundenzahl an die heran, die ich in den Multiplayer von Mass Effect 3 gesteckt habe.
Eigentlich hat alles damit angefangen, dass eine Freundin am Tag des Releases von Mass Effect 3 einen Blick auf das Spiel werfen wollte, allerdings ohne gespoilert zu werden. Also haben wir den Multiplayer angeworfen, an dem ich eigentlich gar kein Interesse hatte - und ich bin hängen geblieben. Über ein Jahr lang habe ich täglich gespielt und die Freiheit genossen, die mir der Multiplayer im Kontrast zum Hauptspiel bot. Die regelmäßigen, kostenlosen Updates brachten immer mehr Karten, Klassen, Rassen und (fast) alles, was das Mass Effect-Herz begehrte. Es gab mir eine Ausrede, noch mehr Zeit in einem meiner Lieblingsuniversen zu verbringen und ich nutzte sie bei jeder Gelegenheit.
ME3 MP ist übrigens das einzige Koop-Spiel, das ich nie mit Freunden gespielt habe, sondern nur mit Fremden. Und eines der wenigen, bei denen ich dann mein Mikro verwendet habe - ohne es jemals bereuen zu müssen.
Na ja, bis auf das eine Mal als ich meine Küche fast abgebrannt hätte, weil ich dachte, Spielen und Schnitzelbraten gleichzeitig wäre eine gute Idee (Spoiler: Ist es nicht).
Hunt: Showdown
Maximilian Franke
@mafra_tw
Mit kaum einem Koop-Modus hatte ich so viel Spaß wie mit Portal 2, allerdings war der auch nach ein paar Stunden vorbei, deswegen kommt es für diese Liste leider nicht in Frage. Dafür hat es Hunt: Showdown von Anfang an geschafft mich und einen guten Freund über lange Zeit zu begeistern. Der düstere Multiplayer-Shooter sieht nicht nur richtig gut aus, sondern hat genau das, was für mich persönlich PUBG, etc. spannend macht, genommen und in ein viel besseres Spielprinzip gepackt.
Der Koop-Aspekt ist hier nicht nur der Schlüssel zum Erfolg, sondern auch der Grund, weswegen es so viel Spaß macht. Als eingespieltes Duo ergeben sich mit der Zeit immer mehr Taktiken, die sich durch verbesserte Map-Kenntnis und Erfahrungen aus vorherigen Runden ergeben. Was hier durch gezielte Absprachen an Strategien möglich ist, hab ich in keinem anderen Koop-Spiel bisher erlebt.
Da es lediglich Teams mit zwei Mitgliedern gibt, fällt außerdem die Terminabsprache nicht ganz so schwer, wie in anderen Koop-Spielen. Je länger wir zusammen auf die Jagd gingen, desto besser konnten wir vom hervorragenden Sound-Design gegnerische Positionen abschätzen, leichter mit den teils schwer zu handhabenden Waffen umgehen und andere Teams ausspielen.
Da die Runden recht lang werden können, gibt es meist genug Zeit um Gegner zu verfolgen, ihren Plan zu entschlüsseln und entsprechend darauf zu reagieren. Es macht wirklich Spaß aufgrund von gefunden Hinweisen, der Map-Struktur und über die Geräuschkulisse zu rätseln, was die anderen Spieler gerade tun. Umso schöner ist es dann, wenn der eigene Plan aufgeht.
Gears of War
Tobias Veltin
@FrischerVeltin
Es dürfte ein Foto-Finish bei meinen meistgespielten Koop-Spielen sein. Ein Foto-Finish zwischen den Spielen der Halo-Serie (und da besonders Halo: Reach) und der Gears of War-Reihe (Gears of War).
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass der Epic-Shooter hier knapp das Rennen gemacht haben dürfte. Denn die Grafikgranate von 2006 für die Xbox 360 habe ich mit meinem Kumpel derart rauf- und runtergezockt, dass wir ab einem bestimmten Zeitpunkt die Levelstrukturen und Spawnpunkte der Gegner auswendig kannten - ich bin mir sicher, ich hätte Gears 1 damals auch buchstäblich im Schlaf spielen können.
Das größte Hallo gab es natürlich auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad "Insane", das damals zu einem enorm knackigen Ritt geriet. Hier war das Ausnutzen der Deckungen, das Niederhalten der Gegner, das Flankieren und der geschickte Einsatz bestimmter Waffen an den richtigen Stellen absolute Pflicht, machte das Durchspielen der Kampagne dann aber zu einem derart befriedigenden Erlebnis, dass wir danach noch weitere Durchläufe machten.
Das bemerkenswerte dabei: Gears of War 1 war lediglich zu zweit im Koop spielbar, die folgenden Teile jeweils sogar zu viert. Aber gerade durch die Reduzierung auf zwei Spieler und das unbedingte Zusammenspielen-Müssen um auf Insane zu überleben, habe ich Gears 1 als einen der bemerkenswertesten Koop-Titel meiner Spiele-Karriere in Erinnerung - und eben als den am längsten gespielten.
Halo
Marcus 'Leroy' Schmitt
@Leroy_Schmitt
Meinen ersten Kontakt mit Bungies Ausflug auf der namensgebenden Ringwelt hatte ich beim großen Bruder eines Freundes, der unbedingt mit seiner neuesten Errungenschaft prahlen wollte. Voller Stolz drückte er mir einen riesigen Controller in die Hand und startete seine kürzlich erworbene Xbox. Ich werde meine ersten Sekunden mit Halo nicht vergessen, weil sie mich so ungläubig zurückließen.
So gute Grafik und Sound waren mir bis dato nicht untergekommen. Als ich dann erfuhr, dass man das komplette Spiel wahlweise mit einem Freund spielen kann, war es um mich geschehen. Während sich einige meiner pubertären Altersgenossen so langsam für Mädchen interessierten, gab es für mich fortan nur einen Gedanken: Ich brauche eine Xbox!
Dezember 2002 zeigte sich dann der Weihnachtsmann von seiner spendablen Seite und bescherte mir endlich meine eigene Xbox, inklusive Halo. Kurioserweise hatte ich seitdem auch immer volles Haus - sehr zum Leidwesen meiner Mutter. Doch sei es drum, ein paar Runden mit Bungies Vorzeige-Shooter gingen eigentlich immer.
Denn auch wenn wir irgendwann jeden Level auf jedem Schwierigkeitsgrad gemeistert hatten, war die Faszination für Halo ungebrochen. Immer wieder entdeckten wir versteckte Details und jedes noch so kleine Geheimnis, probierten die verrücktesten Stunts mit dem Warthog aus oder reproduzierten Bugs, die für lustige Ereignisse sorgten.
Ihr merkt es schon: Halo war das Koop-Spiel meiner Jugend und ein Meilenstein, den ich immer wieder anschmeißen kann. Jetzt hab ich so ausgiebig in Erinnerungen geschwelgt, dass ich wieder richtig Bock auf Halo bekommen habe.
Borderlands 2
Dennis Michel
@RecaBlog
Zur Abwechslung eine kleine Anti-Koop-Geschichte aus meinem Leben als von allen verlassener Gamer: An was denkt ihr, wenn euch jemand den Namen Borderlands nennt? Loot, batzillionen Waffen, Claptrap oder vielleicht die genialen Schlachten zusammen mit den besten Freunden im Koop? Speziell der Spaß im Team ist es, für den tausende Fans die Reihe lieben. Teil 1 habe ich damals mit den Kumpels rauf und runter gespielt und mich nach der Ankündigung wie ein Schneekönig auf den Nachfolger gefreut. Dumm nur, wenn all die Lumpen plötzlich keine Zeit mehr für Videospiele haben.
So stand ich zum Release einsam und verlassen im Laden, habe mir Borderlands 2 gekauft und wusste, es wird einfach niemand mit mir zusammen auf Loot-Jagd gehen. Aufgrund der schönen Erinnerungen an die gute Zeit habe ich dann einfach Solo losgelegt und was soll ich sagen, die einsame Ballerei war schon ganz cool und Handsome Jack ist einfach eine Granate. Nach gut 30 Stunden habe ich mich dann aber ernsthaft gefragt, was ich hier gerade mache.
Falls ihr euch jetzt denkt, ich habe das "traurige Spiel" vorzeitig abgebrochen, dann liegt ihr falsch. Warum auch immer habe ich jeden Abend bis zum bitteren Ende und bis alle Quests erledigt waren zwei Stunden auf Pandora verbracht. Ballern, looten, ballern, looten. Eigentlich hatte ich darauf überhaupt keine Lust mehr, doch aus welchem Grund auch immer konnte mich einfach nicht vom Spiel lösen. Bald erscheint Teil 3 und wehe hier aus der Redaktion lässt mich jeder im Stich. Dann geht das Ganze nämlich wohl wieder von vorne los.
Und jetzt seid ihr gefragt! Welches Koop-Spiel konnte euch für lange Zeit begeistern?
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