Microsoft und das US-Militär arbeiten zusammen. Letztes Jahr im November wurde bekannt, dass Microsoft den Zuschlag bekommen hat und sich bei einer Ausschreibung gegen andere Mitbewerber durchsetzen konnte. Das Ergebnis stellt ein 479 Millionen US-Dollar-Deal dar, der sich um Hololens-Prototypen für Soldaten dreht.
Die Soldaten sollen dank des sogenannten Integrated Visual Augmentation System (IVAS)-Programms und Microsofts neuen Hololens-Geräten auf dem Schlachtfeld beweglicher werden, besser ihre Ziele treffen können und allgemein mehr von ihrer Umgebung mitbekommen.
Microsoft-Mitarbeiter wollen nicht beim Töten helfen
Einige Microsoft-Mitarbeiter sind entsetzt, dass ihre Arbeit dem Militär zugute kommen soll. Vor allem, dass die Hololens-Technik dabei helfen soll, die Soldaten "tödlicher" zu machen.
In einem offenen Brief fordert die im Januar gegründete Gruppe namens Microsoft Workers 4 Good das Ende der Zusammenarbeit mit dem US-Militär. Microsoft solle den Deal beenden und keine Mixed Reality-Headsets mehr an die Armee liefern.
"Wir sind alarmiert, dass Microsoft daran arbeitet, Waffen-Technologie für das US-Militär zu liefern, um mit Werkzeugen, die wir gebaut haben, der Regierung eines Landes dabei zu helfen, die 'Tödlichkeit zu erhöhen'."
"Wir haben uns nicht dazu entschieden, Waffen zu entwickeln und wir fordern ein Mitspracherecht dabei, wie unsere Arbeit benutzt wird."
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Kriegsführung in ein simuliertes Videospiel verwandeln?
In dem offenen Brief schreibt die Gruppe Microsoft Workers 4 Good, die meisten Menschen, die an den Hololens-Headsets arbeiten, hätten sich ganz andere Einsatz-Zwecke vorgestellt.
Sie hätten geglaubt, die Geräte würden von Architekten eingesetzt oder dazu, komplizierte Operationen oder das Klavierspielen zu lehren. Sie hätten auch gehofft, die Grenzen des Gamings zu erweitern.
Stattdessen werde die Hololens für das Militär nun dazu eingesetzt, Leuten beim Töten zu helfen. Außerdem bestehe die Gefahr, dass es die Soldaten noch mehr von der grausamen Realität des Blutvergießens distanziere.
"Es wird auf dem Schlachtfeld eingesetzt werden und funktioniert dadurch, Kriegsführung in ein simuliertes Videospiel zu verwandeln."
Das fordert die Microsoft Workers 4 Good-Gruppe
Die Gruppe der Microsoft-Angestellten fordert eine Reihe an Maßnahmen:
- Microsoft soll den Kooperations-Vertrag mit dem US-Militär aufkündigen
- Alle Waffen-Technologien in der Entwicklung müssten eingestampft werden
- Microsoft soll sich öffentlich entschuldigen
- Microsoft müsse einen unabhängigen, externen Ethik-Rat einrichten, der akzeptable Nutzung von Technologien bewertet
So reagiert Microsoft auf den offenen Brief
In einem Statement von Microsoft gegenüber IGN erklärt der Konzern, dass das Ganze vorsichtig bedacht worden sei. Die Perspektive sei bereits im Oktober in einem Blog-Eintrag dargelegt worden.
Außerdem sei man immer sehr dankbar für Feedback der Angestellten und gebe ihnen viele Möglichkeiten, dieses zu äußern. Auch im Herbst habe es viel Feedback gegeben.
Aber anscheinend ist Microsoft das alles egal: Das Unternehmen sei weiterhin verpflichtet, die Technologie an das U.S.-Verteidigungsministerium zu liefern, zu dem auch das U.S.-Militär gehöre.
Was sagt ihr zu dem Deal und den Protesten?
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