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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die gamescom 2017 eröffnet. Dass wir uns in einem Wahljahr befinden, mag da eine Rolle spielen, aber nichtsdestotrotz äußerte die Kanzlerin erfreuliche Worte über den Stellenwert der deutschen Spielebranche - sowohl in einem vorab veröffentlichten YouTube-Video als auch in ihrer Eröffnungsrede.
Spiele sind Kulturgut
"Als Kulturgut und als Bildungsträger" müssen Computerspiele aufgebaut werden, fordert die Kanzlerin auf YouTube. In der Pflicht sieht sie hier sowohl die Bundesregierung als auch die deutschen Vertreter der Spielebranche.
Das Stigma und die Verengung der öffentlichen Meinung auf Spiele als gewaltverherrlichende Ballerorgien sollte ein Ende finden. Dass der Deutsche Kulturrat durch die Beteiligung von Videospielen genau diesen Krisenherd angeht, sieht sie als großen Durchbruch in der deutschen Spielelandschaft.
Auf der anderen Seite verurteilt Merkel Gewaltspiele zwar nicht als pauschal schädlich, teilt jedoch Sorgen und Bedenken. Um so wichtiger sind laut der Bundeskanzlerin der Daten- und Jugendschutz und die digitale Bildung - und zwar in allen Altersstufen. Großes Potenzial sieht sie in Spielen als pädagogischem Werkzeug.
Spieleförderung und Breitbandausbau
Neben dem kulturellen und pädagogischen Aspekt stellt Merkel auch die Bedeutung von Spielen als Wirtschaftsfaktor heraus. Schulungen an deutschen Universitäten sollen gefördert werden, die direkt für die Spielebranche ausbilden: Kreative und "digitale" Fachkräfte mit internationalem Anschluss seien eine notwendige Entwicklung der Zukunft.
Eine außeruniversitäre Förderung sei hier freilich der Deutsche Computerspielpreis - die Kanzlerin sieht hier tatsächlich die Repräsentanten der deutschen Spieleindustrie in der Pflicht, die Regierung auf gewünschte Ausbildungsprogramme hinzuweisen.
Die Eröffnung der gamescom
Dieser Aufforderung in Merkels Video-Statement kamen Felix Falk, Geschäftsführer des BIU, und auch Armin Laschet, Ministerpräsident von NRW in ihren Eröffnungsworten zur gamescom 2017 umgehend nach. Beide betonten den Nachholbedarf Deutschlands in der Förderung und Finanzierung von Startup-Unternehmen in der Spieleindustrie. Gerade im Vergleich zu Nachbarländern wie Frankreich oder Polen haben wir Deutschen hier das Nachsehen.
Merkel versprach daraufhin in ihrer Rede, sich in der nächsten Legislaturperiode mit allen Beteiligten zusammensetzen zu wollen und Konzepte zu erarbeiten, um Spieleentwicklern in Deutschland die gleichen Chancen zu bieten, wie in anderen europäischen Staaten.
Doch auch auf Nutzerseite soll die Digitalisierung und damit der Spielemarkt weiter gefördert werden. Insbesondere den Ausbau der Breitband-Versorgung bis in den Gigabit-Bereich sieht die Kanzlerin als extrem relevant an.
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