Filme, Spiele, Bücher oder ein spontaner Geistesblitz: Die Inspiration für ein Videospiel kann aus so mancher Quelle stammen. Nun beruhen Metro: Last Lightund dessen Vorgänger zwar nachweislich auf Dmitri Gluchowskis Endzeit-Roman »Metro 2033«. Böse Zungen könnten aber behaupten, dass sich der Entwickler 4A Games die Inspiration für seine Metro-Spiele direkt vor der Haustür holt:
In einem heruntergekommenen Viertel der ukrainischen Metropole Kiew haust das Team in einer alten Lagerhalle, Putz bröckelt von der Fassade, abgemagerte Katzen streunen durch Flaschenberge. Und ganz in der Nähe: die U-Bahn. Genau mit der sind wir auch stilecht angereist, um einen Blick auf Metro: Last Light zu werfen – den Nachfolger des Überraschungshits Metro 2033.
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So unscheinbar und ungemütlich das Heim von 4A von draußen auch ist, drinnen herrscht heimelige Atmosphäre und reger Betrieb. Knapp 80 Leute werkeln hier an Last Light, von dem es auf den letzten beiden E3-Messen beeindruckende Szenen zu sehen gab, um das es zuletzt aber ruhig geworden ist.
Der Creative Strategist Huw Beynon und sein Team empfangen uns grinsend im kleinen Konferenzraum des Studios und Beynon kommt gleich zur Sache: »Ihr werdet jetzt eine Menge neues Spielmaterial zu Gesicht bekommen.« Hervorragend! Doch vor dem Neuen zunächst ein Rückblick auf das Alte. Wir erinnern uns: In Metro 2033 schlichen und gruselten wir uns mit dem jungen Artjom durch die Schächte der Moskauer U-Bahn. Die Welt liegt nach einem nuklearen Krieg in Trümmern, in den dunklen Tunneln ist es aber nur vermeintlich sicher, denn hier lauern Mutanten, Banditen und allerlei andere Gesellen, deren Seelen so finster sind wie die U-Bahn selbst.
Unter der Erde brodelt es
Der Schauplatz ist in Last Light derselbe geblieben, als Aufhänger dienen jetzt Konflikte der zahlreichen Parteien und Gruppierungen, die sich unter der Erde zusammengerottet haben. Überzeugte Kommunisten und radikale Neofaschisten kämpfen um jeden Knotenpunkt der Metro, unter der Erde brodelt es, Moskaus Untergrund steht kurz vor der Explosion.
Anders als der erste Teil basiert Last Light nicht auf Dmitri Gluchowskis zweitem Buch »Metro 2034«, ganz unbeteiligt ist der Autor bei der Entwicklung aber nicht. »Wir haben uns mit Dmitri zusammengesetzt und eine eigene Storyline entwickelt, weil wir die Geschichte von Artjom weitererzählen wollten« erzählt uns der Creative Director (bei 4A ist offenbar jeder irgendwie »Creative«) Andrew Prokhorov und ergänzt direkt, dass der Held eine Entwicklung durchgemacht hat. »War Artjom im ersten Spiel noch naiv und unerfahren, ist er an den Erfahrungen aus Metro 2033 gewachsen und gereift«. Auch Last Light legt also den Fokus auf die Geschichte.
Nun aber los! Im ersten Spielabschnitt muss Artjom durch ein schwer bewachtes Lager unter der Erde schleichen. Wir starten in einem engen Felsengang, wie im Vorgänger beobachten wir das Geschehen aus der Ego-Perspektive. Wasser tröpfelt effektvoll von der Decke, das leise Plätschern wird schon bald von markerschütternden Schreien übertönt.
Vorsichtig späht der Held um eine Ecke und sieht einen Verbündeten, der hinter einer Glasscheibe von zwei Soldaten getreten und geschlagen wird. Helfen? Zu riskant, die Folterknechte sind schwer bewaffnet und rufen wohlmöglich Verstärkung. Also weiter, eine rostige Treppe hinauf und abwarten, bis sich die Patrouille auf dem Obergang von uns abwendet und Artjom hinter ihr vorbeischleichen kann.
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