Wie die Koelnmesse und der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) bekannt geben, eröffnet in diesem Jahr erstmals Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU) die Gamescom. Die Kölner Spielemesse beginnt 2017 am 22. August für Fachbesucher und Pressevertreter, vom 23. bis zum 26. August steht sie dann allen Interessierten mit einem gültigen Ticket offen.
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"Der Besuch von Frau Dr. Merkel unterstreicht die Bedeutung der Games-Branche für den Kultur-, Digital- und Wirtschaftsstandort Deutschland. Ob Virtual Reality, Gamification oder 3D-Simulationen: Die Technologien der Games-Branche nehmen bereits heute eine zentrale Rolle bei der Digitalisierung und Vernetzung von Wirtschaft und Gesellschaft ein. Deutschland braucht eine starke Games-Branche, um sich auch in der digitalisierten Wirtschaft eine Top-Position zu sichern.", so BIU-Geschäftsführer Felix Falk. Gerald Böse, der Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH, wertet die Teilnahme Merkels hingegen als "Zeichen großer Wertschätzung".
Kanzlerin Merkel auf der Gamescom 2017 - Was bedeutet das für Spieler?
Dass der Gamescom-Besuch von Kanzlerin Merkel auf einen Spieler-freundlichen Kurs innerhalb der Union (CDU/CSU) hindeutet, darf allerdings bezweifelt werden. Die Schwesterparteien sind seit Jahren für ihre kontroversen Positionen gegenüber Videospielen bekannt. So forderte etwa Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) im Juli 2016 eine verstärkte Debatte zu gewalthaltigen Videospielen als Reaktion auf den damaligen Amoklauf in München. Es sei nicht zu bezweifeln, "dass das unerträgliche Ausmaß von gewaltverherrlichenden Spielen im Internet auch eine schädliche Wirkung auf die Entwicklung - gerade junger - Menschen hat. Das kann kein vernünftiger Mensch bestreiten."
Wahrscheinlicher ist demnach, dass Merkel den Gamescom-Auftritt als öffentlichkeitswirksames Manöver für die anstehende Bundestagswahl im September 2017 nutzt. Für diese Sichtweise sprechen zwei Punkte.
Die Gamescom ist die weltgrößte Spielemesse. Allein in den vergangenen zwei Jahr zählte sie jeweils 345.000 Besucher, darunter auch viele junge Erwachsene - eine Wählerschicht, mit der sich die Union erfahrungsgemäß schwertut. Zudem eröffnete zuletzt mit Philipp Rösler (FDP) im Wahljahr 2013 ein führender Bundespolitiker die Veranstaltung. Rösler war zu dieser Zeit der Bundesparteivorsitzende der Freien Demokraten, Wirtschaftsminister und Vizekanzler.
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