Microsoft - Xbox-Chef fordert das Ende der toxischen Gamer-Kultur

Microsofts Xbox-Chef Phil Spencer spricht auf der DICE-Konferenz über Inklusion in Spielen, die Fehler der Spieleindustrie und die Notwendigkeit eines wirksamen Schutzes vor toxischem Verhalten.

Phil Spencer spricht sich gegen toxisches Verhalten in Online-Spielen aus. Phil Spencer spricht sich gegen toxisches Verhalten in Online-Spielen aus.

In der Eröffnungsrede auf der DICE-Konferenz in Las Vegas forderte Xbox-Chef Phil Spencer Spielehersteller dazu auf, mehr Bewusstsein für toxisches Verhalten in der Gamer-Kultur zu entwickeln und negativen Strömungen entgegenzuwirken. Dadurch solle ein Klima geschaffen werden, in der sich auch Minderheiten und Frauen sicher und willkommen fühlen.

Appell an die Spieleindustrie

Weiter erklärt Spencer, dass er die letzten vier Jahre bei Microsoft damit verbracht habe, Inklusivität zu fördern. Dafür arbeite man im Team an geeigneten Strategien. Doch auch Fehler seitens des Publishers fanden Erwähnung, beispielsweise als Microsoft spärlich bekleidete Tänzerinnen für die Party zur Game Developers Conference 2016 engagierte.

Die Unternehmen müssten bei sich selbst anfangen, eigene Fehler erkennen und darauf achten, dass alle bereit sind, mitzuhelfen. Man solle daran arbeiten, eigene Vorurteile zu erkennen und aktiv dagegen vorgehen.

"Es ist unglaublich schwer, alle an Bord zu bekommen und eigene Vorurteile einzugestehen. Es geht um die Verpflichtung, zuzuhören und zu lernen. Wir müssen an dieser Wandlung weiterarbeiten, weil uns das die beste Arbeit ermöglicht. Das schließt alle Geschlechter, Ethnien und alle Fähigkeiten ein. Das ist unsere Aufgabe."

Inklusion wichtig für kommerziellen Erfolg

Auch der Erfolg der Spiele sei an eine umfassende Inklusion gebunden. Laut Spencer leisten Entwickler großartige Arbeit darin, farbenfrohe Spielwelten zu erschaffen. Aber wenn es nicht gelingt, dass sich alle Spieler darin willkommen fühlen, werde der große Erfolg ausbleiben.

Deutliche Worte fand Phil Spencer auch für toxisches Verhalten in Online-Spielen. Unternehmen tragen demnach eine Mitschuld, wenn sie die von ihnen zur Verfügung gestellten Infrastrukturen nicht wirksam kontrollierten.

"Toxisches Verhalten verletzt nicht nur den Einzelnen, es verletzt unsere gesamte Industrie. Wir müssen uns fragen: Baue ich Welten, in denen wir alle wachsen und mehr erreichen können? Kultur kann das Werkzeug sein, mit dem wir das wahre Potenzial und die Kraft des Spielens erkennen können. Die Zeit, um unsere Kultur zu formen, ist genau jetzt. Es ist unsere wachsende Verantwortung, Spiele für alle zu machen. Repräsentation ist nicht nur gesunder Menschenverstand, es ist guter Geschäftssinn."

Damit spricht Spencer nicht nur die menschliche Seite der Zuhörer an, sondern auch die geschäftliche. Spiele von morgen sollen jeden Spieler repräsentieren, egal welches Geschlecht oder welche ethnische Herkunft er hat. Toxisches Verhalten solle nicht so einfach hingenommen, sondern gezielt bekämpft werden.

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Quelle: Polygon

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