Was haben Souls-Bosskämpfe mit dem Musikmachen gemeinsam? Nein, das ist kein Witz, der seine Pointe sucht, sondern eine ernstgemeinte Frage; und ich antworte darauf ganz klar: Bei beidem kommt es auf präzises Timing an. Das wurde mir am verlängerten Wochenende wieder mal richtig bewusst, als ich mich dem ersten Endgegner des Metroidvania-Soulslikes Moonscars gestellt habe. Der kriegte mich nämlich mit einer besonders fiesen Attacke ein ums andere Mal dran. Doch dann packte ich meine tickende Wunderwaffe aus – und nein, ich spreche nicht von einer Bombe.
Begeistert von Moonscars
Moonscars, das ich mir aus dem Game Pass gefischt habe, hat mich direkt in seinen Bann gezogen, und das schon rein mit der – zugegebenermaßen polarisierenden – Optik. In der düster brutalen, gotischen Welt trifft Pixelgrafik auf Wasserfarbenlook. Lehmkriegerin Irma huscht wehenden Haares durch diese Kulisse, zieht ihr Großschwert hinter sich her oder drischt damit auf verfaulte Zombieritter ein, die von Fliegen umschwirrt werden. Auch die mysteriöse Geschichte, in der ein dicker Kater zu den Schlüsselfiguren zählt, machte mich neugierig.
Daneben stimmt für mich auch das Wichtigste an jedem Spiel mit Souls-Einschlag: das Kampfsystem. Das liegt unter anderem daran, dass das Parieren mit Irmas Schwert neben Magie und Spezialwaffen zu den zentralen Mechaniken gehört und sich für mich richtig gut anfühlt. Mit einer gut getimten Parade werden Feinde gestunnt, ich kann daraufhin viel Konterschaden austeilen – und die Gegner manchmal auch einfach direkt in Stachelwände katapultieren und somit ausschalten.
Anspruchsvoller erster Boss
Auch beim ersten Bosskampf gegen Chokran, den Verräter, setzte ich vor allem auf Paraden, da ich Irmas früherem Freund, der sich in einen schwebenden Rachegeist verwandelt hat, mit normalen Attacken kaum Schaden zufügte – und die Spezial- und Zauberangriffe einfach zu langsam waren.
Für einen ersten Bosskampf ist die Auseinandersetzung relativ komplex. Sie erfordert genaues Lernen jedes Angriffsmusters, blitzschnelle Reaktionen, und eben perfektes Timing. Chokran greift zunächst mit einem ziemlich überschaubaren Move-Set an, weitet dieses aber aus. Zu verschiedenen Dashes und Pfeilattacken kommen unter anderem eine Klingenkombo, weitere kleine Feinde, von denen er sich Lebenspunkte zurückholt, indem er sie tötet, – und dann noch diese eine verfluchte Attacke hinzu, die mich fast in den Wahnsinn getrieben hätte!
Bei dieser steigt Chokran in den Himmel auf und bleibt für mehrere Sekunden unsichtbar, bis er zielsuchend wie eine Rakete auf Irma hinabstürzt. Taucht er am oberen Bildrand auf, ist nur noch ein Wimpernschlag Zeit, um auszuweichen. Während ich alle anderen Angriffe schnell beherrschte, machte dieser mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung, weil ich es häufig nicht schaffte, rechtzeitig zu reagieren.
Mit “Tick” zum Sieg
Natürlich verursacht die “Bossbombe” auch noch immensen Schaden und bescherte mir somit einige Tode - Bis ich sagte: nicht mit mir! Ich griff kurzerhand zu meiner Wunderwaffe und stöpselte mir ein Metronom ins Ohr, das mir – nervig, aber hilfreich – den Takt vorgab. Mit einem Tempo von 120 Schlägen pro Minute, konnte ich genau sieben Schläge abwarten, bis ich ausweichen musste. Damit war ich vor jedem Sturzangriff vorgewarnt und musste nicht abwarten, bis ich Chokran am oberen Bildrand entdeckte.
Natürlich hatte ich bereits vorher versucht, das Timing der Attacke zu durchschauen und mitzuzählen, aber da es beispielsweise durch die anderen kleinen Feinde und Pfeilattacken oft in dem Moment jede Menge Ablenkung gab, wollte es einfach nicht gelingen. Mit dem durchdringenden “Tick, tick, tick” im Ohr war es dagegen kein Problem.
Der kleine Trick sparte mir nicht nur in diesem Fall Frust und Zeit. Chokran ist übrigens nicht der einzige Souls-Boss, der über schwer durchschaubare Attacken verfügt. Bei stark rhythmusbasierten Kämpfen oder Gegnern mit stark verzögerten Angriffen kann die Takthilfe womöglich auch euch gute Dienste leisten.
Habt ihr weitere Ideen, bei welchen Kämpfen ein Metronom noch nützlich sein könnte? Oder habt ihr vielleicht selbst irgendwelche abefahrenen Tricks, die euch bei Bossen helfen?
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